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Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.

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Wehrhahn (zu Motes). Also bitte, drüben in
meiner Privatwohnung -- und wenn Sie Frau Dreier
etwa sehen, ich möchte sie auch lieber drüben ver-
hören. Sie sehen ja selbst: hier ist es unmöglich.
Krüger (auf Fleischer zeigend). Der Herr hier weiß
auch etwas von der Frau Treier. Kann Ihnen sokar
etwas Schriftliches keben.
Motes. Gehorsamer Diener, empfehle mich
bestens!
(Ab).
Krüger. Der Mann hat's nöthig, sich zu
empfehlen.
Wehrhahn. Ich bitte, enthalten Sie sich Ihrer
Bemerkungen.
Krüger. Das sage ich nochmal: der Mann ist
ein Schwindler!
Wehrhahn (als ob er es nicht gehört, zu Wulkow).
Nun also, was giebt's? Erst werde ich Sie abfertigen.
Die Bücher, Glasenapp! -- Lassen Sie mal. Ich
will mir erst das mal vom Halse schaffen.
(Zu Krüger).
Ich werde erst Ihre Sache erledigen.
Krüger. Ja, darum wollt ich auch tringend
bitten.
Wehrhahn. Wir wollen mal von dem "dringend"
ganz absehen. Was hätten Sie also für ein Anliegen.
Krüger. Kein Anliegen. Kar kein Anliegen
hab' ich. Ich komme, mein kutes Recht zu beanspruchen.
Wehrhahn. Was wäre das für ein gutes Recht?
Krüger. Mein kutes Recht, Herr Amtsvorsteher.
Das Recht, das ich habe, als ein Bestohlener, daß
Wehrhahn (zu Motes). Alſo bitte, drüben in
meiner Privatwohnung — und wenn Sie Frau Dreier
etwa ſehen, ich möchte ſie auch lieber drüben ver-
hören. Sie ſehen ja ſelbſt: hier iſt es unmöglich.
Krüger (auf Fleiſcher zeigend). Der Herr hier weiß
auch etwas von der Frau Treier. Kann Ihnen ſokar
etwas Schriftliches keben.
Motes. Gehorſamer Diener, empfehle mich
beſtens!
(Ab).
Krüger. Der Mann hat’s nöthig, ſich zu
empfehlen.
Wehrhahn. Ich bitte, enthalten Sie ſich Ihrer
Bemerkungen.
Krüger. Das ſage ich nochmal: der Mann iſt
ein Schwindler!
Wehrhahn (als ob er es nicht gehört, zu Wulkow).
Nun alſo, was giebt’s? Erſt werde ich Sie abfertigen.
Die Bücher, Glaſenapp! — Laſſen Sie mal. Ich
will mir erſt das mal vom Halſe ſchaffen.
(Zu Krüger).
Ich werde erſt Ihre Sache erledigen.
Krüger. Ja, darum wollt ich auch tringend
bitten.
Wehrhahn. Wir wollen mal von dem „dringend“
ganz abſehen. Was hätten Sie alſo für ein Anliegen.
Krüger. Kein Anliegen. Kar kein Anliegen
hab’ ich. Ich komme, mein kutes Recht zu beanſpruchen.
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[94/0100] Wehrhahn (zu Motes). Alſo bitte, drüben in meiner Privatwohnung — und wenn Sie Frau Dreier etwa ſehen, ich möchte ſie auch lieber drüben ver- hören. Sie ſehen ja ſelbſt: hier iſt es unmöglich. Krüger (auf Fleiſcher zeigend). Der Herr hier weiß auch etwas von der Frau Treier. Kann Ihnen ſokar etwas Schriftliches keben. Motes. Gehorſamer Diener, empfehle mich beſtens! (Ab). Krüger. Der Mann hat’s nöthig, ſich zu empfehlen. Wehrhahn. Ich bitte, enthalten Sie ſich Ihrer Bemerkungen. Krüger. Das ſage ich nochmal: der Mann iſt ein Schwindler! Wehrhahn (als ob er es nicht gehört, zu Wulkow). Nun alſo, was giebt’s? Erſt werde ich Sie abfertigen. Die Bücher, Glaſenapp! — Laſſen Sie mal. Ich will mir erſt das mal vom Halſe ſchaffen. (Zu Krüger). Ich werde erſt Ihre Sache erledigen. Krüger. Ja, darum wollt ich auch tringend bitten. Wehrhahn. Wir wollen mal von dem „dringend“ ganz abſehen. Was hätten Sie alſo für ein Anliegen. Krüger. Kein Anliegen. Kar kein Anliegen hab’ ich. Ich komme, mein kutes Recht zu beanſpruchen. Wehrhahn. Was wäre das für ein gutes Recht? Krüger. Mein kutes Recht, Herr Amtsvorſteher. Das Recht, das ich habe, als ein Beſtohlener, daß

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/100>, abgerufen am 24.11.2024.