Hauptmann, Gerhart: Der Apostel. Bahnwärter Thiel. Novellistische Studien. Berlin, 1892.eine Weise seinem Leben überhaupt ein Ende Wäre er jetzt allein gewesen, würde er den In enge labyrinthische Gäßchen ohne Sonne Vor der Thür hatte sich eine Schaar Neu¬ Mit welchem Ausdruck sie ihn alle angeblickt 6*
eine Weiſe ſeinem Leben überhaupt ein Ende Wäre er jetzt allein geweſen, würde er den In enge labyrinthiſche Gäßchen ohne Sonne Vor der Thür hatte ſich eine Schaar Neu¬ Mit welchem Ausdruck ſie ihn alle angeblickt 6*
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eine Weiſe ſeinem Leben überhaupt ein Ende
zu machen.
Wäre er jetzt allein geweſen, würde er den
Strick um ſeinen Kopf, der wie ein Heiligen¬
ſchein ausſah, heruntergeriſſen und verbrannt
haben. Nie unter einer Narrenkrone aus Papier,
halb vernichtet vor Scham, ging er darunter.
In enge labyrinthiſche Gäßchen ohne Sonne
hatte er eingelenkt. Ein kleines Fenſterchen
voller Backwaare zog ihn an. Er öffnete die
Glasthür und trat in den Laden. Der Bäcker
ſah ihn an — die Bäckersfrau — er wählte
ein kleines Brod, ſagte nichts und ging.
Vor der Thür hatte ſich eine Schaar Neu¬
gieriger angeſammelt: eine alte Frau, Kinder,
ein Schlächtergeſell, die Mulde mit rothen
Fleiſchſtücken auf der Schulter. Er überflog
ihre Geſichter, es war nichts Freches darin und
ging mitten durch ſie hin ſeines Weges.
Mit welchem Ausdruck ſie ihn alle angeblickt
hatten. Erſt die Bäckersleute. Als ob er des
kleinen Brodes nicht zum Eſſen bedürfe, ſondern
vielmehr, um damit ein Wunder zu thun. Und
weshalb warteten die Leute auf ihn vor den
Thüren? Es mußte doch einen Grund haben.
Und nun gar das Getrappel und Geflüſter hinter
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Zitationshilfe: | Hauptmann, Gerhart: Der Apostel. Bahnwärter Thiel. Novellistische Studien. Berlin, 1892, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_bahnwaerter_1892/96>, abgerufen am 30.07.2024. |