Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Has, Kunz: Spruch von einem Bäckerknecht. Nürnberg, 1516 (VD16-Nr.: H 754).

Bild:
<< vorherige Seite

Wan ich es woll verschuldet han
Vnd het ich hundert mördt gethan
Betrübt es mich also hart
Das ich dem iungen maydlein zart
Sein leben nam auch an der stat
Das mich so schon vnd freüntlich bat
Lieber Barthel laß mich leben
Jch wil dir all mein tocken geben
Wan ich dasselbig wort betracht
So geet mir zu ein omacht
Ein yederman kans versten
Es het kain andern schatz dann den
Wolt es mir geben mit der kisten
Das es nür möcht sein leben fristen
Jn bößheyt was ich gantz erblindt
Das ich ermördt das selbig kindt
Darumb so bit ich arm vnd reych
Das ir wölt alle innigkleych
Bitten got vnd die mutter sein
Das mir die pitter marter mein

Wan ich es woll verſchuldet han
Vnd het ich hundert moͤꝛdt gethan
Betruͤbt es mich alſo hart
Das ich dem iungen maydlein zart
Sein leben nam auch an der ſtat
Das mich ſo ſchon vnd freuͤntlich bat
Lieber Barthel laß mich leben
Jch wil dir all mein tocken geben
Wan ich daſſelbig woꝛt betracht
So geet mir zu ein omacht
Ein yederman kans verſten
Es het kain andern ſchatz dann den
Wolt es mir geben mit der kiſten
Das es nuͤr moͤcht ſein leben friſten
Jn boͤßheyt was ich gantz erblindt
Das ich ermoͤꝛdt das ſelbig kindt
Darumb ſo bit ich arm vnd reych
Das ir woͤlt alle innigkleych
Bitten got vnd die mutter ſein
Das mir die pitter marter mein

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0011" n="113v"/>
Wan ich es woll ver&#x017F;chuldet han<lb/>
Vnd het ich hundert mo&#x0364;&#xA75B;dt gethan<lb/>
Betru&#x0364;bt es mich al&#x017F;o hart<lb/>
Das ich dem iungen maydlein zart<lb/>
Sein leben nam auch an der &#x017F;tat<lb/>
Das mich &#x017F;o &#x017F;chon vnd freu&#x0364;ntlich bat<lb/>
Lieber Barthel laß mich leben<lb/>
Jch wil dir all mein tocken geben<lb/>
Wan ich da&#x017F;&#x017F;elbig wo&#xA75B;t betracht<lb/>
So geet mir zu ein omacht<lb/>
Ein yederman kans ver&#x017F;ten<lb/>
Es het kain andern &#x017F;chatz dann den<lb/>
Wolt es mir geben mit der ki&#x017F;ten<lb/>
Das es nu&#x0364;r mo&#x0364;cht &#x017F;ein leben fri&#x017F;ten<lb/>
Jn bo&#x0364;ßheyt was ich gantz erblindt<lb/>
Das ich ermo&#x0364;&#xA75B;dt das &#x017F;elbig kindt<lb/>
Darumb &#x017F;o bit ich arm vnd reych<lb/>
Das ir wo&#x0364;lt alle innigkleych<lb/>
Bitten got vnd die mutter &#x017F;ein<lb/>
Das mir die pitter marter mein<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113v/0011] Wan ich es woll verſchuldet han Vnd het ich hundert moͤꝛdt gethan Betruͤbt es mich alſo hart Das ich dem iungen maydlein zart Sein leben nam auch an der ſtat Das mich ſo ſchon vnd freuͤntlich bat Lieber Barthel laß mich leben Jch wil dir all mein tocken geben Wan ich daſſelbig woꝛt betracht So geet mir zu ein omacht Ein yederman kans verſten Es het kain andern ſchatz dann den Wolt es mir geben mit der kiſten Das es nuͤr moͤcht ſein leben friſten Jn boͤßheyt was ich gantz erblindt Das ich ermoͤꝛdt das ſelbig kindt Darumb ſo bit ich arm vnd reych Das ir woͤlt alle innigkleych Bitten got vnd die mutter ſein Das mir die pitter marter mein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Werktitel nach dem Verfasserlexikon (Frieder Scha… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Jan Christian Schaffert, DFG-Projekt: Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der 'Verschriftlichung des Lebens' in Nürnberg: Transkription
Simon Caspari, Heike Sahm, DFG-Projekt: Literaturexplosion und Intertextualität. Bedingungen und Merkmale der 'Verschriftlichung des Lebens' in Nürnberg: Kontrolle der Transkription
Jan Christian Schaffert: Konvertierung nach TEI-XML (2016-05-01T00:00:00Z)

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien in XML/TEI P5 nach dem DTA-Basisformat codiert. Abbreviaturen wurden kommentarlos aufgelöst, Graphiefehler per Choice korrigiert und Sonderzeichen, mit Ausnahme der Superskripte, vereinheitlicht.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/has_spruch_1516
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/has_spruch_1516/11
Zitationshilfe: Has, Kunz: Spruch von einem Bäckerknecht. Nürnberg, 1516 (VD16-Nr.: H 754), S. 113v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/has_spruch_1516/11>, abgerufen am 23.11.2024.