Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.Nun wird es uns ein Leichtes sein, die schlim- Nun denke man sich noch, daß bei großer Un- Wir dürfen uns daher gar nicht wundern, daß Hartwig's Erziehungsl. 4
Nun wird es uns ein Leichtes ſein, die ſchlim- Nun denke man ſich noch, daß bei großer Un- Wir duͤrfen uns daher gar nicht wundern, daß Hartwig’s Erziehungsl. 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0059" n="49"/> <p>Nun wird es uns ein Leichtes ſein, die ſchlim-<lb/> men Folgen der vernachlaͤſſigten Hautcultur zu uͤber-<lb/> ſehen. Wird für die Reinlichkeit der Haut nicht<lb/> gehoͤrig geſorgt, ſo muß ſich die oͤlige Abſonderung<lb/> anhaͤufen, und mit den abgelagerten Producten der<lb/> Ausduͤnſtung eine große Anzahl Schweißporen ver-<lb/> ſtopfen, ſodaß zuletzt ein bedeutender Theil der Haut<lb/> unwegſam wird. Die zahlreichen Nerven dieſes Or-<lb/> gans empfinden gar bald den normwidrigen Zuſtand,<lb/> und theilen ihre Verſtimmung dem Gehirne mit. Es<lb/> entſteht eine allgemeine Unbehaglichkeit, eine Stoͤ-<lb/> rung des Gemeingefuͤhls. Die geſunde Miſchung<lb/> der Saͤfte leidet durch die Unthaͤtigkeit eines ſo wich-<lb/> tigen ausſcheidenden Organes, und es ſinkt zuletzt<lb/> der ganze Nutritionsproceß.</p><lb/> <p>Nun denke man ſich noch, daß bei großer Un-<lb/> reinlichkeit, die Haut immerfort von einer mit thie-<lb/> riſchen Effluvien geſaͤttigten Atmosphaͤre umgeben iſt,<lb/> und dieſe zerſetzten Stoffe beſtaͤndig einſaugt. Die<lb/> Miſchung der Saͤfte leidet alſo nicht bloß durch un-<lb/> vollkommene Ausſcheidung, ſondern auch durch die<lb/> Aufſaugung hoͤchſt ungeſunder Materien.</p><lb/> <p>Wir duͤrfen uns daher gar nicht wundern, daß<lb/> Unreinlichkeit der Haut ſo viele chroniſche Krank-<lb/> heiten veranlaßt, und muͤſſen das haͤufigere Baden<lb/> und Waſchen als einen erfreulichen Fortſchritt be-<lb/> gruͤßen. So weit wie die Alten haben wir es freilich<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Hartwig’s Erziehungsl. 4</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [49/0059]
Nun wird es uns ein Leichtes ſein, die ſchlim-
men Folgen der vernachlaͤſſigten Hautcultur zu uͤber-
ſehen. Wird für die Reinlichkeit der Haut nicht
gehoͤrig geſorgt, ſo muß ſich die oͤlige Abſonderung
anhaͤufen, und mit den abgelagerten Producten der
Ausduͤnſtung eine große Anzahl Schweißporen ver-
ſtopfen, ſodaß zuletzt ein bedeutender Theil der Haut
unwegſam wird. Die zahlreichen Nerven dieſes Or-
gans empfinden gar bald den normwidrigen Zuſtand,
und theilen ihre Verſtimmung dem Gehirne mit. Es
entſteht eine allgemeine Unbehaglichkeit, eine Stoͤ-
rung des Gemeingefuͤhls. Die geſunde Miſchung
der Saͤfte leidet durch die Unthaͤtigkeit eines ſo wich-
tigen ausſcheidenden Organes, und es ſinkt zuletzt
der ganze Nutritionsproceß.
Nun denke man ſich noch, daß bei großer Un-
reinlichkeit, die Haut immerfort von einer mit thie-
riſchen Effluvien geſaͤttigten Atmosphaͤre umgeben iſt,
und dieſe zerſetzten Stoffe beſtaͤndig einſaugt. Die
Miſchung der Saͤfte leidet alſo nicht bloß durch un-
vollkommene Ausſcheidung, ſondern auch durch die
Aufſaugung hoͤchſt ungeſunder Materien.
Wir duͤrfen uns daher gar nicht wundern, daß
Unreinlichkeit der Haut ſo viele chroniſche Krank-
heiten veranlaßt, und muͤſſen das haͤufigere Baden
und Waſchen als einen erfreulichen Fortſchritt be-
gruͤßen. So weit wie die Alten haben wir es freilich
Hartwig’s Erziehungsl. 4
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