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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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wir bereits gesehen. Mit der fortwährenden Erweiterung des
römischen Reich's und mit der Zunahme der Privatverbindungen
konnte es selbstverständlich auch dem Staate nicht mehr ge-
nügen, durch tabellarii und cursores Nachrichten von dem
Stande der politischen Angelegenheiten in den Provinzen zu
erhalten, nachdem sie oft schon gleichzeitig oder früher auch zur
allgemeinen Kenntniß der Bevölkerung Rom's und der Pro-
vinzen gelangt waren.

Die Regierung mußte dafür sorgen, zuerst und möglichst
schnell sich in Verkehr mit den im Reiche verzweigten Re-
gierungsorganen setzen zu können; den Verkehr brauchte der
Cäsarismus nicht erst zu schaffen, aber er mußte wie die Spinne
inmitten des Netzes von einem innern Drang sich angetrieben
fühlen, die Staatsfäden mitten durch die Länder des Rei-
ches zu spinnen1).

Als nun das römische Reich nach den Stürmen der Bürger-
kriege mit Augustus einen Jmperator erhielt, dem es gegönnt war,
während einer Reihe von 44 Jahren (29 v. Chr.-14. n. Ch.)
unter dem Schutze einer mehr defensiven Politik nach Außen
dem unermeßlichen römischen Gebiete, -- denn Imperium Roma-
num
war nahezu gleichbedeutend mit orbis terrarum -- die
Segnungen des Friedens und eines geordneten Zustandes zu
bringen -- ganz ohne Krieg blieb auch seine Regierung
nicht -- da wandten sich denn auch seine Regierungssorgen
vor Allem auf die Beschaffung derjenigen Einrichtungen, welche
geeignet waren, von Rom aus die Fäden der Regierung bis
in die äußersten Provinzen zu leiten. -- Die Worte

1) Historisch politische Blätter, Jahrgang 1858.

wir bereits geſehen. Mit der fortwährenden Erweiterung des
römiſchen Reich's und mit der Zunahme der Privatverbindungen
konnte es ſelbſtverſtändlich auch dem Staate nicht mehr ge-
nügen, durch tabellarii und cursores Nachrichten von dem
Stande der politiſchen Angelegenheiten in den Provinzen zu
erhalten, nachdem ſie oft ſchon gleichzeitig oder früher auch zur
allgemeinen Kenntniß der Bevölkerung Rom's und der Pro-
vinzen gelangt waren.

Die Regierung mußte dafür ſorgen, zuerſt und möglichſt
ſchnell ſich in Verkehr mit den im Reiche verzweigten Re-
gierungsorganen ſetzen zu können; den Verkehr brauchte der
Cäſarismus nicht erſt zu ſchaffen, aber er mußte wie die Spinne
inmitten des Netzes von einem innern Drang ſich angetrieben
fühlen, die Staatsfäden mitten durch die Länder des Rei-
ches zu ſpinnen1).

Als nun das römiſche Reich nach den Stürmen der Bürger-
kriege mit Augustus einen Jmperator erhielt, dem es gegönnt war,
während einer Reihe von 44 Jahren (29 v. Chr.‒14. n. Ch.)
unter dem Schutze einer mehr defenſiven Politik nach Außen
dem unermeßlichen römiſchen Gebiete, — denn Imperium Roma-
num
war nahezu gleichbedeutend mit orbis terrarum — die
Segnungen des Friedens und eines geordneten Zuſtandes zu
bringen — ganz ohne Krieg blieb auch ſeine Regierung
nicht — da wandten ſich denn auch ſeine Regierungsſorgen
vor Allem auf die Beſchaffung derjenigen Einrichtungen, welche
geeignet waren, von Rom aus die Fäden der Regierung bis
in die äußerſten Provinzen zu leiten. — Die Worte

1) Hiſtoriſch politiſche Blätter, Jahrgang 1858.
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[40/0053] wir bereits geſehen. Mit der fortwährenden Erweiterung des römiſchen Reich's und mit der Zunahme der Privatverbindungen konnte es ſelbſtverſtändlich auch dem Staate nicht mehr ge- nügen, durch tabellarii und cursores Nachrichten von dem Stande der politiſchen Angelegenheiten in den Provinzen zu erhalten, nachdem ſie oft ſchon gleichzeitig oder früher auch zur allgemeinen Kenntniß der Bevölkerung Rom's und der Pro- vinzen gelangt waren. Die Regierung mußte dafür ſorgen, zuerſt und möglichſt ſchnell ſich in Verkehr mit den im Reiche verzweigten Re- gierungsorganen ſetzen zu können; den Verkehr brauchte der Cäſarismus nicht erſt zu ſchaffen, aber er mußte wie die Spinne inmitten des Netzes von einem innern Drang ſich angetrieben fühlen, die Staatsfäden mitten durch die Länder des Rei- ches zu ſpinnen 1). Als nun das römiſche Reich nach den Stürmen der Bürger- kriege mit Augustus einen Jmperator erhielt, dem es gegönnt war, während einer Reihe von 44 Jahren (29 v. Chr.‒14. n. Ch.) unter dem Schutze einer mehr defenſiven Politik nach Außen dem unermeßlichen römiſchen Gebiete, — denn Imperium Roma- num war nahezu gleichbedeutend mit orbis terrarum — die Segnungen des Friedens und eines geordneten Zuſtandes zu bringen — ganz ohne Krieg blieb auch ſeine Regierung nicht — da wandten ſich denn auch ſeine Regierungsſorgen vor Allem auf die Beſchaffung derjenigen Einrichtungen, welche geeignet waren, von Rom aus die Fäden der Regierung bis in die äußerſten Provinzen zu leiten. — Die Worte 1) Hiſtoriſch politiſche Blätter, Jahrgang 1858.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/53>, abgerufen am 24.11.2024.