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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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instituten betheiligen konnte, so ist es doch immerhin klar, daß
wir hier endlich wieder ein gemeinsames Jnteresse vertreten und
verfolgen sehen, daß wir nun das städtische Botenwesen als
eine unter sich verbundene, die kleinen zahllosen Kreise durch-
brechende Anstalt bezeichnen können.

Die immer geschäftige Ueberlieferung, welche sich durch eine
Reihe von Schriften fortgepflanzt hat, weiß eine Menge von
Zügen aufzuführen, die das städtische Botenwesen organisirt
hatte. So soll schon im 13. Jahrhundert eine regelmäßige
Verbindung bestanden haben, welche aus den lombardischen
Städten die Nachrichten über das Gebirge nach den Städten
Süddeutschlands gebracht und sich von dort aus nach dem
Jnnern des Reiches bis nach dem Norden hin fortbewegt hätte.
Auch anderer Züge, die durch das Jnnere Deutschlands führten,
wird Erwähnung gethan. So wären Hamburg, Cöln und
Nürnberg die hauptsächlichsten Mittelpunkte geworden. Die
erstere Stadt (Hamburg) hätte demnach ihre Boten einerseits
nach den Städten der Ostsee bis Riga, anderseits bis Amster-
dam entsendet, Cöln zwischen Holland und dem südlichen Deutsch-
land vermittelt und Nürnberg die Züge nach dem Süden
und nach den östlichen Gegenden bis Wien weiter geführt. --
Diese Anstalten, heißt es weiter, wurden von den benachbarten
Bischöfen und Fürsten schon wegen der Wohlfeilheit zu ihren
Mittheilungen benützt.

Die zunehmende Wohlhabenheit dieser Boten, welche auch
noch für die dazwischen liegenden kleineren Städte den Verkehr
unterhielten, veranlaßten die Kaufherren in den großen Städten,
sich die Leitung der anstoßenden Züge anzueignen. Dies reizte

inſtituten betheiligen konnte, ſo iſt es doch immerhin klar, daß
wir hier endlich wieder ein gemeinſames Jntereſſe vertreten und
verfolgen ſehen, daß wir nun das ſtädtiſche Botenweſen als
eine unter ſich verbundene, die kleinen zahlloſen Kreiſe durch-
brechende Anſtalt bezeichnen können.

Die immer geſchäftige Ueberlieferung, welche ſich durch eine
Reihe von Schriften fortgepflanzt hat, weiß eine Menge von
Zügen aufzuführen, die das ſtädtiſche Botenweſen organiſirt
hatte. So ſoll ſchon im 13. Jahrhundert eine regelmäßige
Verbindung beſtanden haben, welche aus den lombardiſchen
Städten die Nachrichten über das Gebirge nach den Städten
Süddeutſchlands gebracht und ſich von dort aus nach dem
Jnnern des Reiches bis nach dem Norden hin fortbewegt hätte.
Auch anderer Züge, die durch das Jnnere Deutſchlands führten,
wird Erwähnung gethan. So wären Hamburg, Cöln und
Nürnberg die hauptſächlichſten Mittelpunkte geworden. Die
erſtere Stadt (Hamburg) hätte demnach ihre Boten einerſeits
nach den Städten der Oſtſee bis Riga, anderſeits bis Amſter-
dam entſendet, Cöln zwiſchen Holland und dem ſüdlichen Deutſch-
land vermittelt und Nürnberg die Züge nach dem Süden
und nach den öſtlichen Gegenden bis Wien weiter geführt. —
Dieſe Anſtalten, heißt es weiter, wurden von den benachbarten
Biſchöfen und Fürſten ſchon wegen der Wohlfeilheit zu ihren
Mittheilungen benützt.

Die zunehmende Wohlhabenheit dieſer Boten, welche auch
noch für die dazwiſchen liegenden kleineren Städte den Verkehr
unterhielten, veranlaßten die Kaufherren in den großen Städten,
ſich die Leitung der anſtoßenden Züge anzueignen. Dies reizte

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[176/0189] inſtituten betheiligen konnte, ſo iſt es doch immerhin klar, daß wir hier endlich wieder ein gemeinſames Jntereſſe vertreten und verfolgen ſehen, daß wir nun das ſtädtiſche Botenweſen als eine unter ſich verbundene, die kleinen zahlloſen Kreiſe durch- brechende Anſtalt bezeichnen können. Die immer geſchäftige Ueberlieferung, welche ſich durch eine Reihe von Schriften fortgepflanzt hat, weiß eine Menge von Zügen aufzuführen, die das ſtädtiſche Botenweſen organiſirt hatte. So ſoll ſchon im 13. Jahrhundert eine regelmäßige Verbindung beſtanden haben, welche aus den lombardiſchen Städten die Nachrichten über das Gebirge nach den Städten Süddeutſchlands gebracht und ſich von dort aus nach dem Jnnern des Reiches bis nach dem Norden hin fortbewegt hätte. Auch anderer Züge, die durch das Jnnere Deutſchlands führten, wird Erwähnung gethan. So wären Hamburg, Cöln und Nürnberg die hauptſächlichſten Mittelpunkte geworden. Die erſtere Stadt (Hamburg) hätte demnach ihre Boten einerſeits nach den Städten der Oſtſee bis Riga, anderſeits bis Amſter- dam entſendet, Cöln zwiſchen Holland und dem ſüdlichen Deutſch- land vermittelt und Nürnberg die Züge nach dem Süden und nach den öſtlichen Gegenden bis Wien weiter geführt. — Dieſe Anſtalten, heißt es weiter, wurden von den benachbarten Biſchöfen und Fürſten ſchon wegen der Wohlfeilheit zu ihren Mittheilungen benützt. Die zunehmende Wohlhabenheit dieſer Boten, welche auch noch für die dazwiſchen liegenden kleineren Städte den Verkehr unterhielten, veranlaßten die Kaufherren in den großen Städten, ſich die Leitung der anſtoßenden Züge anzueignen. Dies reizte

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/189>, abgerufen am 23.11.2024.