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Hartmann, Moritz: Das Schloß im Gebirge. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [221]–262. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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von dem ich Ihnen so wenig als möglich erzählen will. Ich war Aufseher der Arbeiter bei einem großen Unternehmer; nach einiger Zeit hatte ich den Muth zu kleinen Unternehmungen auf eigene Faust. Ich wußte, wie man mit Hülfe der berufenen Leute Straßen, Dämme u. dergl. baute, Kanäle grub, Steinbrüche ausbeutete, und ich begann mit kleinen Ersparnissen und mit dem Credit meines Landsmannes, des Banquiers P . .. Nach einigen Jahren legte ich schon Capitale in sein Geschäft, und ehe ich mich dessen versah, war ich Banquier und Unternehmer zugleich. Unter Napoleon hatten die Seehäfen sämmtlicher französischer Küsten, immer von den Engländern blokirt, brach und öde gelegen und waren während der Zeit verfallen, versandet, zum Theil zerstört. Jetzt mußten Deiche, Dämme, Werften und was dazu gehört, gebaut, ganze Strecken entsandet und zu all dem Schiffe construirt werden. Ich hatte beinahe überall mein Theil, denn ich gebot über eine kleine Armee von Arbeitern, die mich als den Ihrigen betrachteten und lieber bei mir als bei Andern arbeiteten. Ich gewann große Summen als Unternehmer, und diese Summen machten Junge in unserm Bankhause. Wir wohnten in der Chaussee d'Antin in einem prächtigen Appartement, in dem wir manchmal noch viel reichere Leute, als wir selbst waren, empfingen -- aber wenn die Leute fort waren, zogen wir uns in ein kleines Hinterstübchen mit einfachen Möbeln zurück, in dem wir

von dem ich Ihnen so wenig als möglich erzählen will. Ich war Aufseher der Arbeiter bei einem großen Unternehmer; nach einiger Zeit hatte ich den Muth zu kleinen Unternehmungen auf eigene Faust. Ich wußte, wie man mit Hülfe der berufenen Leute Straßen, Dämme u. dergl. baute, Kanäle grub, Steinbrüche ausbeutete, und ich begann mit kleinen Ersparnissen und mit dem Credit meines Landsmannes, des Banquiers P . .. Nach einigen Jahren legte ich schon Capitale in sein Geschäft, und ehe ich mich dessen versah, war ich Banquier und Unternehmer zugleich. Unter Napoleon hatten die Seehäfen sämmtlicher französischer Küsten, immer von den Engländern blokirt, brach und öde gelegen und waren während der Zeit verfallen, versandet, zum Theil zerstört. Jetzt mußten Deiche, Dämme, Werften und was dazu gehört, gebaut, ganze Strecken entsandet und zu all dem Schiffe construirt werden. Ich hatte beinahe überall mein Theil, denn ich gebot über eine kleine Armee von Arbeitern, die mich als den Ihrigen betrachteten und lieber bei mir als bei Andern arbeiteten. Ich gewann große Summen als Unternehmer, und diese Summen machten Junge in unserm Bankhause. Wir wohnten in der Chaussee d'Antin in einem prächtigen Appartement, in dem wir manchmal noch viel reichere Leute, als wir selbst waren, empfingen — aber wenn die Leute fort waren, zogen wir uns in ein kleines Hinterstübchen mit einfachen Möbeln zurück, in dem wir

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:58:35Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:58:35Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Hartmann, Moritz: Das Schloß im Gebirge. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [221]–262. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_gebirge_1910/41>, abgerufen am 24.11.2024.