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Hartmann, Moritz: Das Schloß im Gebirge. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [221]–262. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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er ihnen zu: Ich habe heute Abend einen Gast; daß Alles bereit sei! --

Darauf lud er mich ein, die Wanderung fortzusetzen. Wir durchstrichen den Park, besahen die Pavillons und bestiegen mehrere schöne Aussichtspunkte. Als wir nach ungefähr einer Stunde ins Schloß zurückkehrten, hatte sich hier Alles wie durch Zauber verändert. Eine Reihe von Zimmern erwartete mit hellerleuchteten Fenstern den nahen Abend, der hier rasch hereinbricht; auch an allen Eingängen und im Hofe brannten alte, große Laternen; aus dem Souterrain stiegen Speisedüfte auf, und wohin man sah, überall erblickte man wartendes oder hin- und hereilendes, theils in Livree, theils in bäuerlichen Sonntagsstaat gekleidetes Volk. Es war wie eine kleine Hofhaltung. Der ewig lächelnde und schweigende Marquis reckte und streckte sich und fühlte sich offenbar sehr wohl. Am anspruchlosesten und einfachsten in der plötzlich geschaffenen luxuriösen Welt sah der Besitzer selber aus. -- Noch schöner und prächtiger wurde es, als die Sonne gänzlich hinter den hohen Bergen verschwand, dichte Dunkelheit eintrat und zu den vielen Laternen noch andere und dazu noch eine Reihe von kienholzgefüllten Eisenkörben vor dem Schlosse angesteckt wurden und in hohen Flammen aufwallten.

Das ist ein wahres Fest für die Leute, sagte mein Wirth, als ich mit ihm betrachtend auf der Plattform stand, wenn sie solch ein Spektakel bereiten

er ihnen zu: Ich habe heute Abend einen Gast; daß Alles bereit sei! —

Darauf lud er mich ein, die Wanderung fortzusetzen. Wir durchstrichen den Park, besahen die Pavillons und bestiegen mehrere schöne Aussichtspunkte. Als wir nach ungefähr einer Stunde ins Schloß zurückkehrten, hatte sich hier Alles wie durch Zauber verändert. Eine Reihe von Zimmern erwartete mit hellerleuchteten Fenstern den nahen Abend, der hier rasch hereinbricht; auch an allen Eingängen und im Hofe brannten alte, große Laternen; aus dem Souterrain stiegen Speisedüfte auf, und wohin man sah, überall erblickte man wartendes oder hin- und hereilendes, theils in Livrée, theils in bäuerlichen Sonntagsstaat gekleidetes Volk. Es war wie eine kleine Hofhaltung. Der ewig lächelnde und schweigende Marquis reckte und streckte sich und fühlte sich offenbar sehr wohl. Am anspruchlosesten und einfachsten in der plötzlich geschaffenen luxuriösen Welt sah der Besitzer selber aus. — Noch schöner und prächtiger wurde es, als die Sonne gänzlich hinter den hohen Bergen verschwand, dichte Dunkelheit eintrat und zu den vielen Laternen noch andere und dazu noch eine Reihe von kienholzgefüllten Eisenkörben vor dem Schlosse angesteckt wurden und in hohen Flammen aufwallten.

Das ist ein wahres Fest für die Leute, sagte mein Wirth, als ich mit ihm betrachtend auf der Plattform stand, wenn sie solch ein Spektakel bereiten

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[0019] er ihnen zu: Ich habe heute Abend einen Gast; daß Alles bereit sei! — Darauf lud er mich ein, die Wanderung fortzusetzen. Wir durchstrichen den Park, besahen die Pavillons und bestiegen mehrere schöne Aussichtspunkte. Als wir nach ungefähr einer Stunde ins Schloß zurückkehrten, hatte sich hier Alles wie durch Zauber verändert. Eine Reihe von Zimmern erwartete mit hellerleuchteten Fenstern den nahen Abend, der hier rasch hereinbricht; auch an allen Eingängen und im Hofe brannten alte, große Laternen; aus dem Souterrain stiegen Speisedüfte auf, und wohin man sah, überall erblickte man wartendes oder hin- und hereilendes, theils in Livrée, theils in bäuerlichen Sonntagsstaat gekleidetes Volk. Es war wie eine kleine Hofhaltung. Der ewig lächelnde und schweigende Marquis reckte und streckte sich und fühlte sich offenbar sehr wohl. Am anspruchlosesten und einfachsten in der plötzlich geschaffenen luxuriösen Welt sah der Besitzer selber aus. — Noch schöner und prächtiger wurde es, als die Sonne gänzlich hinter den hohen Bergen verschwand, dichte Dunkelheit eintrat und zu den vielen Laternen noch andere und dazu noch eine Reihe von kienholzgefüllten Eisenkörben vor dem Schlosse angesteckt wurden und in hohen Flammen aufwallten. Das ist ein wahres Fest für die Leute, sagte mein Wirth, als ich mit ihm betrachtend auf der Plattform stand, wenn sie solch ein Spektakel bereiten

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T10:58:35Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T10:58:35Z)

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Zitationshilfe: Hartmann, Moritz: Das Schloß im Gebirge. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 11. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. [221]–262. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_gebirge_1910/19>, abgerufen am 23.11.2024.