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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Zuschrifft.
und den Propheten/* die von dem Geist
GOTtes getrieben in ihrer Sprache die
trefflichsten Lieder verfasset/ die in der Hei-
ligen Schrifft hin und wieder zu lesen.

Daß nun hierinnen wie in allen Sa-
chen sich ein ärgerlicher Mißbrauch einge-
flochten/ und etliche ihre Neigung zu der
Poeterey auf Bullieder gerichtet/ kan sol-
ches dem rechtmässigen Gebrauch keines
Weges vernachtheilen/ so wenig etwann
ein Storger/ Zahnbrecher oder Quacksal-
ber/ der ein gantzes Land betrieget/ die Artz-
neykunst beschimpffen oder verbieten ma-
chen kan.

Die ältste Poeterey bey den Heyden/
hat der Götter Lob-und Danklieder zu ih-
rem Jnhalt gehabt/ wie sie auch bey dem
Volk GOTTES benebens der Sing-
kunst jederzeit erhalten/ gehandhabt/ und
für ein Antheil der in dem verborgnen lie-
genden Weißheit gehalten worden. Nach-
gehends hat man die Heldenthaten/ und
Geschichte besungen/ wie bey den Römern/
bey den Galliern/ Teutschen/ Gothen/ Dä-

nen/
* Ps. 75/ 1.

Zuſchrifft.
und den Propheten/* die von dem Geiſt
GOTtes getrieben in ihrer Sprache die
trefflichſten Lieder verfaſſet/ die in der Hei-
ligen Schrifft hin und wieder zu leſen.

Daß nun hierinnen wie in allen Sa-
chen ſich ein aͤrgerlicher Mißbrauch einge-
flochten/ und etliche ihre Neigung zu der
Poeterey auf Bullieder gerichtet/ kan ſol-
ches dem rechtmaͤſſigen Gebrauch keines
Weges vernachtheilen/ ſo wenig etwann
ein Storger/ Zahnbrecher oder Quackſal-
ber/ der ein gantzes Land betrieget/ die Artz-
neykunſt beſchimpffen oder verbieten ma-
chen kan.

Die aͤltſte Poeterey bey den Heyden/
hat der Goͤtter Lob-und Danklieder zu ih-
rem Jnhalt gehabt/ wie ſie auch bey dem
Volk GOTTES benebens der Sing-
kunſt jederzeit erhalten/ gehandhabt/ und
fuͤr ein Antheil der in dem verborgnen lie-
genden Weißheit gehalten worden. Nach-
gehends hat man die Heldenthaten/ und
Geſchichte beſungen/ wie bey den Roͤmern/
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* Pſ. 75/ 1.
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[0006] Zuſchrifft. und den Propheten/ * die von dem Geiſt GOTtes getrieben in ihrer Sprache die trefflichſten Lieder verfaſſet/ die in der Hei- ligen Schrifft hin und wieder zu leſen. Daß nun hierinnen wie in allen Sa- chen ſich ein aͤrgerlicher Mißbrauch einge- flochten/ und etliche ihre Neigung zu der Poeterey auf Bullieder gerichtet/ kan ſol- ches dem rechtmaͤſſigen Gebrauch keines Weges vernachtheilen/ ſo wenig etwann ein Storger/ Zahnbrecher oder Quackſal- ber/ der ein gantzes Land betrieget/ die Artz- neykunſt beſchimpffen oder verbieten ma- chen kan. Die aͤltſte Poeterey bey den Heyden/ hat der Goͤtter Lob-und Danklieder zu ih- rem Jnhalt gehabt/ wie ſie auch bey dem Volk GOTTES benebens der Sing- kunſt jederzeit erhalten/ gehandhabt/ und fuͤr ein Antheil der in dem verborgnen lie- genden Weißheit gehalten worden. Nach- gehends hat man die Heldenthaten/ und Geſchichte beſungen/ wie bey den Roͤmern/ bey den Gallieꝛn/ Teutſchen/ Gothen/ Daͤ- nen/ * Pſ. 75/ 1.

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/6>, abgerufen am 23.11.2024.