Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Welt. Gefahr bereit. Der Elendsthal. Die überargeWelt/ das Klag- und Trauerreich. Die Un- glückshöle. Die Welt ist der Threnen Thal/ da der Jammer ohne Zahl machet nach den Ber- gen schauen/ denen wir die Hilffe trauen. Die Welt ist das wilde Meer etc. (Meer) unersättlich/ voll Syrenen die betrüg- Die Welt wird gebildet durch den Ziegen- Wer H h iij
Welt. Gefahr bereit. Der Elendsthal. Die uͤberargeWelt/ das Klag- und Trauerreich. Die Un- gluͤckshoͤle. Die Welt iſt der Threnen Thal/ da der Jammer ohne Zahl machet nach den Ber- gen ſchauen/ denen wir die Hilffe trauen. Die Welt iſt das wilde Meer ꝛc. (☞Meer) unerſaͤttlich/ voll Syrenen die betruͤg- Die Welt wird gebildet durch den Ziegen- Wer H h iij
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Welt.
Gefahr bereit. Der Elendsthal. Die uͤberarge
Welt/ das Klag- und Trauerreich. Die Un-
gluͤckshoͤle. Die Welt iſt der Threnen Thal/ da
der Jammer ohne Zahl machet nach den Ber-
gen ſchauen/ denen wir die Hilffe trauen. Die
Welt iſt das wilde Meer ꝛc.
(☞Meer) unerſaͤttlich/ voll Syrenen die betruͤg-
lich lieblich toͤnen/ voller Saltz und bittrer Flut/
die den Durſt nicht leſchen kan. Die uͤberarge/
Luſtvolle Welt. Jſt die Welt eine hohe Schul/ ſo
findet man aldar nicht/ das Buch deß Lebens. Jſt
es ein Regiment/ ſo ſind deſſelben Regentẽ blind.
Sie iſt ein verzauberter Palaſt/ darinnen uns
Furcht und Hoffnung mit der Schwindelſucht
ſchertzet/ die falſche Freude/ mit warhafftigen
Leid teuſchet/ da alle Beruhigung verunruhiget/
alle Suͤſſigkeit verbittert ꝛc. Der Eingang in die
Welt iſt Blindheit/ der Fortgang Vergeſſenheit/
der Ausgang Angſt und Schmertzen. Die Netze
und Fallſtricke ſind unzaͤhlig/ und vielen unſich-
bar/ biß ſie ſich darinnen beſtricket ſehen. Der Er-
denkaſten/ das Sorgenmeer. Das tolle Weltge-
tuͤmmel. Die weit zertheilte Welt/ das groſſe Mẽ-
ſchenhaus/ deß Todesſaal. Deꝛ Welte Wuͤſteney.
Das ſchwanke Welthaus ꝛc.
Die Welt wird gebildet durch den Ziegen-
Gott Pan/ wie auch durch die Weltkugel/ und ei-
nem Reichsapfel.
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