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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Wacht.
same Wacht. Die Wacht aufführen/ aussetzen/
aufstellen/ besuchen/ versorgen/ versehen/ erkauf-
fen etc. Jn dem die Leute schlaffen/ in sicher stiller
Nacht/ so müssen sie die Waffen/ umcirken mit
der Wacht. Der Soldaten gute Wacht/ unbesor-
get schlaffen macht.

493. Wachsthum.

Wachs cresce, und Wachx cera, wird unter-
schiedlich geschrieben/ weil es auch unterschiedli-
che Sachen sind. Das Wachsthum wird genen-
net die Bekleibung/ das Zunehmen/ Besafftug
und Bekräfftigung eines Erdgewächses/ und
solches beschihet schnell oder langsam. Die Zeit
deß Wachsthums ist die Amme nehrt jeden kleinen
Ast/ daß er Laub und Blüten trägt/ seiner Früch-
te Last. Was nur bekleibt und bleibt das nehrt
und mehret sich/ behägte Sprossen treibt.

494. Wachtel.

Das fremde/ flüchtige/ schnelle Wächtelein/
pfeilt durch den Heckenstrauß/ hegt seine Jungen
aus.

Die Wachtel hat die Deutung eines boß-
hafften Neides; massen dieser Vogel den Gebrauch
hat/ daß er das wasser/ welches er getrunken/
glumm und trüb machet/ daß es andre Thiere
nicht geniessen können.

495. Waffen.

Die eine am hohen Pfosten in guten Frieden

rosten.
G g iiij

Wacht.
ſame Wacht. Die Wacht auffuͤhren/ ausſetzen/
aufſtellen/ beſuchen/ verſorgen/ verſehen/ erkauf-
fen ꝛc. Jn dem die Leute ſchlaffen/ in ſicher ſtiller
Nacht/ ſo muͤſſen ſie die Waffen/ umcirken mit
der Wacht. Der Soldaten gute Wacht/ unbeſor-
get ſchlaffen macht.

493. Wachſthum.

Wachs creſce, und Wachx çera, wird unter-
ſchiedlich geſchrieben/ weil es auch unterſchiedli-
che Sachen ſind. Das Wachſthum wird genen-
net die Bekleibung/ das Zunehmen/ Beſafftũg
und Bekraͤfftigung eines Erdgewaͤchſes/ und
ſolches beſchihet ſchnell oder langſam. Die Zeit
deß Wachſthums iſt die Am̃e nehrt jeden kleinen
Aſt/ daß er Laub und Bluͤten traͤgt/ ſeiner Fruͤch-
te Laſt. Was nur bekleibt und bleibt das nehrt
und mehret ſich/ behaͤgte Sproſſen treibt.

494. Wachtel.

Das fremde/ fluͤchtige/ ſchnelle Waͤchtelein/
pfeilt durch den Heckenſtrauß/ hegt ſeine Jungen
aus.

Die Wachtel hat die Deutung eines boß-
hafftẽ Neides; maſſen dieſer Vogel den Gebrauch
hat/ daß er das waſſer/ welches er getrunken/
glumm und truͤb machet/ daß es andre Thiere
nicht genieſſen koͤnnen.

495. Waffen.

Die eine am hohen Pfoſten in guten Frieden

roſten.
G g iiij
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[473[471]/0503] Wacht. ſame Wacht. Die Wacht auffuͤhren/ ausſetzen/ aufſtellen/ beſuchen/ verſorgen/ verſehen/ erkauf- fen ꝛc. Jn dem die Leute ſchlaffen/ in ſicher ſtiller Nacht/ ſo muͤſſen ſie die Waffen/ umcirken mit der Wacht. Der Soldaten gute Wacht/ unbeſor- get ſchlaffen macht. 493. Wachſthum. Wachs creſce, und Wachx çera, wird unter- ſchiedlich geſchrieben/ weil es auch unterſchiedli- che Sachen ſind. Das Wachſthum wird genen- net die Bekleibung/ das Zunehmen/ Beſafftũg und Bekraͤfftigung eines Erdgewaͤchſes/ und ſolches beſchihet ſchnell oder langſam. Die Zeit deß Wachſthums iſt die Am̃e nehrt jeden kleinen Aſt/ daß er Laub und Bluͤten traͤgt/ ſeiner Fruͤch- te Laſt. Was nur bekleibt und bleibt das nehrt und mehret ſich/ behaͤgte Sproſſen treibt. 494. Wachtel. Das fremde/ fluͤchtige/ ſchnelle Waͤchtelein/ pfeilt durch den Heckenſtrauß/ hegt ſeine Jungen aus. Die Wachtel hat die Deutung eines boß- hafftẽ Neides; maſſen dieſer Vogel den Gebrauch hat/ daß er das waſſer/ welches er getrunken/ glumm und truͤb machet/ daß es andre Thiere nicht genieſſen koͤnnen. 495. Waffen. Die eine am hohen Pfoſten in guten Frieden roſten. G g iiij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 473[471]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/503>, abgerufen am 26.11.2024.