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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Ungestimm.
zu schwach/ zum Auf- und Gegenhalt. Die Wol-
ken würblen sich mit donrendem Gerassel/ der
strenge Hagelschlag/ mit schwefflichten Gepras-
sel schlägt in den Eichenstamm. Das grosse Ha-
gelwetter/ bestirmet Laub und Blätter/ wirfft
grosse Hagelstein und schläget endlich ein etc.

Es rasen/ ohn rasten/ die reissenden Winde;
es wüten und wallen die würblenden Wellen;
Mastbaumen von silbernen Schaumen erhellen;
es klaget und zaget das Schiffergesinde.
Das Wetter zerschmettert der Segel geflügel/
es schüttern und splittern Kiel/ Balken und
Bänke/
es bilden die Fluten und strudlenden Schwänke/
bald Berge/ bald Thäler/ bald schwülstige Hügel:

Das ungestimme Meer hat die Deutung
deß Unglücks/ und der Widerwärtigkeit.

484. Unglück.

Das bejammerte/ unerträgliche/ schwere/ äus-
serste/ besorgte/ bittere/ ungestimme/ von GOTT
geschickte/ nutze/ zuwachsende/ beweinte/ bethren-
te/ tod gleiche/ ermüde Unglück. Das dringende
Unheil. Das Glück kehrt ihn den Rucken/ und
gleich den Felsenstein/ will uns zu boden drucken.
Das Unglück zwinget ihn/ den Tod offt zuver-
langen.

Das Unglück wird gebildet in Gestalt eines

zer-

Ungeſtimm.
zu ſchwach/ zum Auf- und Gegenhalt. Die Wol-
ken wuͤrblen ſich mit donrendem Geraſſel/ der
ſtrenge Hagelſchlag/ mit ſchwefflichten Gepraſ-
ſel ſchlaͤgt in den Eichenſtamm. Das groſſe Ha-
gelwetter/ beſtirmet Laub und Blaͤtter/ wirfft
groſſe Hagelſtein und ſchlaͤget endlich ein ꝛc.

Es raſen/ ohn raſten/ die reiſſenden Winde;
es wuͤten und wallen die wuͤrblenden Wellen;
Maſtbaumen von ſilbeꝛnen Schaumẽ erhellẽ;
es klaget und zaget das Schiffergeſinde.
Das Wetter zerſchmettert der Segel gefluͤgel/
es ſchuͤttern und ſplittern Kiel/ Balken und
Baͤnke/
es bildẽ die Fluten und ſtrudlendẽ Schwaͤnke/
bald Berge/ bald Thaͤler/ bald ſchwuͤlſtige Huͤgel:

Das ungeſtimme Meer hat die Deutung
deß Ungluͤcks/ und der Widerwaͤrtigkeit.

484. Ungluͤck.

Das bejammerte/ unertraͤgliche/ ſchweꝛe/ aͤuſ-
ſerſte/ beſorgte/ bittere/ ungeſtimme/ von GOTT
geſchickte/ nutze/ zuwachſende/ beweinte/ bethren-
te/ tod gleiche/ ermuͤde Ungluͤck. Das dringende
Unheil. Das Gluͤck kehrt ihn den Rucken/ und
gleich den Felſenſtein/ will uns zu boden drucken.
Das Ungluͤck zwinget ihn/ den Tod offt zuver-
langen.

Das Ungluͤck wird gebildet in Geſtalt eines

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[468[466]/0498] Ungeſtimm. zu ſchwach/ zum Auf- und Gegenhalt. Die Wol- ken wuͤrblen ſich mit donrendem Geraſſel/ der ſtrenge Hagelſchlag/ mit ſchwefflichten Gepraſ- ſel ſchlaͤgt in den Eichenſtamm. Das groſſe Ha- gelwetter/ beſtirmet Laub und Blaͤtter/ wirfft groſſe Hagelſtein und ſchlaͤget endlich ein ꝛc. Es raſen/ ohn raſten/ die reiſſenden Winde; es wuͤten und wallen die wuͤrblenden Wellen; Maſtbaumen von ſilbeꝛnen Schaumẽ erhellẽ; es klaget und zaget das Schiffergeſinde. Das Wetter zerſchmettert der Segel gefluͤgel/ es ſchuͤttern und ſplittern Kiel/ Balken und Baͤnke/ es bildẽ die Fluten und ſtrudlendẽ Schwaͤnke/ bald Berge/ bald Thaͤler/ bald ſchwuͤlſtige Huͤgel: Das ungeſtimme Meer hat die Deutung deß Ungluͤcks/ und der Widerwaͤrtigkeit. 484. Ungluͤck. Das bejammerte/ unertraͤgliche/ ſchweꝛe/ aͤuſ- ſerſte/ beſorgte/ bittere/ ungeſtimme/ von GOTT geſchickte/ nutze/ zuwachſende/ beweinte/ bethren- te/ tod gleiche/ ermuͤde Ungluͤck. Das dringende Unheil. Das Gluͤck kehrt ihn den Rucken/ und gleich den Felſenſtein/ will uns zu boden drucken. Das Ungluͤck zwinget ihn/ den Tod offt zuver- langen. Das Ungluͤck wird gebildet in Geſtalt eines zer-

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 468[466]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/498>, abgerufen am 25.11.2024.