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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Schatten.
Man findet Ruh in mir/ und ruh' auch uner-
regt:
ich gehe vor und nach/ wie sich der Mann be-
wegt.

Der Schatten hat etlicher massen die Deu-
tung deß Gehorsams/ weil er sich nach dem in der
Sonnen stehenden Bilde gefolgig richtet und
wendet. Er bedeutet auch die Ehre/ welche dem
weichet/ der ihr nachlaufft/ und dem folget/ der sie
fliehet.

392. Schatz.

Der verborgne/ hochwehrte/ tiefvergrabne/
mit Freuden gefundne/ geheime/ vielfaltige/ edle/
hochgeachte/ vielgeliebte/ geitzgierige Schatz.

393. Schaum.

Der Silber weisse Schaum/ der hohen Wol-
ken Bulgen/ die Flut ergeistert sich und leuchtet
in dem Meere gleich jener Hering Heere/ dardurch
die trüben Wolken ausblinken hellen Schein.
Die Wasserberge stossen sich/ es schaumen ihre
Thäler/ die hohen Fluten Wähler sind in sich
felbst gestürtzt.

Der Schaum hat die Deutung einer flüch-
tigen Nichtigkeit/ welche wie solcher Wasser
Glantz leichtlich zergehet.

Wellen/ Meer/ Wasser/ Ungestümm.

394. Schertz.

Der erfreuliche/ höfliche/ wolstandige/ sittige/

fröli-
Schatten.
Man findet Ruh in mir/ und ruh’ auch uner-
regt:
ich gehe vor und nach/ wie ſich der Mann be-
wegt.

Der Schatten hat etlicher maſſen die Deu-
tung deß Gehorſams/ weil er ſich nach dem in deꝛ
Sonnen ſtehenden Bilde gefolgig richtet und
wendet. Er bedeutet auch die Ehre/ welche dem
weichet/ der ihr nachlaufft/ und dem folget/ der ſie
fliehet.

392. Schatz.

Der verborgne/ hochwehrte/ tiefvergrabne/
mit Freuden gefundne/ geheime/ vielfaltige/ edle/
hochgeachte/ vielgeliebte/ geitzgierige Schatz.

393. Schaum.

Der Silber weiſſe Schaum/ der hohen Wol-
ken Bulgen/ die Flut ergeiſtert ſich und leuchtet
in dem Meere gleich jener Hering Heere/ darduꝛch
die truͤben Wolken ausblinken hellen Schein.
Die Waſſerberge ſtoſſen ſich/ es ſchaumen ihre
Thaͤler/ die hohen Fluten Waͤhler ſind in ſich
felbſt geſtuͤrtzt.

Der Schaum hat die Deutung einer fluͤch-
tigen Nichtigkeit/ welche wie ſolcher Waſſer
Glantz leichtlich zergehet.

Wellen/ Meer/ Waſſer/ Ungeſtuͤmm.

394. Schertz.

Der erfreuliche/ hoͤfliche/ wolſtandige/ ſittige/

froͤli-
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[402[400]/0432] Schatten. Man findet Ruh in mir/ und ruh’ auch uner- regt: ich gehe vor und nach/ wie ſich der Mann be- wegt. Der Schatten hat etlicher maſſen die Deu- tung deß Gehorſams/ weil er ſich nach dem in deꝛ Sonnen ſtehenden Bilde gefolgig richtet und wendet. Er bedeutet auch die Ehre/ welche dem weichet/ der ihr nachlaufft/ und dem folget/ der ſie fliehet. 392. Schatz. Der verborgne/ hochwehrte/ tiefvergrabne/ mit Freuden gefundne/ geheime/ vielfaltige/ edle/ hochgeachte/ vielgeliebte/ geitzgierige Schatz. 393. Schaum. Der Silber weiſſe Schaum/ der hohen Wol- ken Bulgen/ die Flut ergeiſtert ſich und leuchtet in dem Meere gleich jener Hering Heere/ darduꝛch die truͤben Wolken ausblinken hellen Schein. Die Waſſerberge ſtoſſen ſich/ es ſchaumen ihre Thaͤler/ die hohen Fluten Waͤhler ſind in ſich felbſt geſtuͤrtzt. Der Schaum hat die Deutung einer fluͤch- tigen Nichtigkeit/ welche wie ſolcher Waſſer Glantz leichtlich zergehet. ☞ Wellen/ Meer/ Waſſer/ Ungeſtuͤmm. 394. Schertz. Der erfreuliche/ hoͤfliche/ wolſtandige/ ſittige/ froͤli-

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 402[400]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/432>, abgerufen am 26.11.2024.