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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Ruhm.
382. Ruhm/ Ruhmsucht.

Ehre. Der Ruhm ist gleich dem Rauch.
Der nicht pflegt lang zu dauren/ und ist der wol
ein Gauch der liebt den Ruhm ohn Nutzen/ den
Rauch mehr als den Braten/ ihm ist auch nicht
zu rahten. Der herbe Rauch muß ihn letzt blen-
den/ wann er sich nicht darvon wolte wenden.

Die Ruhmsucht wird gemahlt in Gestalt ei-
nes stoltzen Weibes/ bekleidet mit Pfauen Federn/
in der Rechten haltend eine Trompeten/ und mit
der linken schwingt sie sich gleichsam empor von
der Erden.

383. Runtzel.

Die Fäden/ so die Zeit zieht in das Angesicht/
sind zuverhehlen nicht. Die schroffen/ vielfalti-
gen/ tief eingesessne/ von dem Alter gezogne und
eingestrichne Runtzelung. Die Runtzel ohne
Zahl sind seiner Jahre Zeichen/ die Zeit will seines
gleichen er weisen ihre Macht. Runtzelholpricht
werden. Hocherhabne und tieffeingezogene Run-
tzelfurchen/ die sich aus dem Angesicht nicht wol-
len ausschminken und verstellen lassen.

Die Runtzel bezeichnen das Alter Alter.

Rüsten sich rüsten/ Rüstung: Risten oder
rösten/ den Flachs in das Wasser legen.

384 Rute.

Der bössen Buben Zaum/ der nicht lässt frey-
en Raum der blinden Jugendrott. Die Rut

macht
Bb vj
Ruhm.
382. Ruhm/ Ruhmſucht.

Ehre. Der Ruhm iſt gleich dem Rauch.
Der nicht pflegt lang zu dauren/ und iſt der wol
ein Gauch der liebt den Ruhm ohn Nutzen/ den
Rauch mehr als den Braten/ ihm iſt auch nicht
zu rahten. Der herbe Rauch muß ihn letzt blen-
den/ wann er ſich nicht darvon wolte wenden.

Die Ruhmſucht wird gemahlt in Geſtalt ei-
nes ſtoltzen Weibes/ bekleidet mit Pfauen Federn/
in der Rechten haltend eine Trompeten/ und mit
der linken ſchwingt ſie ſich gleichſam empor von
der Erden.

383. Runtzel.

Die Faͤden/ ſo die Zeit zieht in das Angeſicht/
ſind zuverhehlen nicht. Die ſchroffen/ vielfalti-
gen/ tief eingeſeſſne/ von dem Alter gezogne und
eingeſtrichne Runtzelung. Die Runtzel ohne
Zahl ſind ſeiner Jahre Zeichen/ die Zeit will ſeines
gleichen er weiſen ihre Macht. Runtzelholpricht
werden. Hocherhabne und tieffeingezogene Run-
tzelfurchen/ die ſich aus dem Angeſicht nicht wol-
len ausſchminken und verſtellen laſſen.

Die Runtzel bezeichnen das Alter ☞ Alter.

Ruͤſten ſich ruͤſten/ Ruͤſtung: Riſten oder
roͤſten/ den Flachs in das Waſſer legen.

384 Rute.

Der boͤſſen Buben Zaum/ der nicht laͤſſt frey-
en Raum der blinden Jugendrott. Die Rut

macht
Bb vj
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[397[395]/0427] Ruhm. 382. Ruhm/ Ruhmſucht. ☞ Ehre. Der Ruhm iſt gleich dem Rauch. Der nicht pflegt lang zu dauren/ und iſt der wol ein Gauch der liebt den Ruhm ohn Nutzen/ den Rauch mehr als den Braten/ ihm iſt auch nicht zu rahten. Der herbe Rauch muß ihn letzt blen- den/ wann er ſich nicht darvon wolte wenden. Die Ruhmſucht wird gemahlt in Geſtalt ei- nes ſtoltzen Weibes/ bekleidet mit Pfauen Federn/ in der Rechten haltend eine Trompeten/ und mit der linken ſchwingt ſie ſich gleichſam empor von der Erden. 383. Runtzel. Die Faͤden/ ſo die Zeit zieht in das Angeſicht/ ſind zuverhehlen nicht. Die ſchroffen/ vielfalti- gen/ tief eingeſeſſne/ von dem Alter gezogne und eingeſtrichne Runtzelung. Die Runtzel ohne Zahl ſind ſeiner Jahre Zeichen/ die Zeit will ſeines gleichen er weiſen ihre Macht. Runtzelholpricht werden. Hocherhabne und tieffeingezogene Run- tzelfurchen/ die ſich aus dem Angeſicht nicht wol- len ausſchminken und verſtellen laſſen. Die Runtzel bezeichnen das Alter ☞ Alter. Ruͤſten ſich ruͤſten/ Ruͤſtung: Riſten oder roͤſten/ den Flachs in das Waſſer legen. 384 Rute. Der boͤſſen Buben Zaum/ der nicht laͤſſt frey- en Raum der blinden Jugendrott. Die Rut macht Bb vj

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 397[395]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/427>, abgerufen am 25.11.2024.