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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Pfau.

Der Pfau hat eine Deutung deß Stoltzes in
den Kleidern und deß Lufftes/ weil er desselben Ver-
änderung am ersten warnimmet.

346. Pfeil.

Der schnell/ Windgeschwinde/ Flügelschnel-
le/ fliegende sausslende/ pfeiffende Pfeil/ streicht/
pfeilt/ eilt/ schnellt/ zischt/ sausst durch die leichte
Luffte.

Kein Vogel kan so schnell/ sich an die Wolken
schwingen/ als seiner Fittig Flug kan durch die
Luffte dringen; dann ob er wol auf sich ein schwe-
res Eisen hat so laufft er doch geschwind und
wird nicht feig und matt.

Der Pfeil bedeutet die Geschwindigkeit/ Ver-
wundung und Kriege/ Ein Pfeil mit einem um-
wickelten Zettel/ mit dieser Schrifft:

ereilet jedes Ziel oder
erlanget seinem Zweck.

Bedeutet Glück und Segen.

Der Pfeil.
Jch bin der Feder Bott/ wo man mich hingeschi-
cket/
verbleib' ich kurtze Zeit/ und selten gantz beglücket.
Der mich verlohren hat/ nimt mich mit Freu-
den an/
und macht mir durch die Lufft so manche neue
Bahn.
Pferd.
A a ij
Pfau.

Der Pfau hat eine Deutung deß Stoltzes in
den Kleidern uñ deß Lufftes/ weil er deſſelben Ver-
aͤnderung am erſten warnimmet.

346. Pfeil.

Der ſchnell/ Windgeſchwinde/ Fluͤgelſchnel-
le/ fliegende ſauſſlende/ pfeiffende Pfeil/ ſtreicht/
pfeilt/ eilt/ ſchnellt/ ziſcht/ ſauſſt durch die leichte
Luffte.

Kein Vogel kan ſo ſchnell/ ſich an die Wolken
ſchwingen/ als ſeiner Fittig Flug kan durch die
Luffte dringen; dann ob er wol auf ſich ein ſchwe-
res Eiſen hat ſo laufft er doch geſchwind und
wird nicht feig und matt.

Der Pfeil bedeutet die Geſchwindigkeit/ Ver-
wundung und Kriege/ Ein Pfeil mit einem um-
wickelten Zettel/ mit dieſer Schrifft:

ereilet jedes Ziel oder
erlanget ſeinem Zweck.

Bedeutet Gluͤck und Segen.

Der Pfeil.
Jch bin der Feder Bott/ wo man mich hingeſchi-
cket/
verbleib’ ich kurtze Zeit/ und ſelten gantz begluͤcket.
Der mich verlohren hat/ nimt mich mit Freu-
den an/
und macht mir duꝛch die Lufft ſo manche neue
Bahn.
Pferd.
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[373[371]/0403] Pfau. Der Pfau hat eine Deutung deß Stoltzes in den Kleidern uñ deß Lufftes/ weil er deſſelben Ver- aͤnderung am erſten warnimmet. 346. Pfeil. Der ſchnell/ Windgeſchwinde/ Fluͤgelſchnel- le/ fliegende ſauſſlende/ pfeiffende Pfeil/ ſtreicht/ pfeilt/ eilt/ ſchnellt/ ziſcht/ ſauſſt durch die leichte Luffte. Kein Vogel kan ſo ſchnell/ ſich an die Wolken ſchwingen/ als ſeiner Fittig Flug kan durch die Luffte dringen; dann ob er wol auf ſich ein ſchwe- res Eiſen hat ſo laufft er doch geſchwind und wird nicht feig und matt. Der Pfeil bedeutet die Geſchwindigkeit/ Ver- wundung und Kriege/ Ein Pfeil mit einem um- wickelten Zettel/ mit dieſer Schrifft: ereilet jedes Ziel oder erlanget ſeinem Zweck. Bedeutet Gluͤck und Segen. Der Pfeil. Jch bin der Feder Bott/ wo man mich hingeſchi- cket/ verbleib’ ich kurtze Zeit/ und ſelten gantz begluͤcket. Der mich verlohren hat/ nimt mich mit Freu- den an/ und macht mir duꝛch die Lufft ſo manche neue Bahn. Pferd. A a ij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 373[371]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/403>, abgerufen am 26.11.2024.