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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Leben.
26. gleich Blumen Laub und Gras/ die schön be-
grünet stehen/ und durch Hitz oder Frost verwel-
ken und vergehen. Ps. 103/ 15. den leichten Wol-
ken gleich die bald von hinnen schweben/ und wie
der Feuer-Dampf sich eitlem Nichts ergeben.
Weish. 2/ 24. die Tage sehr geschwind in einem
Nu entfliehen/ und wie der Weberspul den Faden
ruckwarts ziehen. Job. 7/ 7. O Leben Staub und
Asch. Ps. 103/ 14. ein Traum der daurt nicht
lang. Ps. 90/ 5. Ein Schatten der zu letzt uns
machet Angst und bang. Job. 8/ 9. Welt hab dir
deine Ruh auf GOTTES Gnad und Huld
schleuß ich die Augen zu. Deß Lebensenge Schra-
ken/ deß Lebens Jagschiff. Der verrauchte Lebens
Dampf/ die übernachte Lebenszeit. Deß Lebens
Wettlauff/ dessen Ziel der dürre Tod. Das Leben
ist der Wandergang und die Tagreise zum Tod.
Der Sumpf der Eitelkeit/ der Wandel dieses
Fleisches/ die stete übelsgier/ die Sorgenreiche
Lust etc.

Das Leben wird bedeutet durch das Gras
und die welkende Blum.

265. Lehr.

Der Lehr ist mancherley/ doch keine Zweiffels-
frey; stuckwerk ist unser wissen/ deß wir fast nie
geniessen: Wie niedlich sind verknüpft das Lehren
und das Ehren/ dem folget sich ernehren und sei-
ne Lehre mehren. Das Lehren reimet sich viel-

mals

Leben.
26. gleich Blumen Laub und Gras/ die ſchoͤn be-
gruͤnet ſtehen/ und durch Hitz oder Froſt verwel-
ken und vergehen. Pſ. 103/ 15. den leichten Wol-
ken gleich die bald von hinnen ſchweben/ und wie
der Feuer-Dampf ſich eitlem Nichts ergeben.
Weiſh. 2/ 24. die Tage ſehr geſchwind in einem
Nu entfliehen/ und wie der Weberſpul den Faden
ruckwarts ziehẽ. Job. 7/ 7. O Leben Staub und
Aſch. Pſ. 103/ 14. ein Traum der daurt nicht
lang. Pſ. 90/ 5. Ein Schatten der zu letzt uns
machet Angſt und bang. Job. 8/ 9. Welt hab dir
deine Ruh auf GOTTES Gnad und Huld
ſchleuß ich die Augen zu. Deß Lebẽsenge Schrã-
ken/ deß Lebens Jagſchiff. Der verrauchte Lebens
Dampf/ die uͤbernachte Lebenszeit. Deß Lebens
Wettlauff/ deſſen Ziel der duͤrre Tod. Das Leben
iſt der Wandergang und die Tagreiſe zum Tod.
Der Sumpf der Eitelkeit/ der Wandel dieſes
Fleiſches/ die ſtete uͤbelsgier/ die Sorgenreiche
Luſt ꝛc.

Das Leben wird bedeutet durch das Gras
und die welkende Blum.

265. Lehr.

Der Lehr iſt mancherley/ doch keine Zweiffels-
frey; ſtuckwerk iſt unſer wiſſen/ deß wir faſt nie
genieſſen: Wie niedlich ſind verknuͤpft das Lehren
und das Ehren/ dem folget ſich ernehren und ſei-
ne Lehre mehren. Das Lehren reimet ſich viel-

mals
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[312[310]/0342] Leben. 26. gleich Blumen Laub und Gras/ die ſchoͤn be- gruͤnet ſtehen/ und durch Hitz oder Froſt verwel- ken und vergehen. Pſ. 103/ 15. den leichten Wol- ken gleich die bald von hinnen ſchweben/ und wie der Feuer-Dampf ſich eitlem Nichts ergeben. Weiſh. 2/ 24. die Tage ſehr geſchwind in einem Nu entfliehen/ und wie der Weberſpul den Faden ruckwarts ziehẽ. Job. 7/ 7. O Leben Staub und Aſch. Pſ. 103/ 14. ein Traum der daurt nicht lang. Pſ. 90/ 5. Ein Schatten der zu letzt uns machet Angſt und bang. Job. 8/ 9. Welt hab dir deine Ruh auf GOTTES Gnad und Huld ſchleuß ich die Augen zu. Deß Lebẽsenge Schrã- ken/ deß Lebens Jagſchiff. Der verrauchte Lebens Dampf/ die uͤbernachte Lebenszeit. Deß Lebens Wettlauff/ deſſen Ziel der duͤrre Tod. Das Leben iſt der Wandergang und die Tagreiſe zum Tod. Der Sumpf der Eitelkeit/ der Wandel dieſes Fleiſches/ die ſtete uͤbelsgier/ die Sorgenreiche Luſt ꝛc. Das Leben wird bedeutet durch das Gras und die welkende Blum. 265. Lehr. Der Lehr iſt mancherley/ doch keine Zweiffels- frey; ſtuckwerk iſt unſer wiſſen/ deß wir faſt nie genieſſen: Wie niedlich ſind verknuͤpft das Lehren und das Ehren/ dem folget ſich ernehren und ſei- ne Lehre mehren. Das Lehren reimet ſich viel- mals

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 312[310]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/342>, abgerufen am 24.11.2024.