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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Götzenbilder.
sie von der Egypter Ochsen/ den sie unter den
Namen Isidis für einen Gott geehret und wegen
der nutzbaren Arbeit nicht geschlachtet/ abgese-
hen: Daher auch die Viehhirten den Egyptern
ein Greuel gewesen.

174. Grab.

Die finstre Leichen Grufft/ die Behaltniß to-
der Leiber/ der Erden Mutterschos. Der Begräb-
niß Marmolstein/ darauf/ wann wir verstorben
seyn/ doch der Ehrgeitz lebet noch. Das Grab-
mahl welches doch den Namen nicht lässt ster-
ben. Das Grab der Leichen hab bezieret mit Cy-
pressen lässt unser nicht vergessen/ kan nur die Lei-
ber fressen: die Seelen sind bey GOTT. Der
Menschen Leib von Erden muß Erd und Asche
werden/ verscharret/ verhüllet/ beerdet/ bedecket/
gesenket/ verdüstert entschlaffen/ beruhigt in dem
Grab.

Sterben und Tod.

Das Todenhaubt/ hauen und Schauffel hat
die Deutung deß Grabes.

175. Gras.

Die Schmaragdenfarbe Blätlein/ das lang-
schmale Gräslein/ der Felder grünes Laub und
der goldgelbe Klee/ das bald gedorrte Heu vergli-
chen allem Fleisch/ das frühbetaute/ frische/ gru-
nende und grünende/ den Augen erfreuliche/ das
freche/ grünlichgelbe/ hervorstechenden Gras.

Der
Q ij

Goͤtzenbilder.
ſie von der Egypter Ochſen/ den ſie unter den
Namen Iſidis fuͤr einen Gott geehret und wegen
der nutzbaren Arbeit nicht geſchlachtet/ abgeſe-
hen: Daher auch die Viehhirten den Egyptern
ein Greuel geweſen.

174. Grab.

Die finſtre Leichen Grufft/ die Behaltniß to-
der Leiber/ der Erden Mutterſchos. Der Begraͤb-
niß Marmolſtein/ darauf/ wann wir verſtorben
ſeyn/ doch der Ehrgeitz lebet noch. Das Grab-
mahl welches doch den Namen nicht laͤſſt ſter-
ben. Das Grab der Leichen hab bezieret mit Cy-
preſſen laͤſſt unſer nicht vergeſſen/ kan nur die Lei-
ber freſſen: die Seelen ſind bey GOTT. Der
Menſchen Leib von Erden muß Erd und Aſche
werden/ verſcharret/ verhuͤllet/ beerdet/ bedecket/
geſenket/ verduͤſtert entſchlaffen/ beruhigt in dem
Grab.

☞Sterben und Tod.

Das Todenhaubt/ hauen und Schauffel hat
die Deutung deß Grabes.

175. Gras.

Die Schmaragdenfarbe Blaͤtlein/ das lang-
ſchmale Graͤslein/ der Felder gruͤnes Laub und
der goldgelbe Klee/ das bald gedorrte Heu vergli-
chen allem Fleiſch/ das fruͤhbetaute/ friſche/ gru-
nende und gruͤnende/ den Augen erfreuliche/ das
freche/ gruͤnlichgelbe/ hervorſtechenden Gras.

Der
Q ij
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[245[243]/0275] Goͤtzenbilder. ſie von der Egypter Ochſen/ den ſie unter den Namen Iſidis fuͤr einen Gott geehret und wegen der nutzbaren Arbeit nicht geſchlachtet/ abgeſe- hen: Daher auch die Viehhirten den Egyptern ein Greuel geweſen. 174. Grab. Die finſtre Leichen Grufft/ die Behaltniß to- der Leiber/ der Erden Mutterſchos. Der Begraͤb- niß Marmolſtein/ darauf/ wann wir verſtorben ſeyn/ doch der Ehrgeitz lebet noch. Das Grab- mahl welches doch den Namen nicht laͤſſt ſter- ben. Das Grab der Leichen hab bezieret mit Cy- preſſen laͤſſt unſer nicht vergeſſen/ kan nur die Lei- ber freſſen: die Seelen ſind bey GOTT. Der Menſchen Leib von Erden muß Erd und Aſche werden/ verſcharret/ verhuͤllet/ beerdet/ bedecket/ geſenket/ verduͤſtert entſchlaffen/ beruhigt in dem Grab. ☞Sterben und Tod. Das Todenhaubt/ hauen und Schauffel hat die Deutung deß Grabes. 175. Gras. Die Schmaragdenfarbe Blaͤtlein/ das lang- ſchmale Graͤslein/ der Felder gruͤnes Laub und der goldgelbe Klee/ das bald gedorrte Heu vergli- chen allem Fleiſch/ das fruͤhbetaute/ friſche/ gru- nende und gruͤnende/ den Augen erfreuliche/ das freche/ gruͤnlichgelbe/ hervorſtechenden Gras. Der Q ij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 245[243]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/275>, abgerufen am 23.11.2024.