Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Der Glaub. Der Bedrangten Wehr und Schild. Ephes. 6/16. Der Hertzens reine Freudigkeit 1. Tim. 3/13. Der Seelen Gesundheit. Eph. 2/ 8. Der Glaub ist unser Sieg. 1. Joh. 5/4. ist eine Zuversicht. Heb. 1/1. Das Haubtküß und der Stein/ da- rauf Jsrael ruhet/ als ihm die Engel auf der Lei- ter erschienen. Er ist die Feuerseule/ und trü- be Nebel Wolke/ der leitet durch die Wüsten der Welt. Der Glaub gleicht jenen Stab. Den Jo- nathan getaugt/ in wilden (süssen) Honigsaum/ darvon ihm sein Gesicht erlenchtet und erhellt. Der Glaub die Morgen der Sonnen der Gerech- tigkeit. Der Glaub die Himmelsbahn erhebt den Christenmann. Was nicht zu hoffen ist/ das glaubt ein frommer Christ. Es kan in Glaubens Sachen/ ein Christ zertretten leicht die Löwen und die Drachen. Der Glaub und das Vertrau- en lässt grosse Wunder schauen in Wasser und in Flammen erhalt GOTT seinen Stammen/ der rechten Christen Leut. Dieser Glaub wird gemahlet in einem weis- Wann aber der Glaub für Treu und Trauen Glo-
Der Glaub. Der Bedrangten Wehr und Schild. Epheſ. 6/16. Der Hertzens reine Freudigkeit 1. Tim. 3/13. Der Seelen Geſundheit. Eph. 2/ 8. Der Glaub iſt unſer Sieg. 1. Joh. 5/4. iſt eine Zuverſicht. Heb. 1/1. Das Haubtkuͤß und der Stein/ da- rauf Jſrael ruhet/ als ihm die Engel auf der Lei- ter erſchienen. Er iſt die Feuerſeule/ und truͤ- be Nebel Wolke/ der leitet durch die Wuͤſten der Welt. Der Glaub gleicht jenen Stab. Den Jo- nathan getaugt/ in wilden (ſuͤſſen) Honigſaum/ darvon ihm ſein Geſicht erlenchtet und erhellt. Der Glaub die Morgen der Sonnen der Gerech- tigkeit. Der Glaub die Himmelsbahn erhebt den Chriſtenmann. Was nicht zu hoffen iſt/ das glaubt ein frommer Chriſt. Es kan in Glaubens Sachen/ ein Chriſt zertretten leicht die Loͤwen und die Drachen. Der Glaub und das Vertrau- en laͤſſt groſſe Wunder ſchauen in Waſſer und in Flammen erhalt GOTT ſeinen Stammen/ der rechten Chriſten Leut. Dieſer Glaub wird gemahlet in einem weiſ- Wann aber der Glaub fuͤr Treu und Trauen Glo-
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Der Glaub.
Der Bedrangten Wehr und Schild. Epheſ. 6/
16. Der Hertzens reine Freudigkeit 1. Tim. 3/13.
Der Seelen Geſundheit. Eph. 2/ 8. Der Glaub
iſt unſer Sieg. 1. Joh. 5/4. iſt eine Zuverſicht.
Heb. 1/1. Das Haubtkuͤß und der Stein/ da-
rauf Jſrael ruhet/ als ihm die Engel auf der Lei-
ter erſchienen. Er iſt die Feuerſeule/ und truͤ-
be Nebel Wolke/ der leitet durch die Wuͤſten der
Welt. Der Glaub gleicht jenen Stab. Den Jo-
nathan getaugt/ in wilden (ſuͤſſen) Honigſaum/
darvon ihm ſein Geſicht erlenchtet und erhellt.
Der Glaub die Morgen der Sonnen der Gerech-
tigkeit. Der Glaub die Himmelsbahn erhebt den
Chriſtenmann. Was nicht zu hoffen iſt/ das
glaubt ein frommer Chriſt. Es kan in Glaubens
Sachen/ ein Chriſt zertretten leicht die Loͤwen
und die Drachen. Der Glaub und das Vertrau-
en laͤſſt groſſe Wunder ſchauen in Waſſer und
in Flammen erhalt GOTT ſeinen Stammen/
der rechten Chriſten Leut.
Dieſer Glaub wird gemahlet in einem weiſ-
ſen Kleid/ mit einem brennenden Hertze/ auf dem
Haubt tragend einen Helm/ in der Linken einen
Kelch und ein Kreutz: Das Angeſicht kan Him-
melauf ſehen. Das weiſſe Kleid iſt mit einer guld-
nen Guͤrtel geguͤrdet.
Wann aber der Glaub fuͤr Treu und Trauen
gebraucht wird/ wie man ſagt/ auf Glauben han-
dlen/ ſo muß man ſuchen Treue im T.
Glo-
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Zitationshilfe: | Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 236[234]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/266>, abgerufen am 16.02.2025. |