Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.Falken. richten. Man ruffet ihnen zu Jo, Jo, oder vall-aus/ vallaus/ wann sie sich drehen/ und wieder zu der Hand kommen sollen. Wann er die Vögel oder Rephüner raumen soll/ so rufft man ihm zu cluse, cluse/ daß er zu ruckekehret. Seine Gerechtigkeit von dem Gefänge Alle leichte Vögel müssen geätzet werden/ wann Die guten Falken werden erkennet an den sau- der
Falken. richten. Man ruffet ihnen zu Jó, Jó, oder vall-aus/ vallaus/ wann ſie ſich drehen/ und wieder zu der Hand kommen ſollen. Wann er die Voͤgel oder Rephuͤner raumen ſoll/ ſo rufft man ihm zu cluſe, cluſe/ daß er zu ruckekehret. Seine Gerechtigkeit von dem Gefaͤnge Alle leichte Voͤgel muͤſſen geaͤtzet werden/ wañ Die guten Falken werden erkennet an den ſau- der
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Falken.
richten. Man ruffet ihnen zu Jó, Jó, oder vall-
aus/ vallaus/ wann ſie ſich drehen/ und wieder
zu der Hand kommen ſollen. Wann er die Voͤgel
oder Rephuͤner raumen ſoll/ ſo rufft man ihm zu
cluſe, cluſe/ daß er zu ruckekehret.
Seine Gerechtigkeit von dem Gefaͤnge
iſt ein Schenkel/ das Hirn/ der Hals und das Jn-
geweid deß Vogels. Man muß ihn nicht ehe uͤ-
berſich werffen/ man wiſſe dann wo die Rep-
huͤner ligen/ deren er 2. oder drey nacheinander
ſtoͤſſet.
Alle leichte Voͤgel muͤſſen geaͤtzet werden/ wañ
ſie einen ſchoͤnen Niederſatz thun/ Er muß ge-
gen den Wind fliegen. Man wirfft das Luder
nicht hin/ biß der Vogel die zwey Drittel ſeines
Flugs gethan.
Die guten Falken werden erkennet an den ſau-
bern und klaren Augen/ an reinen Ohren/ unver-
ſtopften Naßloͤchern/ der keine Finnen (weiſſe
Blaͤtterlein) an der Zungen/ keinen geſchwollnen
Magen/ (dieſes kommet von den Stuͤcklein
Schwammen/ welche ihnen die Verkauffer bey-
bringen/ daß ſie nach etlichen Monden ſterben
ſollen) die Fluͤgel gleichling uͤber einander geſchla-
gen/ dem keine Feder ausgeraufft/ der ſeine 12.
Pennen und Decke (iſt die mittelſte Feder) in dem
Schwantz habe/ der keine Wartzen in den Han-
den hat und ſraͤſſig iſt. Wann du den Vogel auf
der
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