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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Eltern.
94. Eltern.

Vom Alter so benamt/ die Zeuger unsrer Ju-
gend/ die Lehrer aller Tugend/ mit ungefälschter
Treue/ die mit dem Alter neue. Jhre Liebe altet
nicht/ von den Kindern schlecht geehrt mit Ge-
horsam und Gebühr/ welcher ist die beste Zier/ die
in GOTTES Wort gelehret/ und mit vielbe-
jahrten Leben zubelohnen ist versprochen. Das
treue Vater-Hertz/ der Mutter saurer Schmertz/
bringt hernach den holden Schertz.

Der Eltern Treue bildet der junge Storch/
welcher den Alten auf den Rucken träget/ mit der
Beyschrifft: geehret und ernehret.

Ende finis: Ente anas.

95. Engel.

Die reinlichsten und herrlichsten Geschöpfe
GOTtes/ die Erstgeburt der Macht-Stimm
GOTtes. Die Herrschafften und Thronen
nechst GOTtes Thron gesetzet/ die Seraphin
und Cherubim/ die schnellen Feuer-Flammen/
Frongeister und Dienstbotten/ der Himmelsbür-
ger Schar/ die Heiligen Diener an dem Heilig-
sten Hof/ die silber hellen Lilien/ in dem Himmli-
schen Garten Plan. Die Spiegel deß unerschaff-
nen Sonnenglantzes. Die Schwahnen und
Sänger für deß Höchsten GOTtes Stul. Die
Bräutführer der Gottgeliebten Seelen. Der
Engel Schirmer und Beschützer/ die Begleiter

der
M ij
Eltern.
94. Eltern.

Vom Alter ſo benamt/ die Zeuger unſrer Ju-
gend/ die Lehrer aller Tugend/ mit ungefaͤlſchter
Treue/ die mit dem Alter neue. Jhre Liebe altet
nicht/ von den Kindern ſchlecht geehrt mit Ge-
horſam und Gebuͤhr/ welcher iſt die beſte Zier/ die
in GOTTES Wort gelehret/ und mit vielbe-
jahrten Leben zubelohnen iſt verſprochen. Das
treue Vater-Hertz/ der Mutter ſaurer Schmertz/
bringt hernach den holden Schertz.

Der Eltern Treue bildet der junge Storch/
welcher den Alten auf den Rucken traͤget/ mit der
Beyſchrifft: geehret und ernehret.

Ende finis: Ente anas.

95. Engel.

Die reinlichſten und herrlichſten Geſchoͤpfe
GOTtes/ die Erſtgeburt der Macht-Stimm
GOTtes. Die Herrſchafften und Thronen
nechſt GOTtes Thron geſetzet/ die Seraphin
und Cherubim/ die ſchnellen Feuer-Flammen/
Frongeiſter und Dienſtbotten/ der Himmelsbuͤr-
ger Schar/ die Heiligen Diener an dem Heilig-
ſten Hof/ die ſilber hellen Lilien/ in dem Himmli-
ſchen Garten Plan. Die Spiegel deß unerſchaff-
nen Sonnenglantzes. Die Schwahnen und
Saͤnger fuͤr deß Hoͤchſten GOTtes Stul. Die
Braͤutfuͤhrer der Gottgeliebten Seelen. Der
Engel Schirmer und Beſchuͤtzer/ die Begleiter

der
M ij
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[181[179]/0211] Eltern. 94. Eltern. Vom Alter ſo benamt/ die Zeuger unſrer Ju- gend/ die Lehrer aller Tugend/ mit ungefaͤlſchter Treue/ die mit dem Alter neue. Jhre Liebe altet nicht/ von den Kindern ſchlecht geehrt mit Ge- horſam und Gebuͤhr/ welcher iſt die beſte Zier/ die in GOTTES Wort gelehret/ und mit vielbe- jahrten Leben zubelohnen iſt verſprochen. Das treue Vater-Hertz/ der Mutter ſaurer Schmertz/ bringt hernach den holden Schertz. Der Eltern Treue bildet der junge Storch/ welcher den Alten auf den Rucken traͤget/ mit der Beyſchrifft: geehret und ernehret. Ende finis: Ente anas. 95. Engel. Die reinlichſten und herrlichſten Geſchoͤpfe GOTtes/ die Erſtgeburt der Macht-Stimm GOTtes. Die Herrſchafften und Thronen nechſt GOTtes Thron geſetzet/ die Seraphin und Cherubim/ die ſchnellen Feuer-Flammen/ Frongeiſter und Dienſtbotten/ der Himmelsbuͤr- ger Schar/ die Heiligen Diener an dem Heilig- ſten Hof/ die ſilber hellen Lilien/ in dem Himmli- ſchen Garten Plan. Die Spiegel deß unerſchaff- nen Sonnenglantzes. Die Schwahnen und Saͤnger fuͤr deß Hoͤchſten GOTtes Stul. Die Braͤutfuͤhrer der Gottgeliebten Seelen. Der Engel Schirmer und Beſchuͤtzer/ die Begleiter der M ij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 181[179]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/211>, abgerufen am 29.11.2024.