Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.X. fenden Krieg/ und wann sie zerbrochen sind/ be-merken sie den Frieden/ etc. 100. Schlüßlich kan ein Sache auf viel Wei- nissen:
X. fenden Krieg/ und wann ſie zerbrochen ſind/ be-merken ſie den Frieden/ ꝛc. 100. Schluͤßlich kan ein Sache auf viel Wei- niſſen:
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X.
fenden Krieg/ und wann ſie zerbrochen ſind/ be-
merken ſie den Frieden/ ꝛc.
100. Schluͤßlich kan ein Sache auf viel Wei-
ſe gebildet und vorſtellig gemachet werden. Zum
Exempel der Tod I. in Geſtalt der entfleiſchten
und doch zuſammen gefuͤgten Menſchenbeine/
mit einer Senſen/ oder einem Pfeil in der Hand/
als eine Perſon eingefuͤhret. II. Wird der Tod be-
deutet durch eine auslauffende Sanduhr/ oder
durch eine verwelkte Blum/ oder durch ein
Schiff/ das in den Hafen einlaufft/ oder ſonſten
durch dergleichen Sachen. III. Wird deß Todes
Abbildung durch die Geſchichte erwieſen/ als
wann ich durch die Lucretiam den Tod ob Ver-
theidigung der Keuſchheit/ den Q. Curtium ob
der Liebe deß Vaterlandes/ den Terminum/ der
Jovi nicht weichen wollen/ oder aus den Fabeln
die drey Percen und Lebensſchweſtern ſo den Fa-
den abſchneiden ꝛc. mahle: IV. Aus alten Ge-
braͤuchen: als wann der Todengraͤber vor Zeiten
dem Kaͤiſer etliche Steine vorgetragen einen zu
ſeinem Grab-Gebaͤu darvon zu wehlen. Den
Tod bedeutet der Aſchen den man den Aſcher-
Mittwoche auf die Haͤubter zu ſtreuen pfleget/
und dergleichen Deutung ſtammet her von der
Menſchen Beliebung/ wie geſagt. V. Aus der
Natur ſelbſten/ fluͤſſen auch dergleichen Bild-
niſſen:
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