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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.

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Die zwölffte Stund.
wann zur frohen Frülingszeit
unsrer Bäche Silberflut
gläntzet von der Sonnenglut/
wallt der süsse Westenluft/
mit der Blumen Biesenduft/
frölich Jauchtzen ist nicht weit.

Vranio.
Bald beginnt des Sommers Hitz/
bringt/ sie Donner/ Hagel/ Blitz/
niemand kan zu Felde dauren/
als mit Müd- und Mattigkeit/
der gewohnt die groben Bauren/
gleich dem Vieh auf ihrer Weid.
Jch will in den Stätten leben/
die mir sichre Ruhe geben.
Ergasto.
Durch des Sommers Sonnenhitz/
und nicht durch den seltnen Blitz/
zeitigt alles/ was sol dauren:
in dem Schatten auf der Weid
höret man die Ochsenbauren/
singen sonder Mattigkeit.
Jch will bey den Hürden leben/
die mir Ruh und Freude geben.
Vranio.
Wann in fast betagtem Jahr/
falbt der Felder grünes Haar/
in
H iiij

Die zwoͤlffte Stund.
wann zur frohen Fruͤlingszeit
unſrer Baͤche Silberflut
glaͤntzet von der Sonnenglut/
wallt der ſuͤſſe Weſtenluft/
mit der Blumen Bieſenduft/
froͤlich Jauchtzen iſt nicht weit.

Vranio.
Bald beginnt des Sommers Hitz/
bringt/ ſie Donner/ Hagel/ Blitz/
niemand kan zu Felde dauren/
als mit Muͤd- und Mattigkeit/
der gewohnt die groben Bauren/
gleich dem Vieh auf ihrer Weid.
Jch will in den Staͤtten leben/
die mir ſichre Ruhe geben.
Ergaſto.
Durch des Sommers Sonnenhitz/
und nicht durch den ſeltnen Blitz/
zeitigt alles/ was ſol dauren:
in dem Schatten auf der Weid
hoͤret man die Ochſenbauren/
ſingen ſonder Mattigkeit.
Jch will bey den Huͤrden leben/
die mir Ruh und Freude geben.
Vranio.
Wann in faſt betagtem Jahr/
falbt der Felder gruͤnes Haar/
in
H iiij
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[105/0119] Die zwoͤlffte Stund. wann zur frohen Fruͤlingszeit unſrer Baͤche Silberflut glaͤntzet von der Sonnenglut/ wallt der ſuͤſſe Weſtenluft/ mit der Blumen Bieſenduft/ froͤlich Jauchtzen iſt nicht weit. Vranio. Bald beginnt des Sommers Hitz/ bringt/ ſie Donner/ Hagel/ Blitz/ niemand kan zu Felde dauren/ als mit Muͤd- und Mattigkeit/ der gewohnt die groben Bauren/ gleich dem Vieh auf ihrer Weid. Jch will in den Staͤtten leben/ die mir ſichre Ruhe geben. Ergaſto. Durch des Sommers Sonnenhitz/ und nicht durch den ſeltnen Blitz/ zeitigt alles/ was ſol dauren: in dem Schatten auf der Weid hoͤret man die Ochſenbauren/ ſingen ſonder Mattigkeit. Jch will bey den Huͤrden leben/ die mir Ruh und Freude geben. Vranio. Wann in faſt betagtem Jahr/ falbt der Felder gruͤnes Haar/ in H iiij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter02_1648/119>, abgerufen am 22.11.2024.