Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.

Bild:
<< vorherige Seite
Die zweyte Stund.

8. Wann aber ein Geschlechtwort/ als da
sind der/ die/ das/ ein/ gleichsam mit Fingern
bedeutend/ mehr Nachdruck haben/ oder etwas
gewisses anzeigen sol/ muß dasselbe Wort lang
gesetzet werden/ als wann ich sage

[Abbildung] [Abbildung] - - nur der ist ohne Sünde/
der nie gesündigt hat. - - -
so hat es mehr nachdringender Stärcke/ als wann
man sagt:

[Abbildung] [Abbildung] - - der ist nur ohne Sünde etc.

9. Das Geschlechtwort wird lang gesetzet/
wann eine kurtze Vorsyllben folget/ als da sind
be/ ent/ er/ ge/ ver/ zer/ welche ihren Laut kurtz
behalten und die gesetzte und nachfolgende Syll-
be lang machen; als:

[Abbildung] [Abbildung] Der bekante Biedermann.
[Abbildung] [Abbildung] die entwichne böse Zeit. [Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung]
[Abbildung] das erlangte Friedensjahr [Abbildung]

[Abbildung] [Abbildung] die Gedult zerrinnt dem Mann [Abbildung]
[Abbildung]

[Abbildung] [Abbildung]
[Abbildung] der Verstand ist nun dahin. [Abbildung]
[Abbildung]
10. Die
Die zweyte Stund.

8. Wann aber ein Geſchlechtwort/ als da
ſind der/ die/ das/ ein/ gleichſam mit Fingern
bedeutend/ mehr Nachdruck haben/ oder etwas
gewiſſes anzeigen ſol/ muß daſſelbe Wort lang
geſetzet werden/ als wann ich ſage

[Abbildung] [Abbildung] ‒ ‒ nur der iſt ohne Suͤnde/
der nie geſuͤndigt hat. ‒ ‒ ‒
ſo hat es mehr nachdringender Staͤrcke/ als wañ
man ſagt:

[Abbildung] [Abbildung] ‒ ‒ der iſt nur ohne Suͤnde ꝛc.

9. Das Geſchlechtwort wird lang geſetzet/
wann eine kurtze Vorſyllben folget/ als da ſind
be/ ent/ er/ ge/ ver/ zer/ welche ihren Laut kurtz
behalten und die geſetzte und nachfolgende Syll-
be lang machen; als:

[Abbildung] [Abbildung] Der bekante Biedermann.
[Abbildung] [Abbildung] die entwichne boͤſe Zeit. [Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung]
[Abbildung] das erlangte Friedensjahr [Abbildung]

[Abbildung] [Abbildung] die Gedult zerrinnt dem Mann [Abbildung]
[Abbildung]

[Abbildung] [Abbildung]
[Abbildung] der Verſtand iſt nun dahin. [Abbildung]
[Abbildung]
10. Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0038" n="20"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Die zweyte Stund.</hi> </fw><lb/>
          <p>8. Wann aber ein Ge&#x017F;chlechtwort/ als da<lb/>
&#x017F;ind <hi rendition="#fr">der/ die/ das/ ein/</hi> gleich&#x017F;am mit Fingern<lb/>
bedeutend/ mehr Nachdruck haben/ oder etwas<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;es anzeigen &#x017F;ol/ muß da&#x017F;&#x017F;elbe Wort lang<lb/>
ge&#x017F;etzet werden/ als wann ich &#x017F;age<lb/><lg type="poem"><l><figure/></l><l><figure/>&#x2012; &#x2012; <hi rendition="#fr">nur der i&#x017F;t ohne Su&#x0364;nde/</hi></l></lg><lb/><hi rendition="#fr">der nie ge&#x017F;u&#x0364;ndigt hat.</hi> &#x2012; &#x2012; &#x2012;<lb/>
&#x017F;o hat es mehr nachdringender Sta&#x0364;rcke/ als wan&#x0303;<lb/>
man &#x017F;agt:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>
              <figure/>
            </l>
            <l><figure/>&#x2012; &#x2012; <hi rendition="#fr">der i&#x017F;t nur ohne Su&#x0364;nde &#xA75B;c.</hi></l>
          </lg><lb/>
          <p>9. Das Ge&#x017F;chlechtwort wird lang ge&#x017F;etzet/<lb/>
wann eine kurtze Vor&#x017F;yllben folget/ als da &#x017F;ind<lb/><hi rendition="#fr">be/ ent/ er/ ge/ ver/ zer/</hi> welche ihren Laut kurtz<lb/>
behalten und die ge&#x017F;etzte und nachfolgende Syll-<lb/>
be lang machen; als:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>
              <figure/>
            </l>
            <l>
              <figure/> <hi rendition="#fr">Der bekante Biedermann.</hi> </l><lb/>
            <l>
              <figure/>
            </l>
            <l>
              <figure/> <hi rendition="#fr">die entwichne bo&#x0364;&#x017F;e Zeit.</hi> <figure/>
            </l><lb/>
            <l>
              <figure/>
            </l>
            <l>
              <figure/>
              <figure/> <hi rendition="#fr">das erlangte Friedensjahr</hi> <figure/>
            </l><lb/>
            <l>
              <figure/>
            </l>
            <l>
              <figure/> <hi rendition="#fr">die Gedult zerrinnt dem Mann</hi> <figure/>
              <figure/>
            </l><lb/>
            <l>
              <figure/>
            </l>
            <l>
              <figure/>
              <figure/> <hi rendition="#fr">der Ver&#x017F;tand i&#x017F;t nun dahin.</hi> <figure/>
              <figure/>
            </l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">10. Die</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0038] Die zweyte Stund. 8. Wann aber ein Geſchlechtwort/ als da ſind der/ die/ das/ ein/ gleichſam mit Fingern bedeutend/ mehr Nachdruck haben/ oder etwas gewiſſes anzeigen ſol/ muß daſſelbe Wort lang geſetzet werden/ als wann ich ſage [Abbildung] [Abbildung] ‒ ‒ nur der iſt ohne Suͤnde/ der nie geſuͤndigt hat. ‒ ‒ ‒ ſo hat es mehr nachdringender Staͤrcke/ als wañ man ſagt: [Abbildung] [Abbildung] ‒ ‒ der iſt nur ohne Suͤnde ꝛc. 9. Das Geſchlechtwort wird lang geſetzet/ wann eine kurtze Vorſyllben folget/ als da ſind be/ ent/ er/ ge/ ver/ zer/ welche ihren Laut kurtz behalten und die geſetzte und nachfolgende Syll- be lang machen; als: [Abbildung] [Abbildung] Der bekante Biedermann. [Abbildung] [Abbildung] die entwichne boͤſe Zeit. [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] das erlangte Friedensjahr [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] die Gedult zerrinnt dem Mann [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] der Verſtand iſt nun dahin. [Abbildung] [Abbildung] 10. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/38
Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/38>, abgerufen am 22.11.2024.