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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.

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Anhang.
Stimmer/ a/ e/ i/ o/ u/ wandlen das Zeitwort/
und verbleiben nicht/ wie die mitstimmenden
Stammbuchstaben/ also: Jch ware/ werde/ er
wird/ ist worden/ wurde; die Sprache/
sprechen/
man spricht/ gesprochen/ der
Spruch/ der Fraß/ gefreffen/ er frisst/ etc.
Wann man die Gebietungsweise für ein Stamm-
wort setzet/ kan man aus den Vor- und Nachsyll-
ben alles leichtlich beurtheilen/ da man sonsten
schwerlich eine durchgehende Richtigkeit wird
find en können. *

§. 7.

Die III. Grundursache wird hergenommen
von der Eigenschaft der Bedeutung; wann
nemlich das Harte mit Hartem/ das Linde und
Weiche mit weichen Buchstaben geschrieben
wird/ als: dapfer/ drucken/ nicht tapfer/
trucken
(ist so viel als tröge oder treuge Nahum
1. v. 4.) Vielen mißfället diese Ursach/ welchen
man keine Ordnung zu geben gedenket.

§. 8.

Die IV. Ursache kan hergeführet werden von
der Wörter Unterscheidung/ indem sie
nemlich der Ausrede nach gleichstimmig/ der
Schreibung nach unterschieden sind; das ist ein
Vornennwort (Pronomen Hoc) daß ist ein

Füg-
* Specim. Philolog. Germ. Disquisit. X.

Anhang.
Stimmer/ a/ e/ i/ o/ u/ wandlen das Zeitwort/
und verbleiben nicht/ wie die mitſtimmenden
Stam̃buchſtaben/ alſo: Jch ware/ werde/ er
wird/ iſt worden/ wurde; die Sprache/
ſprechen/
man ſpricht/ geſprochen/ der
Spruch/ der Fraß/ gefreffen/ er friſſt/ ꝛc.
Wann man die Gebietungsweiſe fuͤr ein Stam̃-
wort ſetzet/ kan man aus den Vor- und Nachſyll-
ben alles leichtlich beurtheilen/ da man ſonſten
ſchwerlich eine durchgehende Richtigkeit wird
find en koͤnnen. *

§. 7.

Die III. Grundurſache wird hergenommen
von der Eigenſchaft der Bedeutung; wann
nemlich das Harte mit Hartem/ das Linde und
Weiche mit weichen Buchſtaben geſchrieben
wird/ als: dapfer/ drucken/ nicht tapfer/
trucken
(iſt ſo viel als troͤge oder treuge Nahum
1. v. 4.) Vielen mißfaͤllet dieſe Urſach/ welchen
man keine Ordnung zu geben gedenket.

§. 8.

Die IV. Urſache kan hergefuͤhret werden von
der Woͤrter Unterſcheidung/ indem ſie
nemlich der Ausrede nach gleichſtimmig/ der
Schreibung nach unterſchieden ſind; das iſt ein
Vornennwort (Pronomen Hoc) daß iſt ein

Fuͤg-
* Specim. Philolog. Germ. Disquiſit. X.
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[128[124]/0142] Anhang. Stimmer/ a/ e/ i/ o/ u/ wandlen das Zeitwort/ und verbleiben nicht/ wie die mitſtimmenden Stam̃buchſtaben/ alſo: Jch ware/ werde/ er wird/ iſt worden/ wurde; die Sprache/ ſprechen/ man ſpricht/ geſprochen/ der Spruch/ der Fraß/ gefreffen/ er friſſt/ ꝛc. Wann man die Gebietungsweiſe fuͤr ein Stam̃- wort ſetzet/ kan man aus den Vor- und Nachſyll- ben alles leichtlich beurtheilen/ da man ſonſten ſchwerlich eine durchgehende Richtigkeit wird find en koͤnnen. * §. 7. Die III. Grundurſache wird hergenommen von der Eigenſchaft der Bedeutung; wann nemlich das Harte mit Hartem/ das Linde und Weiche mit weichen Buchſtaben geſchrieben wird/ als: dapfer/ drucken/ nicht tapfer/ trucken (iſt ſo viel als troͤge oder treuge Nahum 1. v. 4.) Vielen mißfaͤllet dieſe Urſach/ welchen man keine Ordnung zu geben gedenket. §. 8. Die IV. Urſache kan hergefuͤhret werden von der Woͤrter Unterſcheidung/ indem ſie nemlich der Ausrede nach gleichſtimmig/ der Schreibung nach unterſchieden ſind; das iſt ein Vornennwort (Pronomen Hoc) daß iſt ein Fuͤg- * Specim. Philolog. Germ. Disquiſit. X.

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650, S. 128[124]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/142>, abgerufen am 27.11.2024.