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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.

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13. Solcher gestalt erfährt man auch
in der Lateinischen vnd Griechischen
Poeterey/ welche aber alsobalden von
den Gedichtschreiben anfangen/ gleichen
den blinden Mahlern/ die alle Farben/
ohne Verstand/ untereinander mischen/
oder weiß für schwartz/ schwartz für
weiß/ grün für gelb etc. auftragen.

14. Bey Fortsetzung besagter Vbung
werden sich mancherley Zweifel befin-
den/ deren Erörterung aus vorangezo-
genen Schriften/ sonderlich H.
Schottels
Einleitung Sprach- und Verskunst hergeholet
Werden muß. Dann wir dieses Orts kein
vollkommenes Werck/ sondern den ersten
Anfang zu Papier zubringen vermeint;
uüzwar so deutlich/ daß es ein ied' Knab
und in kurtzer Zeit wird fassen können.

15. Welche die Lateinische Poeterey
verstehen/ werden sich hier leichter in dz
Reimmas richtenkönnen/ denen zu lieb etli-
ches zu Ende des Blats beygefüget wor-
den: Welche aber nur Teutsch allein ver-
stehen/ und dieser Sache keinen Vorge-
schmack haben/ mögen gleichsowol mit
etwas mehr Mühe/ jedoch ohne Ver-
druß/ darzu gelangen: denen zu Gefallen
ist alles reinteutsch verabfasset worden.

16. Di-

13. Solcher geſtalt erfaͤhrt man auch
in der Lateiniſchen vnd Griechiſchen
Poëterey/ welche aber alſobalden von
den Gedichtſchreiben anfangen/ gleichẽ
den blinden Mahlern/ die alle Farben/
ohne Verſtand/ untereinander miſchen/
oder weiß fuͤr ſchwartz/ ſchwartz fuͤr
weiß/ gruͤn fuͤr gelb ꝛc. auftragen.

14. Bey Fortſetzung beſagter Vbung
werden ſich mancherley Zweifel befin-
den/ deren Eroͤrterung aus vorangezo-
genẽ Schriften/ ſonderlich H.
Schottels
Einleitũg Sprach- und Verskunſt hergeholet
Werden muß. Dañ wir dieſes Orts kein
vollkom̃enes Werck/ ſondern den erſten
Anfang zu Papier zubringen vermeint;
uuͤzwar ſo deutlich/ daß es ein ied’ Knab
und in kurtzer Zeit wird faſſen koͤnnen.

15. Welche die Lateiniſche Poëterey
verſtehen/ werden ſich hier leichter in dz
Reimmas richtẽkoͤñen/ denẽ zu lieb etli-
ches zu Ende des Blats beygefuͤget wor-
den: Welche aber nur Teutſch allein veꝛ-
ſtehen/ und dieſer Sache keinen Vorge-
ſchmack haben/ moͤgen gleichſowol mit
etwas mehr Muͤhe/ jedoch ohne Ver-
druß/ darzu gelangen: denen zu Gefallen
iſt alles reinteutſch verabfaſſet worden.

16. Di-
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[0013] 13. Solcher geſtalt erfaͤhrt man auch in der Lateiniſchen vnd Griechiſchen Poëterey/ welche aber alſobalden von den Gedichtſchreiben anfangen/ gleichẽ den blinden Mahlern/ die alle Farben/ ohne Verſtand/ untereinander miſchen/ oder weiß fuͤr ſchwartz/ ſchwartz fuͤr weiß/ gruͤn fuͤr gelb ꝛc. auftragen. 14. Bey Fortſetzung beſagter Vbung werden ſich mancherley Zweifel befin- den/ deren Eroͤrterung aus vorangezo- genẽ Schriften/ ſonderlich H. Schottels Einleitũg Sprach- und Verskunſt hergeholet Werden muß. Dañ wir dieſes Orts kein vollkom̃enes Werck/ ſondern den erſten Anfang zu Papier zubringen vermeint; uuͤzwar ſo deutlich/ daß es ein ied’ Knab und in kurtzer Zeit wird faſſen koͤnnen. 15. Welche die Lateiniſche Poëterey verſtehen/ werden ſich hier leichter in dz Reimmas richtẽkoͤñen/ denẽ zu lieb etli- ches zu Ende des Blats beygefuͤget wor- den: Welche aber nur Teutſch allein veꝛ- ſtehen/ und dieſer Sache keinen Vorge- ſchmack haben/ moͤgen gleichſowol mit etwas mehr Muͤhe/ jedoch ohne Ver- druß/ darzu gelangen: denen zu Gefallen iſt alles reinteutſch verabfaſſet worden. 16. Di-

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/13>, abgerufen am 21.11.2024.