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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.

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Die fünffte Stund.
5.
Schenke vom Himmel Göttliche Kraft/
welche Betrübten Frölichkeit schaft.
Giebe den Deinen Segen und Gnad/
nimme weg unsre sündliche That/
höre der Armen Flehen und Bitt/
höre vom Himmel das hertzliche Lied/
bringe HErr JESU/ den Frieden uns mit!

11. So viel von den gemischten Reimmas-
sen/ von welchen noch viel zu sagen were/ wann
es die Zeit leiden wolte. Noch eines zu gedenken.
Jn Schertzgedichten kan man eine Syllben mit
Fleiß auslassen/ und also ein hinkendes Gebänd
schliessen.

Ein iedlicher richtet nach seinem Sinn/
und schleudert die Bücher mit Eckel hin.
Jhr urtheilt von Sachen hoch über
den Leist/
ihr machet uns lachen
der Schusterwitz/ welche sich Do-
ctor heist.

Es solte also stehen:

Ein iedlicher richtet nach frevelem Sinn/
und schleud't die Bücher mit Eckel dahin etc.
die Schusterwitz/ welche sich Doctorin
heist.
III.
Die fuͤnffte Stund.
5.
Schenke vom Himmel Goͤttliche Kraft/
welche Betruͤbten Froͤlichkeit ſchaft.
Giebe den Deinen Segen und Gnad/
nimme weg unſre ſuͤndliche That/
hoͤre der Armen Flehen und Bitt/
hoͤre vom Himmel das hertzliche Lied/
bringe HErr JESU/ den Frieden uns mit!

11. So viel von den gemiſchten Reimmaſ-
ſen/ von welchen noch viel zu ſagen were/ wann
es die Zeit leiden wolte. Noch eines zu gedenken.
Jn Schertzgedichten kan man eine Syllben mit
Fleiß auslaſſen/ und alſo ein hinkendes Gebaͤnd
ſchlieſſen.

Ein iedlicher richtet nach ſeinem Sinn/
und ſchleudert die Buͤcher mit Eckel hin.
Jhr urtheilt von Sachen hoch uͤber
den Leiſt/
ihr machet uns lachen
der Schuſterwitz/ welche ſich Do-
ctor heiſt.

Es ſolte alſo ſtehen:

Ein iedlicher richtet nach frevelem Sinn/
und ſchleud’t die Buͤcher mit Eckel dahin ꝛc.
die Schuſterwitz/ welche ſich Doctorin
heiſt.
III.
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[86[82]/0100] Die fuͤnffte Stund. 5. Schenke vom Himmel Goͤttliche Kraft/ welche Betruͤbten Froͤlichkeit ſchaft. Giebe den Deinen Segen und Gnad/ nimme weg unſre ſuͤndliche That/ hoͤre der Armen Flehen und Bitt/ hoͤre vom Himmel das hertzliche Lied/ bringe HErr JESU/ den Frieden uns mit! 11. So viel von den gemiſchten Reimmaſ- ſen/ von welchen noch viel zu ſagen were/ wann es die Zeit leiden wolte. Noch eines zu gedenken. Jn Schertzgedichten kan man eine Syllben mit Fleiß auslaſſen/ und alſo ein hinkendes Gebaͤnd ſchlieſſen. Ein iedlicher richtet nach ſeinem Sinn/ und ſchleudert die Buͤcher mit Eckel hin. Jhr urtheilt von Sachen hoch uͤber den Leiſt/ ihr machet uns lachen der Schuſterwitz/ welche ſich Do- ctor heiſt. Es ſolte alſo ſtehen: Ein iedlicher richtet nach frevelem Sinn/ und ſchleud’t die Buͤcher mit Eckel dahin ꝛc. die Schuſterwitz/ welche ſich Doctorin heiſt. III.

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650, S. 86[82]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/100>, abgerufen am 22.11.2024.