Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.Romans II. Buch. Wetter/ welches zwar jähling grossen Schaden thut/jeooch nicht leichtlich über etliche Stunden dauret. Der Gottlose ist wie ein Wetter/ das überhingehet/ und nicht mehr ist. Sprüch-W. X, 25. conf. Prov. XIV, 11. Ps. 37, 9. Camer. Cent. II. Embl. 51. Cent. 4. Embl. 24. Dann ist auch zu beobachten/ daß die Ty- rannische Regenten ein übel-riechend Gedächtnüß nach sich lassen/ welches Plinius in Paneg. Troj. erin- nert/ wann er sagt: Principum funestorum manes & posterorum execrationibus nunquam conquiescunt. Und wie Sidonius Apollinaris libr. 5. Ep. 8. pag. 110. schreibet: Improborum probra aeque ac praeconia bo- norum immortalia manent: Der Bösen Schande ist so wol/ als das Lob der Frommen unsterblich. Unter diesem Discurs kamen sie mit einander zu denselben
Romans II. Buch. Wetter/ welches zwar jaͤhling groſſen Schaden thut/jeooch nicht leichtlich uͤber etliche Stunden dauret. Der Gottloſe iſt wie ein Wetter/ das uͤberhingehet/ und nicht mehr iſt. Spruͤch-W. X, 25. conf. Prov. XIV, 11. Pſ. 37, 9. Camer. Cent. II. Embl. 51. Cent. 4. Embl. 24. Dann iſt auch zu beobachten/ daß die Ty- ranniſche Regenten ein uͤbel-riechend Gedaͤchtnuͤß nach ſich laſſen/ welches Plinius in Paneg. Troj. erin- nert/ wann er ſagt: Principum funeſtorum manes & poſterorum execrationibus nunquam conquieſcunt. Und wie Sidonius Apollinaris libr. 5. Ep. 8. pag. 110. ſchreibet: Improborum probra æque ac præconia bo- norum immortalia manent: Der Boͤſen Schande iſt ſo wol/ als das Lob der Frommen unſterblich. Unter dieſem Diſcurs kamen ſie mit einander zu denſelben
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Romans II. Buch.
Wetter/ welches zwar jaͤhling groſſen Schaden thut/
jeooch nicht leichtlich uͤber etliche Stunden dauret.
Der Gottloſe iſt wie ein Wetter/ das uͤberhingehet/
und nicht mehr iſt. Spruͤch-W. X, 25. conf. Prov.
XIV, 11. Pſ. 37, 9. Camer. Cent. II. Embl. 51. Cent. 4.
Embl. 24. Dann iſt auch zu beobachten/ daß die Ty-
ranniſche Regenten ein uͤbel-riechend Gedaͤchtnuͤß
nach ſich laſſen/ welches Plinius in Paneg. Troj. erin-
nert/ wann er ſagt: Principum funeſtorum manes &
poſterorum execrationibus nunquam conquieſcunt.
Und wie Sidonius Apollinaris libr. 5. Ep. 8. pag. 110.
ſchreibet: Improborum probra æque ac præconia bo-
norum immortalia manent: Der Boͤſen Schande
iſt ſo wol/ als das Lob der Frommen unſterblich.
Unter dieſem Diſcurs kamen ſie mit einander zu
der Stadt Baſel/ allwo der Fuhrmañ im Thor alſo-
bald forſchete/ ob nicht ein junger ſchwartzer Menſch
in rothen Hoſen und einem ſchwartzen Rock mit ei-
nem braunen Roß kuͤrtzlich herein geritten waͤre?
Die Wacht ertheilete ihm guten Beſcheid/ daß nem-
lich dieſer Menſch vor einer Viertel-Stunde erſt ein-
gezogen waͤre/ und wuͤrde man ihn in der Stadt
leichtlich außforſchen koͤnnen. Sie fuhren alſo mit
einander in die Stadt zu einer bequemen Herberge/
und ſo bald die Geſellſchafft ins Haußgetretten/ der
Fuhrmann auch die Pferde in den Stall gezogen
hatte/ gieng er auß/ nach einem andern Wirthshauß/
das ihm bekandt ward/ da fand er den Troll im Hof
ſtehen der bey nahe alle ſeine Kleider außgezogen hat-
te/ und bey einem Ziehe-Brunnen/ ſeinen vom Pferd-
Koth verunſauberten Buſen abwiſchete. Dieſer er-
ſchrack von Hertzen/ als er den Fuhrmann alſo un-
verſehens herzu tretten ſahe retirirte ſich demnach zu
ſeinem Silber-Pferd in den Stall/ und verriegelte
denſelben
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Zitationshilfe: | Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 943. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/963>, abgerufen am 22.07.2024. |