DEUS clementer avertat,) ex hac civitate intra certum tempus discedere jussus, sententiae vestrae & Senatus Acad. parere volo.
Nec Arrestum, si quando eo me obligari contingat, igno- tante, aut ron concedente Pro-Rectore deseram.
Neq[u]e hinc discedam, quin Creditoribus meis satis fece- rim, aut [e]orum expressum consensum obtinuerim.
Sic me DEUS adjuvet!
Praestito hoc Juramento d. 19. Aug. 1682. in nume- rum Studiosorum hic loci receptus est Bernhard Adolff von Klingenfeld/ &c.
a
N. N. Univ. Kilon. p. t. Pro-Rectore.
Worbey dann zu erinnern/ daß man wenige Teutsche Academien findet/ die durch einen Pro-Recto- rem guberniret werden/ dann die meisten haben einen Rectorem, der auf etlichen/ gleich wie auch der Pro- Rector, nur ein halbes/ auf andern aber ein gantzes Jahr regieret. Da sie noch mit einander redeten/ ka- men etliche bewaffnete Männer/ und wolten den Klingenfeld zum Podesta oder Gouverneur der Stadt führen/ aber er entschuldigete sich/ daß er nicht unter seiner Jurisdiction stünde/ weil er sich dem Rectori Magnifico schon untergeben hätte. Hiermit musten diese Leute wieder abziehen/ wobey zu wissen/ daß die Jtaliäner/ welche sich mit der Flucht darvon ge- macht/ zu dem Podesta sich verfüget/ und ihm die Sa- che also angeben hatten/ daß er Ursache hätte/ sich die- ses Teutschen/ der unter dem Rectore nicht stünde/ zu bemächtigen/ und ihn deß gethanen Excesses halben gebührlich abzustraffen. Der Gouverneur sandte zwar darauf/ als seine Leute unverrichteter Sachen wieder kamen/ zum Rectore, und ließ ihn fragen/ ob Klingen- feld in seinem Schutz stünde? Ob nun dieser gleich alsobald behauptete/ daß dieser Studiosus in seine Ma- tricul gehöre/ wolte sich doch der Andere nicht daran kehren/ weil die Schlägerey vor der Immatriculation
geschehen
Romans I. Buch.
DEUS clementer avertat,) ex hac civitate intra certum tempus diſcedere juſſus, ſententiæ veſtræ & Senatus Acad. parere volo.
Nec Arreſtum, ſi quando eô me obligari contingat, igno- tante, aut ron concedente Pro-Rectore deſeram.
Præſtitô hoc Juramento d. 19. Aug. 1682. in nume- rum Studioſorum hic loci receptus eſt Bernhard Adolff von Klingenfeld/ &c.
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N. N. Univ. Kilon. p. t. Pro-Rectore.
Worbey dann zu erinnern/ daß man wenige Teutſche Academien findet/ die durch einen Pro-Recto- rem guberniret werden/ dann die meiſten haben einen Rectorem, der auf etlichen/ gleich wie auch der Pro- Rector, nur ein halbes/ auf andern aber ein gantzes Jahr regieret. Da ſie noch mit einander redeten/ ka- men etliche bewaffnete Maͤnner/ und wolten den Klingenfeld zum Podeſtà oder Gouverneur der Stadt fuͤhren/ aber er entſchuldigete ſich/ daß er nicht unter ſeiner Jurisdiction ſtuͤnde/ weil er ſich dem Rectori Magnifico ſchon untergeben haͤtte. Hiermit muſten dieſe Leute wieder abziehen/ wobey zu wiſſen/ daß die Jtaliaͤner/ welche ſich mit der Flucht darvon ge- macht/ zu dem Podeſtà ſich verfuͤget/ und ihm die Sa- che alſo angeben hatten/ daß er Urſache haͤtte/ ſich die- ſes Teutſchen/ der unter dem Rectore nicht ſtuͤnde/ zu bemaͤchtigen/ und ihn deß gethanen Exceſſes halben gebuͤhrlich abzuſtraffen. Der Gouverneur ſandte zwar darauf/ als ſeine Leute unverrichteter Sachen wieder kamen/ zum Rectore, und ließ ihn fragen/ ob Klingen- feld in ſeinem Schutz ſtuͤnde? Ob nun dieſer gleich alſobald behauptete/ daß dieſer Studioſus in ſeine Ma- tricul gehoͤre/ wolte ſich doch der Andere nicht daran kehren/ weil die Schlaͤgerey vor der Immatriculation
geſchehen
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Romans I. Buch.
DEUS clementer avertat,) ex hac civitate intra certum tempus
diſcedere juſſus, ſententiæ veſtræ & Senatus Acad. parere volo.
Nec Arreſtum, ſi quando eô me obligari contingat, igno-
tante, aut ron concedente Pro-Rectore deſeram.
Neque hinc diſcedam, quin Creditoribus meis ſatis fece-
rim, aut eorum expreſſum conſenſum obtinuerim.
Sic me DEUS adjuvet!
Præſtitô hoc Juramento d. 19. Aug. 1682. in nume-
rum Studioſorum hic loci receptus eſt Bernhard
Adolff von Klingenfeld/ &c.
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N. N. Univ. Kilon. p. t. Pro-Rectore.
Worbey dann zu erinnern/ daß man wenige
Teutſche Academien findet/ die durch einen Pro-Recto-
rem guberniret werden/ dann die meiſten haben einen
Rectorem, der auf etlichen/ gleich wie auch der Pro-
Rector, nur ein halbes/ auf andern aber ein gantzes
Jahr regieret. Da ſie noch mit einander redeten/ ka-
men etliche bewaffnete Maͤnner/ und wolten den
Klingenfeld zum Podeſtà oder Gouverneur der Stadt
fuͤhren/ aber er entſchuldigete ſich/ daß er nicht unter
ſeiner Jurisdiction ſtuͤnde/ weil er ſich dem Rectori
Magnifico ſchon untergeben haͤtte. Hiermit muſten
dieſe Leute wieder abziehen/ wobey zu wiſſen/ daß die
Jtaliaͤner/ welche ſich mit der Flucht darvon ge-
macht/ zu dem Podeſtà ſich verfuͤget/ und ihm die Sa-
che alſo angeben hatten/ daß er Urſache haͤtte/ ſich die-
ſes Teutſchen/ der unter dem Rectore nicht ſtuͤnde/ zu
bemaͤchtigen/ und ihn deß gethanen Exceſſes halben
gebuͤhrlich abzuſtraffen. Der Gouverneur ſandte zwar
darauf/ als ſeine Leute unverrichteter Sachen wieder
kamen/ zum Rectore, und ließ ihn fragen/ ob Klingen-
feld in ſeinem Schutz ſtuͤnde? Ob nun dieſer gleich
alſobald behauptete/ daß dieſer Studioſus in ſeine Ma-
tricul gehoͤre/ wolte ſich doch der Andere nicht daran
kehren/ weil die Schlaͤgerey vor der Immatriculation
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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/313>, abgerufen am 22.11.2024.
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