in der Geburt die Mutter: er fand, daß sie sich in Be- wegung sezzte, hervordrang, und die Hand fort stieß [Spaltenumbruch](dd). Diesem fügt noch der berühmte Puzos bei, daß sich die Gebärmutter, wie es die andern Muskeln zu thun ge- wohnt sind, mit wechselweisen Erschlaffungen (ee) zusam- men ziehe. Endlich hat bereits vorlängst Johann Me- ry schon die Mutter eine Muskel genannt (ff).
§. 11. Die muskulösen Faserreihen an der Mutter.
Es schrieben die alten Aerzte schon nach der Analo- gie der ihnen bekannten Thiere allein, daß sich alle Ar- ten von Fasern an der Gebärmutter befänden (a). Et- was genauer berichtet Vesalius(b), daß die äussern Fasern an denjenigen Frauens, welche gebohren hätten, nach der Queere lägen und zahlreicher wären: die mitt- lere liefen schief, und die inwendigen wenigen Fasern wä- ren nunmehro gerade.
Es bezeuget Archangelus (c)Piccolhomeni zwi- schen den zweien Mutterhäuten vollkommen deutliche Fa- sern gesehen zu haben.
Jn schwangern Weibern (d) sahe Malpighi ge- gitterte Fasern, so daß die ganze Gebärmutter aus Mu- skelstreifen zusammen gesezzt zu seyn schien, welche mit denjenigen fast viele Aehnlichkeit haben, was Ruysch berichtet. Die Versuche dieses grossen Mannes bestäti- get Morgagni(e) an einer Kindbetterinn: und es er- wähnt B. Connor(f), Jsbrand Diemerbroeck(g)
zwi-
(dd)Obs. med. chir. 93.
(ee)p. 160. vielmehr vergleicht es mit dem Zusammenziehen der Harnblase RUDBEK. post. tr. de duct. aquos. p. 329.
(ff)Problem. p. 30.
(a)GALEN. util. part. L. XIV. c. 14.
(b)[Spaltenumbruch]p. 657. wiederholt es Exam. obs. FALOP. p. 145.
(c)Praelect.
(d)Diss. ad SPON. p. 29.
(e)Advers. IV. p. 47. dieses hat auch TERENZONI p. 62.
(f)Sarcom. uter. p. 49. redet von gegitterten Fleischfasern.
(g)p. 137.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
in der Geburt die Mutter: er fand, daß ſie ſich in Be- wegung ſezzte, hervordrang, und die Hand fort ſtieß [Spaltenumbruch](dd). Dieſem fuͤgt noch der beruͤhmte Puzos bei, daß ſich die Gebaͤrmutter, wie es die andern Muſkeln zu thun ge- wohnt ſind, mit wechſelweiſen Erſchlaffungen (ee) zuſam- men ziehe. Endlich hat bereits vorlaͤngſt Johann Me- ry ſchon die Mutter eine Muſkel genannt (ff).
§. 11. Die muſkuloͤſen Faſerreihen an der Mutter.
Es ſchrieben die alten Aerzte ſchon nach der Analo- gie der ihnen bekannten Thiere allein, daß ſich alle Ar- ten von Faſern an der Gebaͤrmutter befaͤnden (a). Et- was genauer berichtet Veſalius(b), daß die aͤuſſern Faſern an denjenigen Frauens, welche gebohren haͤtten, nach der Queere laͤgen und zahlreicher waͤren: die mitt- lere liefen ſchief, und die inwendigen wenigen Faſern waͤ- ren nunmehro gerade.
Es bezeuget Archangelus (c)Piccolhomeni zwi- ſchen den zweien Mutterhaͤuten vollkommen deutliche Fa- ſern geſehen zu haben.
Jn ſchwangern Weibern (d) ſahe Malpighi ge- gitterte Faſern, ſo daß die ganze Gebaͤrmutter aus Mu- ſkelſtreifen zuſammen geſezzt zu ſeyn ſchien, welche mit denjenigen faſt viele Aehnlichkeit haben, was Ruyſch berichtet. Die Verſuche dieſes groſſen Mannes beſtaͤti- get Morgagni(e) an einer Kindbetterinn: und es er- waͤhnt B. Connor(f), Jsbrand Diemerbroeck(g)
zwi-
(dd)Obſ. med. chir. 93.
(ee)p. 160. vielmehr vergleicht es mit dem Zuſammenziehen der Harnblaſe RUDBEK. poſt. tr. de duct. aquoſ. p. 329.
(ff)Problem. p. 30.
(a)GALEN. util. part. L. XIV. c. 14.
(b)[Spaltenumbruch]p. 657. wiederholt es Exam. obſ. FALOP. p. 145.
(c)Prælect.
(d)Diſſ. ad SPON. p. 29.
(e)Adverſ. IV. p. 47. dieſes hat auch TERENZONI p. 62.
(f)Sarcom. uter. p. 49. redet von gegitterten Fleiſchfaſern.
(g)p. 137.
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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
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(dd).
Dieſem fuͤgt noch der beruͤhmte Puzos bei, daß ſich die
Gebaͤrmutter, wie es die andern Muſkeln zu thun ge-
wohnt ſind, mit wechſelweiſen Erſchlaffungen (ee) zuſam-
men ziehe. Endlich hat bereits vorlaͤngſt Johann Me-
ry ſchon die Mutter eine Muſkel genannt (ff).
§. 11.
Die muſkuloͤſen Faſerreihen an der Mutter.
Es ſchrieben die alten Aerzte ſchon nach der Analo-
gie der ihnen bekannten Thiere allein, daß ſich alle Ar-
ten von Faſern an der Gebaͤrmutter befaͤnden (a). Et-
was genauer berichtet Veſalius (b), daß die aͤuſſern
Faſern an denjenigen Frauens, welche gebohren haͤtten,
nach der Queere laͤgen und zahlreicher waͤren: die mitt-
lere liefen ſchief, und die inwendigen wenigen Faſern waͤ-
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Es bezeuget Archangelus (c) Piccolhomeni zwi-
ſchen den zweien Mutterhaͤuten vollkommen deutliche Fa-
ſern geſehen zu haben.
Jn ſchwangern Weibern (d) ſahe Malpighi ge-
gitterte Faſern, ſo daß die ganze Gebaͤrmutter aus Mu-
ſkelſtreifen zuſammen geſezzt zu ſeyn ſchien, welche mit
denjenigen faſt viele Aehnlichkeit haben, was Ruyſch
berichtet. Die Verſuche dieſes groſſen Mannes beſtaͤti-
get Morgagni (e) an einer Kindbetterinn: und es er-
waͤhnt B. Connor (f), Jsbrand Diemerbroeck (g)
zwi-
(dd) Obſ. med. chir. 93.
(ee) p. 160. vielmehr vergleicht
es mit dem Zuſammenziehen der
Harnblaſe RUDBEK. poſt. tr. de
duct. aquoſ. p. 329.
(ff) Problem. p. 30.
(a) GALEN. util. part. L. XIV.
c. 14.
(b)
p. 657. wiederholt es Exam.
obſ. FALOP. p. 145.
(c) Prælect.
(d) Diſſ. ad SPON. p. 29.
(e) Adverſ. IV. p. 47. dieſes
hat auch TERENZONI p. 62.
(f) Sarcom. uter. p. 49. redet
von gegitterten Fleiſchfaſern.
(g) p. 137.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 946. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/982>, abgerufen am 23.11.2024.
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