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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. Die Brüste.
§. 13.
Die Absonderung der Milch.

Es läßt sich eine Art von Salzwasser so wäßrig und
trübe ist, aus der Warze eines neugebohrnen Knäbchen
oder Mägdchen ausdrükken(a), und diese scheinet die
angebohrne und eigentliche Feuchtigkeit ihrer Brüste zu
seyn. Es verschwindet auch dieses Salzwasser nicht so
leicht wieder, und man hat es an einem Knäbchen von
drey Tagen (b), an einem Mägdchen von drey Mona-
then (c), vom dritten Monathe bis zum fünften (d), an

einem
(a) [Spaltenumbruch] CARDAN. in aphor. p. 395.
SPIGELIUS RHODIUS Cent. II.
obs. 37. RIOLANUS p. 409. BA-
RICELLUS hort. gen. p. 323.
HARVEY. gener. anim. exerc. 55.
PRIMIROSE destruct. fundam.
plemp. p. 58. T. M. FLORENTI-
NUS p. 7. BARTHOLINUS Epist.
ad HORST. p. 86. SCHNEIDER.
catarrh. III. p. 92. Eph. Nat. Cur.
Dec. I. ann. 8. obs. 86. Volum. V.
131. Bresl. Samml. 1724. p. 216.
LANZON. obs 65 MORGAGN.
Adv. V. p. 3. ROEDERER fet.
perfect. n. 25. Comm. Lit. Nor.
1734. hebdom. 14. VATER. gra-
vid. appar. HEBENSTR. progr.
(b) BUCHNER. miscell. 1729.
p. 189. SPIGEL.
(c) CRAANEN. hom. p. 127.
(d) Elem. de physiol. p. 84.
KOELPIN
verfolgte die Nerven
der Brüste genauer p. 17. u. f. die
vordern kommen her von den Rük-
kennerven, so mit den Wurzeln des
Ribbennerven in Verbindung ste-
hen. Andre derselben von aussen,
deren sechs sind, durchboren die
Mitte des Zwischenraums der Rib-
ben, und begeben sich mitten in
die Kugel der Brüste: andre, in-
nere, vordere sind die Enden des
wirklichen Ribbennervens, welche
sich gegen vorne zusammen biegen.
[Spaltenumbruch] Diese kommen in den vier obern
Zwischenräumen der Ribben zur
Mitte der convexen Brüste.
Der innere vordere Nerve des
ersten und zweiten Zwischenraums
liefert den Brüsten nichts; aber
wohl der dritte: dessen innerer Ast
läust zur hintern Oberfläche der
Brüste, und in ihrem drüsigen
Bau. Jm vierten Zwischenraume
tritt auch ein Ast in die Haut der
Brüste, welcher mit dem innern
vierten Brustnerven in Verbindung
steht. Jm fünften Zwischenraume
ist der innere Ast der vornehmste
Nerve der Brüste, ein Zweig da-
von geht zur Warze, ein andrer
nach der convexen Drüse, und in
die Haut. Jm sechsten Zwischen-
raume zertheilt sich der innere Ast
in der Haut der Brüste, und diese
Haut besucht auch ein Zweig, wel-
cher von dem fünften der Nakken-
nerven abgegeben wird.
Ebendaselbst. Die Flieswas-
sergefässe der Vrüste erscheinen an
der hintern Fläche der Vrüste mit
Klapren. KOELPIN. p. 22. t. 2.
Diese entstehen aus den Milch-
röhrchen und aus dem Fadengewe-
be. p. 25. sie laufen zu den Achsel-
geflechten, und zur linken Schlüs-
selblutader, und in den Winkel die-
ser, und der Hohlader, wie auch in
die
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I. Abſchn. Die Bruͤſte.
§. 13.
Die Abſonderung der Milch.

Es laͤßt ſich eine Art von Salzwaſſer ſo waͤßrig und
truͤbe iſt, aus der Warze eines neugebohrnen Knaͤbchen
oder Maͤgdchen ausdruͤkken(a), und dieſe ſcheinet die
angebohrne und eigentliche Feuchtigkeit ihrer Bruͤſte zu
ſeyn. Es verſchwindet auch dieſes Salzwaſſer nicht ſo
leicht wieder, und man hat es an einem Knaͤbchen von
drey Tagen (b), an einem Maͤgdchen von drey Mona-
then (c), vom dritten Monathe bis zum fuͤnften (d), an

einem
(a) [Spaltenumbruch] CARDAN. in aphor. p. 395.
SPIGELIUS RHODIUS Cent. II.
obſ. 37. RIOLANUS p. 409. BA-
RICELLUS hort. gen. p. 323.
HARVEY. gener. anim. exerc. 55.
PRIMIROSE deſtruct. fundam.
plemp. p. 58. T. M. FLORENTI-
NUS p. 7. BARTHOLINUS Epiſt.
ad HORST. p. 86. SCHNEIDER.
catarrh. III. p. 92. Eph. Nat. Cur.
Dec. I. ann. 8. obſ. 86. Volum. V.
131. Bresl. Samml. 1724. p. 216.
LANZON. obſ 65 MORGAGN.
Adv. V. p. 3. ROEDERER fet.
perfect. n. 25. Comm. Lit. Nor.
1734. hebdom. 14. VATER. gra-
vid. appar. HEBENSTR. progr.
(b) BUCHNER. miſcell. 1729.
p. 189. SPIGEL.
(c) CRAANEN. hom. p. 127.
(d) Elem. de phyſiol. p. 84.
KOELPIN
verfolgte die Nerven
der Bruͤſte genauer p. 17. u. f. die
vordern kommen her von den Ruͤk-
kennerven, ſo mit den Wurzeln des
Ribbennerven in Verbindung ſte-
hen. Andre derſelben von auſſen,
deren ſechs ſind, durchboren die
Mitte des Zwiſchenraums der Rib-
ben, und begeben ſich mitten in
die Kugel der Bruͤſte: andre, in-
nere, vordere ſind die Enden des
wirklichen Ribbennervens, welche
ſich gegen vorne zuſammen biegen.
[Spaltenumbruch] Dieſe kommen in den vier obern
Zwiſchenraͤumen der Ribben zur
Mitte der convexen Bruͤſte.
Der innere vordere Nerve des
erſten und zweiten Zwiſchenraums
liefert den Bruͤſten nichts; aber
wohl der dritte: deſſen innerer Aſt
laͤuſt zur hintern Oberflaͤche der
Bruͤſte, und in ihrem druͤſigen
Bau. Jm vierten Zwiſchenraume
tritt auch ein Aſt in die Haut der
Bruͤſte, welcher mit dem innern
vierten Bruſtnerven in Verbindung
ſteht. Jm fuͤnften Zwiſchenraume
iſt der innere Aſt der vornehmſte
Nerve der Bruͤſte, ein Zweig da-
von geht zur Warze, ein andrer
nach der convexen Druͤſe, und in
die Haut. Jm ſechſten Zwiſchen-
raume zertheilt ſich der innere Aſt
in der Haut der Bruͤſte, und dieſe
Haut beſucht auch ein Zweig, wel-
cher von dem fuͤnften der Nakken-
nerven abgegeben wird.
Ebendaſelbſt. Die Flieswaſ-
ſergefaͤſſe der Vruͤſte erſcheinen an
der hintern Flaͤche der Vruͤſte mit
Klapren. KOELPIN. p. 22. t. 2.
Dieſe entſtehen aus den Milch-
roͤhrchen und aus dem Fadengewe-
be. p. 25. ſie laufen zu den Achſel-
geflechten, und zur linken Schluͤſ-
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[873/0909] I. Abſchn. Die Bruͤſte. §. 13. Die Abſonderung der Milch. Es laͤßt ſich eine Art von Salzwaſſer ſo waͤßrig und truͤbe iſt, aus der Warze eines neugebohrnen Knaͤbchen oder Maͤgdchen ausdruͤkken (a), und dieſe ſcheinet die angebohrne und eigentliche Feuchtigkeit ihrer Bruͤſte zu ſeyn. Es verſchwindet auch dieſes Salzwaſſer nicht ſo leicht wieder, und man hat es an einem Knaͤbchen von drey Tagen (b), an einem Maͤgdchen von drey Mona- then (c), vom dritten Monathe bis zum fuͤnften (d), an einem (a) CARDAN. in aphor. p. 395. SPIGELIUS RHODIUS Cent. II. obſ. 37. RIOLANUS p. 409. BA- RICELLUS hort. gen. p. 323. HARVEY. gener. anim. exerc. 55. PRIMIROSE deſtruct. fundam. plemp. p. 58. T. M. FLORENTI- NUS p. 7. BARTHOLINUS Epiſt. ad HORST. p. 86. SCHNEIDER. catarrh. III. p. 92. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 8. obſ. 86. Volum. V. 131. Bresl. Samml. 1724. p. 216. LANZON. obſ 65 MORGAGN. Adv. V. p. 3. ROEDERER fet. perfect. n. 25. Comm. Lit. Nor. 1734. hebdom. 14. VATER. gra- vid. appar. HEBENSTR. progr. (b) BUCHNER. miſcell. 1729. p. 189. SPIGEL. (c) CRAANEN. hom. p. 127. (d) Elem. de phyſiol. p. 84. KOELPIN verfolgte die Nerven der Bruͤſte genauer p. 17. u. f. die vordern kommen her von den Ruͤk- kennerven, ſo mit den Wurzeln des Ribbennerven in Verbindung ſte- hen. Andre derſelben von auſſen, deren ſechs ſind, durchboren die Mitte des Zwiſchenraums der Rib- ben, und begeben ſich mitten in die Kugel der Bruͤſte: andre, in- nere, vordere ſind die Enden des wirklichen Ribbennervens, welche ſich gegen vorne zuſammen biegen. Dieſe kommen in den vier obern Zwiſchenraͤumen der Ribben zur Mitte der convexen Bruͤſte. Der innere vordere Nerve des erſten und zweiten Zwiſchenraums liefert den Bruͤſten nichts; aber wohl der dritte: deſſen innerer Aſt laͤuſt zur hintern Oberflaͤche der Bruͤſte, und in ihrem druͤſigen Bau. Jm vierten Zwiſchenraume tritt auch ein Aſt in die Haut der Bruͤſte, welcher mit dem innern vierten Bruſtnerven in Verbindung ſteht. Jm fuͤnften Zwiſchenraume iſt der innere Aſt der vornehmſte Nerve der Bruͤſte, ein Zweig da- von geht zur Warze, ein andrer nach der convexen Druͤſe, und in die Haut. Jm ſechſten Zwiſchen- raume zertheilt ſich der innere Aſt in der Haut der Bruͤſte, und dieſe Haut beſucht auch ein Zweig, wel- cher von dem fuͤnften der Nakken- nerven abgegeben wird. Ebendaſelbſt. Die Flieswaſ- ſergefaͤſſe der Vruͤſte erſcheinen an der hintern Flaͤche der Vruͤſte mit Klapren. KOELPIN. p. 22. t. 2. Dieſe entſtehen aus den Milch- roͤhrchen und aus dem Fadengewe- be. p. 25. ſie laufen zu den Achſel- geflechten, und zur linken Schluͤſ- ſelblutader, und in den Winkel die- ſer, und der Hohlader, wie auch in die J i i 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 873. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/909>, abgerufen am 21.11.2024.