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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
umgiebt, und unter ihm lieget dicht unter der Haut die
Drüse. Man sagt, daß bloß das bey Jungfern von
blonden Haaren die Warze roth, und bey denen, die
schwarzes Haar haben, braun seyn soll(a), wenn sich
nunmehro in der Brust Milch erzeugt. Jn diesem Kreise
befinden sich Hügelchens, die den Warzen ähnlich sind (b),
sie liegen in keiner gewissen Ordnung und ohne eine ge-
wisse Anzahl herum gestreut (c), auch in Haufen beysam-
men (d), sind an ihrer Spitze durchlöchert (e), besezzt
mit Schmierkörnchen(f), aus welcher eine Art von
Wachs abgeschieden wird (g), und dieses Wachs ist ge-
schikkt, die Warze zu beschüzzen. Die Absicht der Warze
verstattet nemlich nicht leicht, daß nicht die Brüste theils
von dem Munde des Kindes, theils von der niederflies-
senden Milch naß werden sollte: eine naßgewordene Haut
aber schälet sich leichtlich, und macht Schmerzen. Diese
Hügelchen bringen auch an Frauenspersonen selten Haare
hervor (h).

Aus eben diesen Ursachen, welche an dem Hofe der
Brüste diese verborgene Wege nothwendig machen, ma-
chen auch, daß an der Warze einige dergleichen Drüsen
angebracht sind (i).

§. 9.
Die Gefässe der Brüste.

Es haben die Schlagadern der Brüste (a) eine Menge
Sterne, indessen kommen die meisten doch aus der in-
nern Brüstenschlagader her, sie sind aber indessen doch
nur klein.

Es
(a) [Spaltenumbruch] STISSER. hebammenb. p. 3.
(b) BIDLOO t. 19. f. 17. nach
dem Vergrößrungsglase.
(c) MORGAGNUS Adv. I. p.
10. t. 4. f.
2.
(d) MORGAGN. p. 10.
(e) MORGAGN. angef. Kupfer.
WINSLOW. n. 15.
(f) [Spaltenumbruch] MORGAGN. Adv. IV. p. 13.
BOEHMER. p.
16.
(g) p. 11.
(h) MORGAGN. Adv. IV. p. 4.
(i) MORG. Adv. V. p. 15.
(a) Daß dieses kein guter Name
sey LAURENTINUS.

Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
umgiebt, und unter ihm lieget dicht unter der Haut die
Druͤſe. Man ſagt, daß bloß das bey Jungfern von
blonden Haaren die Warze roth, und bey denen, die
ſchwarzes Haar haben, braun ſeyn ſoll(a), wenn ſich
nunmehro in der Bruſt Milch erzeugt. Jn dieſem Kreiſe
befinden ſich Huͤgelchens, die den Warzen aͤhnlich ſind (b),
ſie liegen in keiner gewiſſen Ordnung und ohne eine ge-
wiſſe Anzahl herum geſtreut (c), auch in Haufen beyſam-
men (d), ſind an ihrer Spitze durchloͤchert (e), beſezzt
mit Schmierkoͤrnchen(f), aus welcher eine Art von
Wachs abgeſchieden wird (g), und dieſes Wachs iſt ge-
ſchikkt, die Warze zu beſchuͤzzen. Die Abſicht der Warze
verſtattet nemlich nicht leicht, daß nicht die Bruͤſte theils
von dem Munde des Kindes, theils von der niederflieſ-
ſenden Milch naß werden ſollte: eine naßgewordene Haut
aber ſchaͤlet ſich leichtlich, und macht Schmerzen. Dieſe
Huͤgelchen bringen auch an Frauensperſonen ſelten Haare
hervor (h).

Aus eben dieſen Urſachen, welche an dem Hofe der
Bruͤſte dieſe verborgene Wege nothwendig machen, ma-
chen auch, daß an der Warze einige dergleichen Druͤſen
angebracht ſind (i).

§. 9.
Die Gefaͤſſe der Bruͤſte.

Es haben die Schlagadern der Bruͤſte (a) eine Menge
Sterne, indeſſen kommen die meiſten doch aus der in-
nern Bruͤſtenſchlagader her, ſie ſind aber indeſſen doch
nur klein.

Es
(a) [Spaltenumbruch] STISSER. hebammenb. p. 3.
(b) BIDLOO t. 19. f. 17. nach
dem Vergroͤßrungsglaſe.
(c) MORGAGNUS Adv. I. p.
10. t. 4. f.
2.
(d) MORGAGN. p. 10.
(e) MORGAGN. angef. Kupfer.
WINSLOW. n. 15.
(f) [Spaltenumbruch] MORGAGN. Adv. IV. p. 13.
BOEHMER. p.
16.
(g) p. 11.
(h) MORGAGN. Adv. IV. p. 4.
(i) MORG. Adv. V. p. 15.
(a) Daß dieſes kein guter Name
ſey LAURENTINUS.
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[866/0902] Weibliche Theile. XXVIII. Buch. umgiebt, und unter ihm lieget dicht unter der Haut die Druͤſe. Man ſagt, daß bloß das bey Jungfern von blonden Haaren die Warze roth, und bey denen, die ſchwarzes Haar haben, braun ſeyn ſoll (a), wenn ſich nunmehro in der Bruſt Milch erzeugt. Jn dieſem Kreiſe befinden ſich Huͤgelchens, die den Warzen aͤhnlich ſind (b), ſie liegen in keiner gewiſſen Ordnung und ohne eine ge- wiſſe Anzahl herum geſtreut (c), auch in Haufen beyſam- men (d), ſind an ihrer Spitze durchloͤchert (e), beſezzt mit Schmierkoͤrnchen (f), aus welcher eine Art von Wachs abgeſchieden wird (g), und dieſes Wachs iſt ge- ſchikkt, die Warze zu beſchuͤzzen. Die Abſicht der Warze verſtattet nemlich nicht leicht, daß nicht die Bruͤſte theils von dem Munde des Kindes, theils von der niederflieſ- ſenden Milch naß werden ſollte: eine naßgewordene Haut aber ſchaͤlet ſich leichtlich, und macht Schmerzen. Dieſe Huͤgelchen bringen auch an Frauensperſonen ſelten Haare hervor (h). Aus eben dieſen Urſachen, welche an dem Hofe der Bruͤſte dieſe verborgene Wege nothwendig machen, ma- chen auch, daß an der Warze einige dergleichen Druͤſen angebracht ſind (i). §. 9. Die Gefaͤſſe der Bruͤſte. Es haben die Schlagadern der Bruͤſte (a) eine Menge Sterne, indeſſen kommen die meiſten doch aus der in- nern Bruͤſtenſchlagader her, ſie ſind aber indeſſen doch nur klein. Es (a) STISSER. hebammenb. p. 3. (b) BIDLOO t. 19. f. 17. nach dem Vergroͤßrungsglaſe. (c) MORGAGNUS Adv. I. p. 10. t. 4. f. 2. (d) MORGAGN. p. 10. (e) MORGAGN. angef. Kupfer. WINSLOW. n. 15. (f) MORGAGN. Adv. IV. p. 13. BOEHMER. p. 16. (g) p. 11. (h) MORGAGN. Adv. IV. p. 4. (i) MORG. Adv. V. p. 15. (a) Daß dieſes kein guter Name ſey LAURENTINUS.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 866. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/902>, abgerufen am 21.11.2024.