merkt, welches einer Klappe ähnlich seyn könnte(d). Jch habe auch niemals durch die kleine Hügelchens des drüsigen Hofes, Milch ausdrükken können (e).
Eben so habe ich niemals einen Milchgang mit dem andern durch irgend eine Art von Zusammenhang ver- bunden gesehen, wie doch viele Schriftsteller vorgeben (f); ich habe auch keinen Gang durch den andern aussprizzen können, und viel weniger finde ich denjenigen Kreis (g), in dem sich alle Milchgänge vereinigen sollen (h). Jch glaube, daß dieser Kreis zu den Blutadern gehöre, in- dem wirklich eine kreisförmige Blutader den Hof umgiebt. Jch verstehe auch nicht, was das ausgetiefte Gefäschen bedeuten soll, in welches sich die Gänge begeben. Jch habe ferner niemals gesehen, daß sich irgend ein Gang in eine Talgdrüse ausgeleeret hätte, ob ich gleich die Gänge der Brüste so vielmal ausgesprizzet habe, indem sie nicht einmal die innere weisse cellulöse Schicht der Haut durchbohrten. Wenn von andern berühmten Männern an dieser Stelle Milch ausgepresset worden (i), oder ir- gend ein Gang sich in eine Talgdrüse geworfen (k), so sondere ich diese Bemerkungen von denenjenigen Erem- peln nicht ab, wodurch fremde Wege z. E. der Hüfte (l), oder der Achselhöle (m) Milch hervor gekommen.
Jch
(d)[Spaltenumbruch]Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 1. obs. 154. im Schaafe, und beim BIDLOO l. c. PALFYN. ed. II. Anat. Chir. p. 256. dieses leugnet auch BOEHMER. COWPER. ad t. 19. et NUCK. p. 11.
(e)FLORENTIN. p. 51.
(f)RAU. KEIL. p. 115. NUCK. p. 16. f. 2. VERHEYEN. MAN- GET. theatr. II. p. 169.
(g)GUTERM. p. 10. NUCK. p. 16. WINSLOW. n. 13. 19. ein einzig Behältniß, woraus acht oder zehn Auswurfsgänge gehen VER- [Spaltenumbruch]
DIER. ein Nezze von milchführen- den Gefässen VIEUSSENS. neu- gogr. p. 12. 61.
(h) Dies leugnet auch TREW. et BOEHMER. et GUNZ. n. 18.
(i)WINSLOW. n. 15. 16. VER- DIER. II. p. 204. VERHEYEN. p. 151. 152.
(k)MORGAGN. Adv. I. p. 11. IV. p. 2. JENTY II. p. 397.
(l) Siehe p. 12.
(m) Gänge an den Achseln und Schultern liegend FLORENTIN. p. 75.
I. Abſchn. Die Bruͤſte.
merkt, welches einer Klappe aͤhnlich ſeyn koͤnnte(d). Jch habe auch niemals durch die kleine Huͤgelchens des druͤſigen Hofes, Milch ausdruͤkken koͤnnen (e).
Eben ſo habe ich niemals einen Milchgang mit dem andern durch irgend eine Art von Zuſammenhang ver- bunden geſehen, wie doch viele Schriftſteller vorgeben (f); ich habe auch keinen Gang durch den andern ausſprizzen koͤnnen, und viel weniger finde ich denjenigen Kreis (g), in dem ſich alle Milchgaͤnge vereinigen ſollen (h). Jch glaube, daß dieſer Kreis zu den Blutadern gehoͤre, in- dem wirklich eine kreisfoͤrmige Blutader den Hof umgiebt. Jch verſtehe auch nicht, was das ausgetiefte Gefaͤschen bedeuten ſoll, in welches ſich die Gaͤnge begeben. Jch habe ferner niemals geſehen, daß ſich irgend ein Gang in eine Talgdruͤſe ausgeleeret haͤtte, ob ich gleich die Gaͤnge der Bruͤſte ſo vielmal ausgeſprizzet habe, indem ſie nicht einmal die innere weiſſe celluloͤſe Schicht der Haut durchbohrten. Wenn von andern beruͤhmten Maͤnnern an dieſer Stelle Milch ausgepreſſet worden (i), oder ir- gend ein Gang ſich in eine Talgdruͤſe geworfen (k), ſo ſondere ich dieſe Bemerkungen von denenjenigen Erem- peln nicht ab, wodurch fremde Wege z. E. der Huͤfte (l), oder der Achſelhoͤle (m) Milch hervor gekommen.
Jch
(d)[Spaltenumbruch]Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 1. obſ. 154. im Schaafe, und beim BIDLOO l. c. PALFYN. ed. II. Anat. Chir. p. 256. dieſes leugnet auch BOEHMER. COWPER. ad t. 19. et NUCK. p. 11.
(e)FLORENTIN. p. 51.
(f)RAU. KEIL. p. 115. NUCK. p. 16. f. 2. VERHEYEN. MAN- GET. theatr. II. p. 169.
(g)GUTERM. p. 10. NUCK. p. 16. WINSLOW. n. 13. 19. ein einzig Behaͤltniß, woraus acht oder zehn Auswurfsgaͤnge gehen VER- [Spaltenumbruch]
DIER. ein Nezze von milchfuͤhren- den Gefaͤſſen VIEUSSENS. neu- gogr. p. 12. 61.
(h) Dies leugnet auch TREW. et BOEHMER. et GUNZ. n. 18.
(i)WINSLOW. n. 15. 16. VER- DIER. II. p. 204. VERHEYEN. p. 151. 152.
(k)MORGAGN. Adv. I. p. 11. IV. p. 2. JENTY II. p. 397.
(l) Siehe p. 12.
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I. Abſchn. Die Bruͤſte.
merkt, welches einer Klappe aͤhnlich ſeyn koͤnnte (d).
Jch habe auch niemals durch die kleine Huͤgelchens des
druͤſigen Hofes, Milch ausdruͤkken koͤnnen (e).
Eben ſo habe ich niemals einen Milchgang mit dem
andern durch irgend eine Art von Zuſammenhang ver-
bunden geſehen, wie doch viele Schriftſteller vorgeben (f);
ich habe auch keinen Gang durch den andern ausſprizzen
koͤnnen, und viel weniger finde ich denjenigen Kreis (g),
in dem ſich alle Milchgaͤnge vereinigen ſollen (h). Jch
glaube, daß dieſer Kreis zu den Blutadern gehoͤre, in-
dem wirklich eine kreisfoͤrmige Blutader den Hof umgiebt.
Jch verſtehe auch nicht, was das ausgetiefte Gefaͤschen
bedeuten ſoll, in welches ſich die Gaͤnge begeben. Jch
habe ferner niemals geſehen, daß ſich irgend ein Gang
in eine Talgdruͤſe ausgeleeret haͤtte, ob ich gleich die
Gaͤnge der Bruͤſte ſo vielmal ausgeſprizzet habe, indem
ſie nicht einmal die innere weiſſe celluloͤſe Schicht der Haut
durchbohrten. Wenn von andern beruͤhmten Maͤnnern
an dieſer Stelle Milch ausgepreſſet worden (i), oder ir-
gend ein Gang ſich in eine Talgdruͤſe geworfen (k), ſo
ſondere ich dieſe Bemerkungen von denenjenigen Erem-
peln nicht ab, wodurch fremde Wege z. E. der Huͤfte (l),
oder der Achſelhoͤle (m) Milch hervor gekommen.
Jch
(d)
Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.
1. obſ. 154. im Schaafe, und beim
BIDLOO l. c. PALFYN. ed. II.
Anat. Chir. p. 256. dieſes leugnet
auch BOEHMER. COWPER. ad
t. 19. et NUCK. p. 11.
(e) FLORENTIN. p. 51.
(f) RAU. KEIL. p. 115. NUCK.
p. 16. f. 2. VERHEYEN. MAN-
GET. theatr. II. p. 169.
(g) GUTERM. p. 10. NUCK.
p. 16. WINSLOW. n. 13. 19. ein
einzig Behaͤltniß, woraus acht oder
zehn Auswurfsgaͤnge gehen VER-
DIER. ein Nezze von milchfuͤhren-
den Gefaͤſſen VIEUSSENS. neu-
gogr. p. 12. 61.
(h) Dies leugnet auch TREW.
et BOEHMER. et GUNZ. n. 18.
(i) WINSLOW. n. 15. 16. VER-
DIER. II. p. 204. VERHEYEN. p.
151. 152.
(k) MORGAGN. Adv. I. p. 11.
IV. p. 2. JENTY II. p. 397.
(l) Siehe p. 12.
(m) Gaͤnge an den Achſeln und
Schultern liegend FLORENTIN.
p. 75.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/897>, abgerufen am 22.11.2024.
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