ner wachsen, die Leistendrüsen aufschwellen [Spaltenumbruch](y*): indessen sind dieses blos die Elemente zu einer Theorie, indem überhaupt wenige Theile des Körpers dieses Wachsen empfinden, indem es fast nur die Haut allein angeht.
§. 4. Der Gang des Saamens ausserhalb des Körpers.
Wir haben dieses voraus gesezzt, um ferner den von der Natur bestimmten Gang des Saamens nicht zu unterbrechen.
Niemand zweifelt, daß das Blut aus den allerlezzten Schlagadern (a) der Hode in die schlangenförmig gewun- dene Gefässe übergehe, welche in den Lappen der Hode enthalten sind; und ob sich gleich diese Strasse durch Versuche nicht bestätigen läßt, so beruhet selbige doch auf einiger Nothwendigkeit, indem ausser den Schlagadern, kein anderes Gefässe übrig ist, welches Säfte vom Her- zen in einige Stelle des Körpers niederlegen könnte. Da- her thut das Unterbinden der Saamengefässe eben das, was das Verschneiden, oder die Zerstörung der ganzen Hode [Spaltenumbruch](a+) thut.
Es ist wahrscheinlich, daß die Absonderung des Saa- mens langsam vor sich gehe, erstlich, weil die absondern- den Schlagäderchen selbst enge sind, wenig auf einmal durchlassen, weil ihre Oeffnungen klein sind, weil sie Stoffe langsam, wegen des Reibens (b) und Anhängens (c) an den Wänden, von sich lassen, und dieses gilt von kleinen Gefässen am meisten.
Man
(y*)SAUVAGES. Nosolog. III. p. 225.
(a)MONRO l. c. p. 42. wie von den Gekröseschlagadern ins Ge- därm, so komme der Saame in die schlangenförmige Gefässe.
(a+) Nach der Erfahrung des CHESELDEN. p. 265.
(b)L. VI. p. 179.
(c) Ebenda[s.] p. 190.
E e e 3
III. Abſchn. Beweg. des Saamens.
ner wachſen, die Leiſtendruͤſen aufſchwellen [Spaltenumbruch](y*): indeſſen ſind dieſes blos die Elemente zu einer Theorie, indem uͤberhaupt wenige Theile des Koͤrpers dieſes Wachſen empfinden, indem es faſt nur die Haut allein angeht.
§. 4. Der Gang des Saamens auſſerhalb des Koͤrpers.
Wir haben dieſes voraus geſezzt, um ferner den von der Natur beſtimmten Gang des Saamens nicht zu unterbrechen.
Niemand zweifelt, daß das Blut aus den allerlezzten Schlagadern (a) der Hode in die ſchlangenfoͤrmig gewun- dene Gefaͤſſe uͤbergehe, welche in den Lappen der Hode enthalten ſind; und ob ſich gleich dieſe Straſſe durch Verſuche nicht beſtaͤtigen laͤßt, ſo beruhet ſelbige doch auf einiger Nothwendigkeit, indem auſſer den Schlagadern, kein anderes Gefaͤſſe uͤbrig iſt, welches Saͤfte vom Her- zen in einige Stelle des Koͤrpers niederlegen koͤnnte. Da- her thut das Unterbinden der Saamengefaͤſſe eben das, was das Verſchneiden, oder die Zerſtoͤrung der ganzen Hode [Spaltenumbruch](a†) thut.
Es iſt wahrſcheinlich, daß die Abſonderung des Saa- mens langſam vor ſich gehe, erſtlich, weil die abſondern- den Schlagaͤderchen ſelbſt enge ſind, wenig auf einmal durchlaſſen, weil ihre Oeffnungen klein ſind, weil ſie Stoffe langſam, wegen des Reibens (b) und Anhaͤngens (c) an den Waͤnden, von ſich laſſen, und dieſes gilt von kleinen Gefaͤſſen am meiſten.
Man
(y*)SAUVAGES. Noſolog. III. p. 225.
(a)MONRO l. c. p. 42. wie von den Gekroͤſeſchlagadern ins Ge- daͤrm, ſo komme der Saame in die ſchlangenfoͤrmige Gefaͤſſe.
(a†) Nach der Erfahrung des CHESELDEN. p. 265.
(b)L. VI. p. 179.
(c) Ebenda[ſ.] p. 190.
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III. Abſchn. Beweg. des Saamens.
ner wachſen, die Leiſtendruͤſen aufſchwellen
(y*): indeſſen
ſind dieſes blos die Elemente zu einer Theorie, indem
uͤberhaupt wenige Theile des Koͤrpers dieſes Wachſen
empfinden, indem es faſt nur die Haut allein angeht.
§. 4.
Der Gang des Saamens auſſerhalb des Koͤrpers.
Wir haben dieſes voraus geſezzt, um ferner den
von der Natur beſtimmten Gang des Saamens nicht zu
unterbrechen.
Niemand zweifelt, daß das Blut aus den allerlezzten
Schlagadern (a) der Hode in die ſchlangenfoͤrmig gewun-
dene Gefaͤſſe uͤbergehe, welche in den Lappen der Hode
enthalten ſind; und ob ſich gleich dieſe Straſſe durch
Verſuche nicht beſtaͤtigen laͤßt, ſo beruhet ſelbige doch auf
einiger Nothwendigkeit, indem auſſer den Schlagadern,
kein anderes Gefaͤſſe uͤbrig iſt, welches Saͤfte vom Her-
zen in einige Stelle des Koͤrpers niederlegen koͤnnte. Da-
her thut das Unterbinden der Saamengefaͤſſe eben das,
was das Verſchneiden, oder die Zerſtoͤrung der ganzen
Hode
(a†) thut.
Es iſt wahrſcheinlich, daß die Abſonderung des Saa-
mens langſam vor ſich gehe, erſtlich, weil die abſondern-
den Schlagaͤderchen ſelbſt enge ſind, wenig auf einmal
durchlaſſen, weil ihre Oeffnungen klein ſind, weil ſie
Stoffe langſam, wegen des Reibens (b) und Anhaͤngens
(c) an den Waͤnden, von ſich laſſen, und dieſes gilt von
kleinen Gefaͤſſen am meiſten.
Man
(y*) SAUVAGES. Noſolog.
III. p. 225.
(a) MONRO l. c. p. 42. wie von
den Gekroͤſeſchlagadern ins Ge-
daͤrm, ſo komme der Saame in die
ſchlangenfoͤrmige Gefaͤſſe.
(a†) Nach der Erfahrung des
CHESELDEN. p. 265.
(b) L. VI. p. 179.
(c) Ebendaſ. p. 190.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 805. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/841>, abgerufen am 22.11.2024.
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