strekket er beständig(h) einen Ast nach vorne hin, unter der Zusammenwachsung des Schaamknochens, und dem Bande zwischen dem Knochen von sich, und dieser Ast wirft sich in diese, ausserhalb dem Bekken entstehende Schlagader.
Die übrige Aeste im Bekken begeben sich in den in- nern Verstopfer (i), in die Bekkenlendenmuskelader (iliacopsoa) in den Darmknochen, mit einigen kleinen Zweigen in den Mastdarm, in die, diesem Darme an- grenzende einfache Drüsen, in die Blase; diese sind aber klein, und von den vorhergehenden verschieden (k).
§. 47. 2. Die Aeste ausserhalb dem Bekken.
Ausserhalb (k*) dem Bekken kömmt die Schaamader unter dem Piramidenmuskel (l) zum Vorscheine, sie streichet zu demjenigen Bande (m) hin, welches vom Hökker des Hüftknochens nach dem heiligen Beine, und auch nach dem Gesäsknochen läuft, und sie giebt daselbst dem Piramidenmuskel und grossen Gesäsmuskel einige Zweige, welche auch das Band stellenweise durchboren (n), und mit den Steisbeinadern zusammen hängen (o). Sie reichet ferner einen, oder zweien Aeste, der verstopfenden
queer
(h)[Spaltenumbruch]
Für was beständiges WINS- LOW. n. 249. 281. dieses scheint fast der allgemeine Jrrthum aller anatomischen Schriftsteller über- haupt gewesen zu seyn, daß sie die Ruthenarterie, oder der clitoris von der untersten Blasenader her- leiten, wie J. SYLVIUS L. II. p. 396. et VESALII p. 492. und neu- lich DISDIER. Sarcol. P. III. p. 77. et BARBAUT. p. 418. Recht schrei- bet PALUCCI temarq. p. 8. es wären die hypocysticae, die man für die pudenda genommen. Doch [Spaltenumbruch]
vorlängst sahe es ein FALLOPIUS obs. p. 191. b. et EUSTACHIUS.
(i)F. IV. t. 1. II.
(k)DUVERNEY tab. 3. e. e. e.
(k*) Sie krieche unter dem in- nern Verstopfer CAMPER. t. 1. f. 1. ad O.
(l)Fasc. IV. tab. 3. d. t. Fasc. V. tab. 3. a. Fasc. VIII. tab post. o.
(m)WEITBRECHT. Syndes- molog. tab. 16. 17.
(n)Fasc. IV. tab. 4. Y.
(o)p. 505.
A a a 4
I. Abſchn. und deren Saamen.
ſtrekket er beſtaͤndig(h) einen Aſt nach vorne hin, unter der Zuſammenwachſung des Schaamknochens, und dem Bande zwiſchen dem Knochen von ſich, und dieſer Aſt wirft ſich in dieſe, auſſerhalb dem Bekken entſtehende Schlagader.
Die uͤbrige Aeſte im Bekken begeben ſich in den in- nern Verſtopfer (i), in die Bekkenlendenmuſkelader (iliacopſoa) in den Darmknochen, mit einigen kleinen Zweigen in den Maſtdarm, in die, dieſem Darme an- grenzende einfache Druͤſen, in die Blaſe; dieſe ſind aber klein, und von den vorhergehenden verſchieden (k).
§. 47. 2. Die Aeſte auſſerhalb dem Bekken.
Auſſerhalb (k*) dem Bekken koͤmmt die Schaamader unter dem Piramidenmuſkel (l) zum Vorſcheine, ſie ſtreichet zu demjenigen Bande (m) hin, welches vom Hoͤkker des Huͤftknochens nach dem heiligen Beine, und auch nach dem Geſaͤsknochen laͤuft, und ſie giebt daſelbſt dem Piramidenmuſkel und groſſen Geſaͤsmuſkel einige Zweige, welche auch das Band ſtellenweiſe durchboren (n), und mit den Steisbeinadern zuſammen haͤngen (o). Sie reichet ferner einen, oder zweien Aeſte, der verſtopfenden
queer
(h)[Spaltenumbruch]
Fuͤr was beſtaͤndiges WINS- LOW. n. 249. 281. dieſes ſcheint faſt der allgemeine Jrrthum aller anatomiſchen Schriftſteller uͤber- haupt geweſen zu ſeyn, daß ſie die Ruthenarterie, oder der clitoris von der unterſten Blaſenader her- leiten, wie J. SYLVIUS L. II. p. 396. et VESALII p. 492. und neu- lich DISDIER. Sarcol. P. III. p. 77. et BARBAUT. p. 418. Recht ſchrei- bet PALUCCI temarq. p. 8. es waͤren die hypocyſticæ, die man fuͤr die pudenda genommen. Doch [Spaltenumbruch]
vorlaͤngſt ſahe es ein FALLOPIUS obſ. p. 191. b. et EUSTACHIUS.
(i)F. IV. t. 1. II.
(k)DUVERNEY tab. 3. e. e. e.
(k*) Sie krieche unter dem in- nern Verſtopfer CAMPER. t. 1. f. 1. ad Ω.
(l)Faſc. IV. tab. 3. d. t. Faſc. V. tab. 3. a. Faſc. VIII. tab poſt. o.
(m)WEITBRECHT. Syndes- molog. tab. 16. 17.
(n)Faſc. IV. tab. 4. Y.
(o)p. 505.
A a a 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0779"n="743"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. und deren Saamen.</hi></fw><lb/>ſtrekket er beſtaͤndig<noteplace="foot"n="(h)"><cb/>
Fuͤr was beſtaͤndiges <hirendition="#aq">WINS-<lb/>
LOW. n.</hi> 249. 281. dieſes ſcheint<lb/>
faſt der allgemeine Jrrthum aller<lb/>
anatomiſchen Schriftſteller uͤber-<lb/>
haupt geweſen zu ſeyn, daß ſie die<lb/>
Ruthenarterie, oder der <hirendition="#aq">clitoris</hi><lb/>
von der unterſten Blaſenader her-<lb/>
leiten, wie <hirendition="#aq">J. SYLVIUS L. II. p.<lb/>
396. et VESALII p.</hi> 492. und neu-<lb/>
lich <hirendition="#aq">DISDIER. Sarcol. P. III. p. 77.<lb/>
et BARBAUT. p.</hi> 418. Recht ſchrei-<lb/>
bet <hirendition="#aq">PALUCCI temarq. p.</hi> 8. es<lb/>
waͤren die <hirendition="#aq">hypocyſticæ,</hi> die man<lb/>
fuͤr die <hirendition="#aq">pudenda</hi> genommen. Doch<lb/><cb/>
vorlaͤngſt ſahe es ein <hirendition="#aq">FALLOPIUS<lb/>
obſ. p. 191. b. et EUSTACHIUS.</hi></note> einen Aſt nach vorne hin, unter<lb/>
der Zuſammenwachſung des Schaamknochens, und dem<lb/>
Bande zwiſchen dem Knochen von ſich, und dieſer Aſt<lb/>
wirft ſich in dieſe, auſſerhalb dem Bekken entſtehende<lb/>
Schlagader.</p><lb/><p>Die uͤbrige Aeſte im Bekken begeben ſich in den in-<lb/>
nern Verſtopfer <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">F. IV. t. 1. II.</hi></note>, in die Bekkenlendenmuſkelader<lb/>
(<hirendition="#aq">iliacopſoa</hi>) in den Darmknochen, mit einigen kleinen<lb/>
Zweigen in den Maſtdarm, in die, dieſem Darme an-<lb/>
grenzende einfache Druͤſen, in die Blaſe; dieſe ſind aber<lb/>
klein, und von den vorhergehenden verſchieden <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">DUVERNEY tab. 3. e. e. e.</hi></note>.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 47.<lb/><hirendition="#b">2. Die Aeſte auſſerhalb dem Bekken.</hi></head><lb/><p>Auſſerhalb <noteplace="foot"n="(k*)">Sie krieche unter dem in-<lb/>
nern Verſtopfer <hirendition="#aq">CAMPER. t. 1. f.<lb/>
1. ad Ω.</hi></note> dem Bekken koͤmmt die Schaamader<lb/>
unter dem Piramidenmuſkel <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">Faſc. IV. tab. 3. d. t. Faſc.<lb/>
V. tab. 3. a. Faſc. VIII. tab poſt. o.</hi></note> zum Vorſcheine, ſie<lb/>ſtreichet zu demjenigen Bande <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">WEITBRECHT. Syndes-<lb/>
molog. tab.</hi> 16. 17.</note> hin, welches vom<lb/>
Hoͤkker des Huͤftknochens nach dem heiligen Beine, und<lb/>
auch nach dem Geſaͤsknochen laͤuft, und ſie giebt daſelbſt<lb/>
dem Piramidenmuſkel und groſſen Geſaͤsmuſkel einige<lb/>
Zweige, welche auch das Band ſtellenweiſe durchboren <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">Faſc. IV. tab. 4. Y.</hi></note>,<lb/>
und mit den Steisbeinadern zuſammen haͤngen <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">p.</hi> 505.</note>. Sie<lb/>
reichet ferner einen, oder zweien Aeſte, der verſtopfenden<lb/><fwplace="bottom"type="sig">A a a 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">queer</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[743/0779]
I. Abſchn. und deren Saamen.
ſtrekket er beſtaͤndig (h) einen Aſt nach vorne hin, unter
der Zuſammenwachſung des Schaamknochens, und dem
Bande zwiſchen dem Knochen von ſich, und dieſer Aſt
wirft ſich in dieſe, auſſerhalb dem Bekken entſtehende
Schlagader.
Die uͤbrige Aeſte im Bekken begeben ſich in den in-
nern Verſtopfer (i), in die Bekkenlendenmuſkelader
(iliacopſoa) in den Darmknochen, mit einigen kleinen
Zweigen in den Maſtdarm, in die, dieſem Darme an-
grenzende einfache Druͤſen, in die Blaſe; dieſe ſind aber
klein, und von den vorhergehenden verſchieden (k).
§. 47.
2. Die Aeſte auſſerhalb dem Bekken.
Auſſerhalb (k*) dem Bekken koͤmmt die Schaamader
unter dem Piramidenmuſkel (l) zum Vorſcheine, ſie
ſtreichet zu demjenigen Bande (m) hin, welches vom
Hoͤkker des Huͤftknochens nach dem heiligen Beine, und
auch nach dem Geſaͤsknochen laͤuft, und ſie giebt daſelbſt
dem Piramidenmuſkel und groſſen Geſaͤsmuſkel einige
Zweige, welche auch das Band ſtellenweiſe durchboren (n),
und mit den Steisbeinadern zuſammen haͤngen (o). Sie
reichet ferner einen, oder zweien Aeſte, der verſtopfenden
queer
(h)
Fuͤr was beſtaͤndiges WINS-
LOW. n. 249. 281. dieſes ſcheint
faſt der allgemeine Jrrthum aller
anatomiſchen Schriftſteller uͤber-
haupt geweſen zu ſeyn, daß ſie die
Ruthenarterie, oder der clitoris
von der unterſten Blaſenader her-
leiten, wie J. SYLVIUS L. II. p.
396. et VESALII p. 492. und neu-
lich DISDIER. Sarcol. P. III. p. 77.
et BARBAUT. p. 418. Recht ſchrei-
bet PALUCCI temarq. p. 8. es
waͤren die hypocyſticæ, die man
fuͤr die pudenda genommen. Doch
vorlaͤngſt ſahe es ein FALLOPIUS
obſ. p. 191. b. et EUSTACHIUS.
(i) F. IV. t. 1. II.
(k) DUVERNEY tab. 3. e. e. e.
(k*) Sie krieche unter dem in-
nern Verſtopfer CAMPER. t. 1. f.
1. ad Ω.
(l) Faſc. IV. tab. 3. d. t. Faſc.
V. tab. 3. a. Faſc. VIII. tab poſt. o.
(m) WEITBRECHT. Syndes-
molog. tab. 16. 17.
(n) Faſc. IV. tab. 4. Y.
(o) p. 505.
A a a 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 743. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/779>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.