Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abschn. und deren Saamen.

Hierauf giebt die Hüftenader, da wo sie unter dem
Piramidenmuskel hervorkömmt(g), ob zwar nicht alle-
zeit, einen zweeten innern Stamm, der dem Pirami-
denmuskel, dem innern Verstopfer (diesen mit der ver-
stopfenden Ader verbundnen Muskel) und dem Gesäs-
muskel Aeste zuwirft, und sich auf den Anfang des gros-
sen Gesäsmuskels verwenden läßt; und ist von der Ge-
säsader verschieden, welche jedennoch ein andermal die-
sen Ast ersezzt. Diese, oder ein Ast der wahren Ge-
säsader läuft bisweilen zum Bekken zurükke, und ver-
wendet sich auf den Mastdarm (g*).

Wenn die Hüftenader ferner unter dem Piramiden-
muskel hervorkömmt, so theilt sie diesem Muskel Zweige
mit, welche sich an die Schaamader hängen, und wirft
auch dem grossen Nerven und Gesäsmuskel einige zu.

Sie giebt dem Gesäsbeinast (h) von sich, der einen
merkwürdigen Theil des grossen Gesäsmuskels, so von
diesem Knochen entsteht, bestreicht. Es dringen von
dieser Gesäsbeinader einige Zweige(i) durch die Zwischen-
räume des hökkrigen heiligen Bandes bis zum grossen
Gesäsmuskel und Steisbeinmuskel (coccygeus) (k) und
ins Fett, um die Hebemuskel des Hintern durch: der tiefe
Zweig aber läuft (l) zum Steisbeinmuskel und zum Kno-
chenhäutchen des erhabnen Steisbeins; im Fette kömmt
sie endlich zwischen diesem Muskel und den Hebemuskeln
mit der Schaammader zusammen, und sie läuft von neuem
über den Steisbeinmuskel hin. Sie giebt auch entweder
in eins der untersten Löcher des heiligen Knochens einen
Ast ab, oder sie kehrt wenigstens doch zwischen diesem
Knochen, und dem Steisbeine ins Bekken zurükke, und
ziehet mit der mittlern heiligen Ader (m) und mit den

Sei-
(g) [Spaltenumbruch] Fascic. IV. tab. 3. T. Fasc.
VIII. tab. post. dextr. h. add. sin. i.
(g*) Fasc. IV. not. 17. sin.
(h) Ibid. tab. 3. Fasc. VIII. dext.
i. sin. h. EUSTACH. tab.
24.
(i) [Spaltenumbruch] Fasc. IV. tab. 3.
(k) Fasc. IV. tab. 4.
(l) EUSTACH. tab. 26.
(m) F. IV. T. V.
A a a 2
I. Abſchn. und deren Saamen.

Hierauf giebt die Huͤftenader, da wo ſie unter dem
Piramidenmuſkel hervorkoͤmmt(g), ob zwar nicht alle-
zeit, einen zweeten innern Stamm, der dem Pirami-
denmuſkel, dem innern Verſtopfer (dieſen mit der ver-
ſtopfenden Ader verbundnen Muſkel) und dem Geſaͤs-
muſkel Aeſte zuwirft, und ſich auf den Anfang des groſ-
ſen Geſaͤsmuſkels verwenden laͤßt; und iſt von der Ge-
ſaͤsader verſchieden, welche jedennoch ein andermal die-
ſen Aſt erſezzt. Dieſe, oder ein Aſt der wahren Ge-
ſaͤsader laͤuft bisweilen zum Bekken zuruͤkke, und ver-
wendet ſich auf den Maſtdarm (g*).

Wenn die Huͤftenader ferner unter dem Piramiden-
muſkel hervorkoͤmmt, ſo theilt ſie dieſem Muſkel Zweige
mit, welche ſich an die Schaamader haͤngen, und wirft
auch dem groſſen Nerven und Geſaͤsmuſkel einige zu.

Sie giebt dem Geſaͤsbeinaſt (h) von ſich, der einen
merkwuͤrdigen Theil des groſſen Geſaͤsmuſkels, ſo von
dieſem Knochen entſteht, beſtreicht. Es dringen von
dieſer Geſaͤsbeinader einige Zweige(i) durch die Zwiſchen-
raͤume des hoͤkkrigen heiligen Bandes bis zum groſſen
Geſaͤsmuſkel und Steisbeinmuſkel (coccygeus) (k) und
ins Fett, um die Hebemuſkel des Hintern durch: der tiefe
Zweig aber laͤuft (l) zum Steisbeinmuſkel und zum Kno-
chenhaͤutchen des erhabnen Steisbeins; im Fette koͤmmt
ſie endlich zwiſchen dieſem Muſkel und den Hebemuſkeln
mit der Schaammader zuſammen, und ſie laͤuft von neuem
uͤber den Steisbeinmuſkel hin. Sie giebt auch entweder
in eins der unterſten Loͤcher des heiligen Knochens einen
Aſt ab, oder ſie kehrt wenigſtens doch zwiſchen dieſem
Knochen, und dem Steisbeine ins Bekken zuruͤkke, und
ziehet mit der mittlern heiligen Ader (m) und mit den

Sei-
(g) [Spaltenumbruch] Faſcic. IV. tab. 3. T. Faſc.
VIII. tab. poſt. dextr. h. add. ſin. i.
(g*) Faſc. IV. not. 17. ſin.
(h) Ibid. tab. 3. Faſc. VIII. dext.
i. ſin. h. EUSTACH. tab.
24.
(i) [Spaltenumbruch] Faſc. IV. tab. 3.
(k) Faſc. IV. tab. 4.
(l) EUSTACH. tab. 26.
(m) F. IV. T. V.
A a a 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0775" n="739"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. und deren Saamen.</hi> </fw><lb/>
              <p>Hierauf giebt die Hu&#x0364;ftenader, da wo &#x017F;ie unter dem<lb/>
Piramidenmu&#x017F;kel hervorko&#x0364;mmt<note place="foot" n="(g)"><cb/><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;cic. IV. tab. 3. T. Fa&#x017F;c.<lb/>
VIII. tab. po&#x017F;t. dextr. h. add. &#x017F;in. i.</hi></note>, ob zwar nicht alle-<lb/>
zeit, einen zweeten innern Stamm, der dem Pirami-<lb/>
denmu&#x017F;kel, dem innern Ver&#x017F;topfer (die&#x017F;en mit der ver-<lb/>
&#x017F;topfenden Ader verbundnen Mu&#x017F;kel) und dem Ge&#x017F;a&#x0364;s-<lb/>
mu&#x017F;kel Ae&#x017F;te zuwirft, und &#x017F;ich auf den Anfang des gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Ge&#x017F;a&#x0364;smu&#x017F;kels verwenden la&#x0364;ßt; und i&#x017F;t von der Ge-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;sader ver&#x017F;chieden, welche jedennoch ein andermal die-<lb/>
&#x017F;en A&#x017F;t er&#x017F;ezzt. Die&#x017F;e, oder ein A&#x017F;t der wahren Ge-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;sader la&#x0364;uft bisweilen zum Bekken zuru&#x0364;kke, und ver-<lb/>
wendet &#x017F;ich auf den Ma&#x017F;tdarm <note place="foot" n="(g*)"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;c. IV. not. 17. &#x017F;in.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Wenn die Hu&#x0364;ftenader ferner unter dem Piramiden-<lb/>
mu&#x017F;kel hervorko&#x0364;mmt, &#x017F;o theilt &#x017F;ie die&#x017F;em Mu&#x017F;kel Zweige<lb/>
mit, welche &#x017F;ich an die Schaamader ha&#x0364;ngen, und wirft<lb/>
auch dem gro&#x017F;&#x017F;en Nerven und Ge&#x017F;a&#x0364;smu&#x017F;kel einige zu.</p><lb/>
              <p>Sie giebt dem Ge&#x017F;a&#x0364;sbeina&#x017F;t <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">Ibid. tab. 3. Fa&#x017F;c. VIII. dext.<lb/>
i. &#x017F;in. h. EUSTACH. tab.</hi> 24.</note> von &#x017F;ich, der einen<lb/>
merkwu&#x0364;rdigen Theil des gro&#x017F;&#x017F;en Ge&#x017F;a&#x0364;smu&#x017F;kels, &#x017F;o von<lb/>
die&#x017F;em Knochen ent&#x017F;teht, be&#x017F;treicht. Es dringen von<lb/>
die&#x017F;er Ge&#x017F;a&#x0364;sbeinader einige Zweige<note place="foot" n="(i)"><cb/><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;c. IV. tab.</hi> 3.</note> durch die Zwi&#x017F;chen-<lb/>
ra&#x0364;ume des ho&#x0364;kkrigen heiligen Bandes bis zum gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Ge&#x017F;a&#x0364;smu&#x017F;kel und Steisbeinmu&#x017F;kel (<hi rendition="#aq">coccygeus</hi>) <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">Fa&#x017F;c. IV. tab.</hi> 4.</note> und<lb/>
ins Fett, um die Hebemu&#x017F;kel des Hintern durch: der tiefe<lb/>
Zweig aber la&#x0364;uft <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">EUSTACH. tab.</hi> 26.</note> zum Steisbeinmu&#x017F;kel und zum Kno-<lb/>
chenha&#x0364;utchen des erhabnen Steisbeins; im Fette ko&#x0364;mmt<lb/>
&#x017F;ie endlich zwi&#x017F;chen die&#x017F;em Mu&#x017F;kel und den Hebemu&#x017F;keln<lb/>
mit der Schaammader zu&#x017F;ammen, und &#x017F;ie la&#x0364;uft von neuem<lb/>
u&#x0364;ber den Steisbeinmu&#x017F;kel hin. Sie giebt auch entweder<lb/>
in eins der unter&#x017F;ten Lo&#x0364;cher des heiligen Knochens einen<lb/>
A&#x017F;t ab, oder &#x017F;ie kehrt wenig&#x017F;tens doch zwi&#x017F;chen die&#x017F;em<lb/>
Knochen, und dem Steisbeine ins Bekken zuru&#x0364;kke, und<lb/>
ziehet mit der mittlern heiligen Ader <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">F. IV. T. V.</hi></note> und mit den<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A a a 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Sei-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[739/0775] I. Abſchn. und deren Saamen. Hierauf giebt die Huͤftenader, da wo ſie unter dem Piramidenmuſkel hervorkoͤmmt (g), ob zwar nicht alle- zeit, einen zweeten innern Stamm, der dem Pirami- denmuſkel, dem innern Verſtopfer (dieſen mit der ver- ſtopfenden Ader verbundnen Muſkel) und dem Geſaͤs- muſkel Aeſte zuwirft, und ſich auf den Anfang des groſ- ſen Geſaͤsmuſkels verwenden laͤßt; und iſt von der Ge- ſaͤsader verſchieden, welche jedennoch ein andermal die- ſen Aſt erſezzt. Dieſe, oder ein Aſt der wahren Ge- ſaͤsader laͤuft bisweilen zum Bekken zuruͤkke, und ver- wendet ſich auf den Maſtdarm (g*). Wenn die Huͤftenader ferner unter dem Piramiden- muſkel hervorkoͤmmt, ſo theilt ſie dieſem Muſkel Zweige mit, welche ſich an die Schaamader haͤngen, und wirft auch dem groſſen Nerven und Geſaͤsmuſkel einige zu. Sie giebt dem Geſaͤsbeinaſt (h) von ſich, der einen merkwuͤrdigen Theil des groſſen Geſaͤsmuſkels, ſo von dieſem Knochen entſteht, beſtreicht. Es dringen von dieſer Geſaͤsbeinader einige Zweige (i) durch die Zwiſchen- raͤume des hoͤkkrigen heiligen Bandes bis zum groſſen Geſaͤsmuſkel und Steisbeinmuſkel (coccygeus) (k) und ins Fett, um die Hebemuſkel des Hintern durch: der tiefe Zweig aber laͤuft (l) zum Steisbeinmuſkel und zum Kno- chenhaͤutchen des erhabnen Steisbeins; im Fette koͤmmt ſie endlich zwiſchen dieſem Muſkel und den Hebemuſkeln mit der Schaammader zuſammen, und ſie laͤuft von neuem uͤber den Steisbeinmuſkel hin. Sie giebt auch entweder in eins der unterſten Loͤcher des heiligen Knochens einen Aſt ab, oder ſie kehrt wenigſtens doch zwiſchen dieſem Knochen, und dem Steisbeine ins Bekken zuruͤkke, und ziehet mit der mittlern heiligen Ader (m) und mit den Sei- (g) Faſcic. IV. tab. 3. T. Faſc. VIII. tab. poſt. dextr. h. add. ſin. i. (g*) Faſc. IV. not. 17. ſin. (h) Ibid. tab. 3. Faſc. VIII. dext. i. ſin. h. EUSTACH. tab. 24. (i) Faſc. IV. tab. 3. (k) Faſc. IV. tab. 4. (l) EUSTACH. tab. 26. (m) F. IV. T. V. A a a 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/775
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 739. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/775>, abgerufen am 21.11.2024.