gestalt hinein getrieben, daß er aus einem Sinus in das Fadengewebe ausschwizzen muß. Wenigstens läßt es sich vermuthen, daß das durch die Schlagader injicirte Wachs, durch diese Teiche ausdämpfe(a).
Drükkt man die kleine Mündungen, so geben sie einen Schleim von sich (b), worinnen, sonderlich nach dem Tripper, so gar viele Jahre nach einander Fäden erscheinen (b*). Eben diese Sinus lassen, wenn sie ge- reizt werden, ein gelbes heisses Wasser, eine wahre Lim- phe, endlich Blut, entweder von venerischen Gifte, oder wenn eine scharfe Flüßigkeit injicirt wird, oder vom Bei- schlafe mit Frauenspersonen in warmen Ländern (c), oder auch bei gesunden Menschen, von übermäßigem Beischla- fe (d) von sich.
Jn diesen Sinussen, und vornemlich in denjenigen, die der Eichel am allernächsten liegen (e), stekket gewön- licher maaßen, und vorzüglich das Uebel des Trippers; solches beweiset auch der kurze Weg, den der bei dem Ausgange ausgedrükkte Eier durch die Mündung der Eichel läuft. Man kann sich auch nicht vorstellen, daß das Gift einer angestekkten Frauensperson tiefer eindrin- gen sollte.
Darum
(a)[Spaltenumbruch]p. 32.
(b)MORGAGN. I. p. 6.
(b*) Jm Schleim hat schon Fä- den GORN. de pituit.
(c)De HAILLY, voyage aux cotes d'Afrique p. 22.
(d)ARISTOT. gener. anim. L. I. c. 19. SALMUTH. Cent. I. obs. 81. ZACUT. Prax. mirab. L. II. obs. 116. Hist. Morb. Uratislav. im Jahr 1699. p. 63. HELVE- TIUS pertes de sang. p. 28. 29. Eph. Nat. Cur. Vol. V. obs. 48. VENETTE p. 117. vormals MI- LESIUS. das Blut erfolge biswei- len |im Beischlafe apud CAE- [Spaltenumbruch]
LIUM diuturn. L. IV. c. c. 8. Blut im Veischlafe geflossen HAGE- DORN. Centur. II. c. 42. Nach dem Tripper Blut im Beischlafe, ein unheilbar Uebel Phil. trans. n. 466.
(e)BOERHAAVE praelect. T. V. P. I. p. 390. et Praef. ad LUIS- SINI Sammlung p. 19. ASTRUO de morb. vener. pag. 125 COK- BURNE p. 41. 64. Seasickaness. p. 238. SCHAARSCHMIDT Berlin. Nachricht. IV. p. 251. nach der Anatomie. Dieses ist der erste Tripper WERNE p. 21.
X x 4
I. Abſchn. und deren Saamen.
geſtalt hinein getrieben, daß er aus einem Sinus in das Fadengewebe ausſchwizzen muß. Wenigſtens laͤßt es ſich vermuthen, daß das durch die Schlagader injicirte Wachs, durch dieſe Teiche ausdaͤmpfe(a).
Druͤkkt man die kleine Muͤndungen, ſo geben ſie einen Schleim von ſich (b), worinnen, ſonderlich nach dem Tripper, ſo gar viele Jahre nach einander Faͤden erſcheinen (b*). Eben dieſe Sinus laſſen, wenn ſie ge- reizt werden, ein gelbes heiſſes Waſſer, eine wahre Lim- phe, endlich Blut, entweder von veneriſchen Gifte, oder wenn eine ſcharfe Fluͤßigkeit injicirt wird, oder vom Bei- ſchlafe mit Frauensperſonen in warmen Laͤndern (c), oder auch bei geſunden Menſchen, von uͤbermaͤßigem Beiſchla- fe (d) von ſich.
Jn dieſen Sinuſſen, und vornemlich in denjenigen, die der Eichel am allernaͤchſten liegen (e), ſtekket gewoͤn- licher maaßen, und vorzuͤglich das Uebel des Trippers; ſolches beweiſet auch der kurze Weg, den der bei dem Ausgange ausgedruͤkkte Eier durch die Muͤndung der Eichel laͤuft. Man kann ſich auch nicht vorſtellen, daß das Gift einer angeſtekkten Frauensperſon tiefer eindrin- gen ſollte.
Darum
(a)[Spaltenumbruch]p. 32.
(b)MORGAGN. I. p. 6.
(b*) Jm Schleim hat ſchon Faͤ- den GORN. de pituit.
(c)De HAILLY, voyage aux côtes d’Afrique p. 22.
(d)ARISTOT. gener. anim. L. I. c. 19. SALMUTH. Cent. I. obſ. 81. ZACUT. Prax. mirab. L. II. obſ. 116. Hiſt. Morb. Uratislav. im Jahr 1699. p. 63. HELVE- TIUS pertes de ſang. p. 28. 29. Eph. Nat. Cur. Vol. V. obſ. 48. VENETTE p. 117. vormals MI- LESIUS. das Blut erfolge biswei- len |im Beiſchlafe apud CAE- [Spaltenumbruch]
LIUM diuturn. L. IV. c. c. 8. Blut im Veiſchlafe gefloſſen HAGE- DORN. Centur. II. c. 42. Nach dem Tripper Blut im Beiſchlafe, ein unheilbar Uebel Phil. tranſ. n. 466.
(e)BOERHAAVE prælect. T. V. P. I. p. 390. et Præf. ad LUIS- SINI Sammlung p. 19. ASTRUO de morb. vener. pag. 125 COK- BURNE p. 41. 64. Seaſickaneſſ. p. 238. SCHAARSCHMIDT Berlin. Nachricht. IV. p. 251. nach der Anatomie. Dieſes iſt der erſte Tripper WERNE p. 21.
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I. Abſchn. und deren Saamen.
geſtalt hinein getrieben, daß er aus einem Sinus in das
Fadengewebe ausſchwizzen muß. Wenigſtens laͤßt es ſich
vermuthen, daß das durch die Schlagader injicirte Wachs,
durch dieſe Teiche ausdaͤmpfe (a).
Druͤkkt man die kleine Muͤndungen, ſo geben ſie
einen Schleim von ſich (b), worinnen, ſonderlich nach
dem Tripper, ſo gar viele Jahre nach einander Faͤden
erſcheinen (b*). Eben dieſe Sinus laſſen, wenn ſie ge-
reizt werden, ein gelbes heiſſes Waſſer, eine wahre Lim-
phe, endlich Blut, entweder von veneriſchen Gifte, oder
wenn eine ſcharfe Fluͤßigkeit injicirt wird, oder vom Bei-
ſchlafe mit Frauensperſonen in warmen Laͤndern (c), oder
auch bei geſunden Menſchen, von uͤbermaͤßigem Beiſchla-
fe (d) von ſich.
Jn dieſen Sinuſſen, und vornemlich in denjenigen,
die der Eichel am allernaͤchſten liegen (e), ſtekket gewoͤn-
licher maaßen, und vorzuͤglich das Uebel des Trippers;
ſolches beweiſet auch der kurze Weg, den der bei dem
Ausgange ausgedruͤkkte Eier durch die Muͤndung der
Eichel laͤuft. Man kann ſich auch nicht vorſtellen, daß
das Gift einer angeſtekkten Frauensperſon tiefer eindrin-
gen ſollte.
Darum
(a)
p. 32.
(b) MORGAGN. I. p. 6.
(b*) Jm Schleim hat ſchon Faͤ-
den GORN. de pituit.
(c) De HAILLY, voyage aux
côtes d’Afrique p. 22.
(d) ARISTOT. gener. anim. L.
I. c. 19. SALMUTH. Cent. I. obſ.
81. ZACUT. Prax. mirab. L. II.
obſ. 116. Hiſt. Morb. Uratislav.
im Jahr 1699. p. 63. HELVE-
TIUS pertes de ſang. p. 28. 29.
Eph. Nat. Cur. Vol. V. obſ. 48.
VENETTE p. 117. vormals MI-
LESIUS. das Blut erfolge biswei-
len |im Beiſchlafe apud CAE-
LIUM diuturn. L. IV. c. c. 8. Blut
im Veiſchlafe gefloſſen HAGE-
DORN. Centur. II. c. 42. Nach
dem Tripper Blut im Beiſchlafe,
ein unheilbar Uebel Phil. tranſ.
n. 466.
(e) BOERHAAVE prælect. T.
V. P. I. p. 390. et Præf. ad LUIS-
SINI Sammlung p. 19. ASTRUO
de morb. vener. pag. 125 COK-
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238. SCHAARSCHMIDT Berlin.
Nachricht. IV. p. 251. nach der
Anatomie. Dieſes iſt der erſte
Tripper WERNE p. 21.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 695. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/731>, abgerufen am 23.11.2024.
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