Uebrigens hält sie das dritte Fadengewebe aller Or- ten eingeschlossen, und in Schranken.
Bläset, oder bringt man vermittelst der Wolfi- schen Sprizze Wasser zwischen beyde, so läßt sie von der Nervenhaut ab [Spaltenumbruch](g*) welches auch durch die Mace- rirung zu bewerkstelligen ist (g**).
Ob sie gleich, als ein Theil der Oberhaut, wie ich vermuthe unempfindlich ist, so erregen scharfe Körper doch, welche ihr zu nahe kommen, einen heftigen Schmerz, weil sie den Nerven nur einen sehr zarten Schuzz verlei- het (g+).
§. 12. Die Darmklappen.
Die zottige Haut hat auch dieses noch mit der Ober- haut gemein, daß sie viel grösser, als die Haut (a) oder die nervige Haut, wiewohl nach einem grössern Verhält- nisse, als die äussere Oberhaut, ist.
Sie muß also Falten machen (c)(d) und in der innern Hölung des Gedärmes eine gedoppelte Vorra- gung hervorbringen.
Es haben aber überhaupt diese Falten die Art an sich, daß sich die zottige Haut gedoppelt in die Höhe begiebt, und das dritte Fadengewebe zwischen ihre beide Blätter einschließt.
Wenn man daher die zottige Haut wegschaft, so ver- schwinden die Klappen, und es bleiben bloß die Spuren (b)
davon
(g*)PAULI progr. ann. 1721.
(g**)FABRIC. anat. pract. p. 92.
(g+)Add. LORRY Journ. de med. ann. 1756. m. Mars. JAUS- SERAND I. c.
(a)p. 19.
(c)FALLOP. I. c.
(d) Eine Entdekkung FALLO- PII obs. p. 172. seqq. darnach VIDIUS p. 254. und die übrigen
(b) zweimal dreimal FALLOP. [Spaltenumbruch]
p. 172. zweimal FABRIC. p. 147. sechsmal grösser KAAUW p. 91.
C 2
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
Uebrigens haͤlt ſie das dritte Fadengewebe aller Or- ten eingeſchloſſen, und in Schranken.
Blaͤſet, oder bringt man vermittelſt der Wolfi- ſchen Sprizze Waſſer zwiſchen beyde, ſo laͤßt ſie von der Nervenhaut ab [Spaltenumbruch](g*) welches auch durch die Mace- rirung zu bewerkſtelligen iſt (g**).
Ob ſie gleich, als ein Theil der Oberhaut, wie ich vermuthe unempfindlich iſt, ſo erregen ſcharfe Koͤrper doch, welche ihr zu nahe kommen, einen heftigen Schmerz, weil ſie den Nerven nur einen ſehr zarten Schuzz verlei- het (g†).
§. 12. Die Darmklappen.
Die zottige Haut hat auch dieſes noch mit der Ober- haut gemein, daß ſie viel groͤſſer, als die Haut (a) oder die nervige Haut, wiewohl nach einem groͤſſern Verhaͤlt- niſſe, als die aͤuſſere Oberhaut, iſt.
Sie muß alſo Falten machen (c)(d) und in der innern Hoͤlung des Gedaͤrmes eine gedoppelte Vorra- gung hervorbringen.
Es haben aber uͤberhaupt dieſe Falten die Art an ſich, daß ſich die zottige Haut gedoppelt in die Hoͤhe begiebt, und das dritte Fadengewebe zwiſchen ihre beide Blaͤtter einſchließt.
Wenn man daher die zottige Haut wegſchaft, ſo ver- ſchwinden die Klappen, und es bleiben bloß die Spuren (b)
davon
(g*)PAULI progr. ann. 1721.
(g**)FABRIC. anat. pract. p. 92.
(g†)Add. LORRY Journ. de med. ann. 1756. m. Mars. JAUS- SERAND I. c.
(a)p. 19.
(c)FALLOP. I. c.
(d) Eine Entdekkung FALLO- PII obſ. p. 172. ſeqq. darnach VIDIUS p. 254. und die uͤbrigen
(b) zweimal dreimal FALLOP. [Spaltenumbruch]
p. 172. zweimal FABRIC. p. 147. ſechsmal groͤſſer KAAUW p. 91.
C 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0071"n="35"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.</hi></fw><lb/><p>Uebrigens haͤlt ſie das dritte Fadengewebe aller Or-<lb/>
ten eingeſchloſſen, und in Schranken.</p><lb/><p>Blaͤſet, oder bringt man vermittelſt der <hirendition="#fr">Wolfi-<lb/>ſchen</hi> Sprizze Waſſer zwiſchen beyde, ſo laͤßt ſie von<lb/>
der Nervenhaut ab <cb/><noteplace="foot"n="(g*)"><hirendition="#aq">PAULI progr. ann.</hi> 1721.</note> welches auch durch die Mace-<lb/>
rirung zu bewerkſtelligen iſt <noteplace="foot"n="(g**)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">FABRIC.</hi> anat. pract.<lb/>
p.</hi> 92.</note>.</p><lb/><p>Ob ſie gleich, als ein Theil der Oberhaut, wie ich<lb/>
vermuthe unempfindlich iſt, ſo erregen ſcharfe Koͤrper doch,<lb/>
welche ihr zu nahe kommen, einen heftigen Schmerz,<lb/>
weil ſie den Nerven nur einen ſehr zarten Schuzz verlei-<lb/>
het <noteplace="foot"n="(g†)"><hirendition="#aq">Add. LORRY Journ. de<lb/>
med. ann. 1756. m. Mars. JAUS-<lb/>
SERAND I. c.</hi></note>.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 12.<lb/><hirendition="#b">Die Darmklappen.</hi></head><lb/><p>Die zottige Haut hat auch dieſes noch mit der Ober-<lb/>
haut gemein, daß ſie viel groͤſſer, als die Haut <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">p.</hi> 19.</note> oder<lb/>
die nervige Haut, wiewohl nach einem groͤſſern Verhaͤlt-<lb/>
niſſe, als die aͤuſſere Oberhaut, iſt.</p><lb/><p>Sie muß alſo Falten machen <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">FALLOP. I. c.</hi></note><noteplace="foot"n="(d)">Eine Entdekkung <hirendition="#aq">FALLO-<lb/>
PII obſ. p. 172. ſeqq.</hi> darnach<lb/><hirendition="#aq">VIDIUS p.</hi> 254. und die uͤbrigen</note> und in der<lb/>
innern Hoͤlung des Gedaͤrmes eine gedoppelte Vorra-<lb/>
gung hervorbringen.</p><lb/><p>Es haben aber uͤberhaupt dieſe Falten die Art an ſich,<lb/>
daß ſich die zottige Haut gedoppelt in die Hoͤhe begiebt,<lb/>
und das dritte Fadengewebe zwiſchen ihre beide Blaͤtter<lb/>
einſchließt.</p><lb/><p>Wenn man daher die zottige Haut wegſchaft, ſo ver-<lb/>ſchwinden die Klappen, und es bleiben bloß die Spuren<lb/><fwplace="bottom"type="sig">C 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">davon</fw><lb/><noteplace="foot"n="(b)">zweimal dreimal <hirendition="#aq">FALLOP.<lb/><cb/>
p.</hi> 172. zweimal <hirendition="#aq">FABRIC. p.</hi> 147.<lb/>ſechsmal groͤſſer <hirendition="#aq">KAAUW p.</hi> 91.</note><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[35/0071]
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.
Uebrigens haͤlt ſie das dritte Fadengewebe aller Or-
ten eingeſchloſſen, und in Schranken.
Blaͤſet, oder bringt man vermittelſt der Wolfi-
ſchen Sprizze Waſſer zwiſchen beyde, ſo laͤßt ſie von
der Nervenhaut ab
(g*) welches auch durch die Mace-
rirung zu bewerkſtelligen iſt (g**).
Ob ſie gleich, als ein Theil der Oberhaut, wie ich
vermuthe unempfindlich iſt, ſo erregen ſcharfe Koͤrper doch,
welche ihr zu nahe kommen, einen heftigen Schmerz,
weil ſie den Nerven nur einen ſehr zarten Schuzz verlei-
het (g†).
§. 12.
Die Darmklappen.
Die zottige Haut hat auch dieſes noch mit der Ober-
haut gemein, daß ſie viel groͤſſer, als die Haut (a) oder
die nervige Haut, wiewohl nach einem groͤſſern Verhaͤlt-
niſſe, als die aͤuſſere Oberhaut, iſt.
Sie muß alſo Falten machen (c) (d) und in der
innern Hoͤlung des Gedaͤrmes eine gedoppelte Vorra-
gung hervorbringen.
Es haben aber uͤberhaupt dieſe Falten die Art an ſich,
daß ſich die zottige Haut gedoppelt in die Hoͤhe begiebt,
und das dritte Fadengewebe zwiſchen ihre beide Blaͤtter
einſchließt.
Wenn man daher die zottige Haut wegſchaft, ſo ver-
ſchwinden die Klappen, und es bleiben bloß die Spuren
davon
(b)
(g*) PAULI progr. ann. 1721.
(g**) FABRIC. anat. pract.
p. 92.
(g†) Add. LORRY Journ. de
med. ann. 1756. m. Mars. JAUS-
SERAND I. c.
(a) p. 19.
(c) FALLOP. I. c.
(d) Eine Entdekkung FALLO-
PII obſ. p. 172. ſeqq. darnach
VIDIUS p. 254. und die uͤbrigen
(b) zweimal dreimal FALLOP.
p. 172. zweimal FABRIC. p. 147.
ſechsmal groͤſſer KAAUW p. 91.
C 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/71>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.