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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Zeugungstheile, XXVII. Buch.
die in diesem Gang inserirt wären, und er hielte selbige
für eine Schlagader und Blutader(m).

Viel weiter gieng schon, als Highmor, Vadlius,
Dathirius Bonglarius
(n), oder Claudius, Ube-
rius
(o), oder Auberius. Denn es zeichnete dieser,
nach einigen Versuchen, welche er im Hause des Bo-
relli
(p) gemacht, bei der Hode eines wilden Schwei-
nes einen Gang, welcher dem Highmorischen Kör-
per
ähnlich weit (p*), in denselben inserirte parallele
deutlich zu sehende Saamengefässe, und zwischen selbigen
krause Saamenlokken. Er hat eben diesen Gang mit
sehr vielen Röhren bis in die Oberhode fortgeführt. Viele
unter den neuern Schriftstellern folgen diesem Manne
nach (q). Er gestehet es aber selbst, daß die Sache im
Menschen noch ziemlich dunkel sei.

Endlich zeichnete Leal Lealis einen den Uberiani-
schen Gange fast gleichen Gang, welcher eine Borste
einnehmen konnte (r), eine ungleiche Dikke hatte, und
er nennet dieses olorinum corpus (s), oder Saamen-
gang,
welcher nach ihm, aus einer dichten und sehr
dünnen Membran besteht (t); er inserirt in diesen Gang
Schlagäderchen (u), die parallel sind, und aus denen
man einen weislichen Saft in diesen Gang drükken könn-
te (x). Er leitet von diesem Gange Gefässe zur weissen
Hodenhaut, die zu dem Geschlechte der limphatischen ge-
hören (y). Er entwirft endlich drei Saamengefässe, wel-
che sich in das, von der Oberhode weggekehrte Ende sei-

nes
(m) [Spaltenumbruch] Fig. I.
(n) Jn einer besondern Schrift,
zu Florenz 1668 herausgegeben,
et in Jena. Phil. trans. n. 42.
(o) MORGAGN. Ep. I. p. 156.
(p) BORELL. II. Propos. 166.
(p*) DUVERNEYUS habe cor-
pus HIGHMORI
ausgesprizzet. J.
M. HOFMAN id. p.
84.
(q) KING. l. c. der sich des Ver-
[Spaltenumbruch] größrungsglases bediente. BIDL.
tab. 46. f. 2. FANTON. p.
168.
(r) p. 86. 99.
(s) p. 91 92. f. c. c.
(t) p. 92.
(u) p. 86. 111. b. b. b. sind die
Gefässe der Scheidewände.
(x) p. 87.
(y) p. 112. c. c. c. Sind es die
geraden Gefässe?

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
die in dieſem Gang inſerirt waͤren, und er hielte ſelbige
fuͤr eine Schlagader und Blutader(m).

Viel weiter gieng ſchon, als Highmor, Vadlius,
Dathirius Bonglarius
(n), oder Claudius, Ube-
rius
(o), oder Auberius. Denn es zeichnete dieſer,
nach einigen Verſuchen, welche er im Hauſe des Bo-
relli
(p) gemacht, bei der Hode eines wilden Schwei-
nes einen Gang, welcher dem Highmoriſchen Koͤr-
per
aͤhnlich weit (p*), in denſelben inſerirte parallele
deutlich zu ſehende Saamengefaͤſſe, und zwiſchen ſelbigen
krauſe Saamenlokken. Er hat eben dieſen Gang mit
ſehr vielen Roͤhren bis in die Oberhode fortgefuͤhrt. Viele
unter den neuern Schriftſtellern folgen dieſem Manne
nach (q). Er geſtehet es aber ſelbſt, daß die Sache im
Menſchen noch ziemlich dunkel ſei.

Endlich zeichnete Leal Lealis einen den Uberiani-
ſchen Gange faſt gleichen Gang, welcher eine Borſte
einnehmen konnte (r), eine ungleiche Dikke hatte, und
er nennet dieſes olorinum corpus (s), oder Saamen-
gang,
welcher nach ihm, aus einer dichten und ſehr
duͤnnen Membran beſteht (t); er inſerirt in dieſen Gang
Schlagaͤderchen (u), die parallel ſind, und aus denen
man einen weislichen Saft in dieſen Gang druͤkken koͤnn-
te (x). Er leitet von dieſem Gange Gefaͤſſe zur weiſſen
Hodenhaut, die zu dem Geſchlechte der limphatiſchen ge-
hoͤren (y). Er entwirft endlich drei Saamengefaͤſſe, wel-
che ſich in das, von der Oberhode weggekehrte Ende ſei-

nes
(m) [Spaltenumbruch] Fig. I.
(n) Jn einer beſondern Schrift,
zu Florenz 1668 herausgegeben,
et in Jena. Phil. tranſ. n. 42.
(o) MORGAGN. Ep. I. p. 156.
(p) BORELL. II. Propoſ. 166.
(p*) DUVERNEYUS habe cor-
pus HIGHMORI
ausgeſprizzet. J.
M. HOFMAN id. p.
84.
(q) KING. l. c. der ſich des Ver-
[Spaltenumbruch] groͤßrungsglaſes bediente. BIDL.
tab. 46. f. 2. FANTON. p.
168.
(r) p. 86. 99.
(s) p. 91 92. f. c. c.
(t) p. 92.
(u) p. 86. 111. b. b. b. ſind die
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(x) p. 87.
(y) p. 112. c. c. c. Sind es die
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[650/0686] Zeugungstheile, XXVII. Buch. die in dieſem Gang inſerirt waͤren, und er hielte ſelbige fuͤr eine Schlagader und Blutader (m). Viel weiter gieng ſchon, als Highmor, Vadlius, Dathirius Bonglarius (n), oder Claudius, Ube- rius (o), oder Auberius. Denn es zeichnete dieſer, nach einigen Verſuchen, welche er im Hauſe des Bo- relli (p) gemacht, bei der Hode eines wilden Schwei- nes einen Gang, welcher dem Highmoriſchen Koͤr- per aͤhnlich weit (p*), in denſelben inſerirte parallele deutlich zu ſehende Saamengefaͤſſe, und zwiſchen ſelbigen krauſe Saamenlokken. Er hat eben dieſen Gang mit ſehr vielen Roͤhren bis in die Oberhode fortgefuͤhrt. Viele unter den neuern Schriftſtellern folgen dieſem Manne nach (q). Er geſtehet es aber ſelbſt, daß die Sache im Menſchen noch ziemlich dunkel ſei. Endlich zeichnete Leal Lealis einen den Uberiani- ſchen Gange faſt gleichen Gang, welcher eine Borſte einnehmen konnte (r), eine ungleiche Dikke hatte, und er nennet dieſes olorinum corpus (s), oder Saamen- gang, welcher nach ihm, aus einer dichten und ſehr duͤnnen Membran beſteht (t); er inſerirt in dieſen Gang Schlagaͤderchen (u), die parallel ſind, und aus denen man einen weislichen Saft in dieſen Gang druͤkken koͤnn- te (x). Er leitet von dieſem Gange Gefaͤſſe zur weiſſen Hodenhaut, die zu dem Geſchlechte der limphatiſchen ge- hoͤren (y). Er entwirft endlich drei Saamengefaͤſſe, wel- che ſich in das, von der Oberhode weggekehrte Ende ſei- nes (m) Fig. I. (n) Jn einer beſondern Schrift, zu Florenz 1668 herausgegeben, et in Jena. Phil. tranſ. n. 42. (o) MORGAGN. Ep. I. p. 156. (p) BORELL. II. Propoſ. 166. (p*) DUVERNEYUS habe cor- pus HIGHMORI ausgeſprizzet. J. M. HOFMAN id. p. 84. (q) KING. l. c. der ſich des Ver- groͤßrungsglaſes bediente. BIDL. tab. 46. f. 2. FANTON. p. 168. (r) p. 86. 99. (s) p. 91 92. f. c. c. (t) p. 92. (u) p. 86. 111. b. b. b. ſind die Gefaͤſſe der Scheidewaͤnde. (x) p. 87. (y) p. 112. c. c. c. Sind es die geraden Gefaͤſſe?

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/686>, abgerufen am 03.07.2024.