und ihr Flieswasser in den Milchbehälter(b) ausgiessen, hingegen ein anderes Gefässe mit dem zuführenden Gan- ge (c) zum Harngange hingehen, und sich ebenfalls neben den Nieren in dem Behälter endigen gesehen. Graaf bediente sich der gebundenen Saamengefässe (d), so wie dessen Lehrer Silvius(e).
So sprizzte vor kurzem der berühmte Alexander Monro, Alexanders(f) Sohn, mit Quekksilber, wel- ches er in den zuführenden Gang trieb, die Oberhode aus: und er sahe daher aus dem Nezze der Hode etliche, mit Klappen versehene Gefässe, an der Zahl vier bis fünfe, durch die Schnur aus der Hode nach dem Unter- leibe hin laufen(g). So hatte auch R. J. Kamera- rius durch diesen Kunstgrif Flieswassergefässe an den Hoden entdekkt (h), und es beobachtete F. Hoffmann(i), daß Flieswassergefässe zum Brustkanale, wie auch daß ganz kleine Gefässe zum Unterleibe hin giengen, Ruysch(k). Endlich so zeigte F. Nicholls an einer ein wenig ge- quetschten Niere, vermittelst des Aufblasens, an der Hode limphatische Gefässe (k*).
An den Thieren lassen sich die Flieswassergefässe schon leichter zeigen: und sie fallen von selbst, wie ich gesehen, an der Hode des Pferdes (l) in die Augen: andere ha-
ben
(b)[Spaltenumbruch]GRAAF p. 48.
(c)p. 148. dergleichen J. v. HORNE prodr. p. 6. von den lim- phatischen Gefässen, die von der Oberfläche der Hode herkommen.
(d)p. 49. et WHARTON p. 197.
(e)Ibid. p. 49. 50.
(f)De sem. et test. p. 57.
(g)[Spaltenumbruch]Tab. 1. f. 4. 5. 6. t. 2. f. 10.
(h)Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 7. obs. 228.
(i)Physiolog p. 238.
(k)Mus. rar. p. 153.
(k*)HUNTER Comm. II. p. 8.
(l) Auch MONRO p. 53. nach Ausfüllung des ausführenden Ge- fässes.
H. Phisiol. 7. B. S s
I. Abſchn. und deren Saamen.
und ihr Flieswaſſer in den Milchbehaͤlter(b) ausgieſſen, hingegen ein anderes Gefaͤſſe mit dem zufuͤhrenden Gan- ge (c) zum Harngange hingehen, und ſich ebenfalls neben den Nieren in dem Behaͤlter endigen geſehen. Graaf bediente ſich der gebundenen Saamengefaͤſſe (d), ſo wie deſſen Lehrer Silvius(e).
So ſprizzte vor kurzem der beruͤhmte Alexander Monro, Alexanders(f) Sohn, mit Quekkſilber, wel- ches er in den zufuͤhrenden Gang trieb, die Oberhode aus: und er ſahe daher aus dem Nezze der Hode etliche, mit Klappen verſehene Gefaͤſſe, an der Zahl vier bis fuͤnfe, durch die Schnur aus der Hode nach dem Unter- leibe hin laufen(g). So hatte auch R. J. Kamera- rius durch dieſen Kunſtgrif Flieswaſſergefaͤſſe an den Hoden entdekkt (h), und es beobachtete F. Hoffmann(i), daß Flieswaſſergefaͤſſe zum Bruſtkanale, wie auch daß ganz kleine Gefaͤſſe zum Unterleibe hin giengen, Ruyſch(k). Endlich ſo zeigte F. Nicholls an einer ein wenig ge- quetſchten Niere, vermittelſt des Aufblaſens, an der Hode limphatiſche Gefaͤſſe (k*).
An den Thieren laſſen ſich die Flieswaſſergefaͤſſe ſchon leichter zeigen: und ſie fallen von ſelbſt, wie ich geſehen, an der Hode des Pferdes (l) in die Augen: andere ha-
ben
(b)[Spaltenumbruch]GRAAF p. 48.
(c)p. 148. dergleichen J. v. HORNE prodr. p. 6. von den lim- phatiſchen Gefaͤſſen, die von der Oberflaͤche der Hode herkommen.
(d)p. 49. et WHARTON p. 197.
(e)Ibid. p. 49. 50.
(f)De ſem. et teſt. p. 57.
(g)[Spaltenumbruch]Tab. 1. f. 4. 5. 6. t. 2. f. 10.
(h)Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 7. obſ. 228.
(i)Phyſiolog p. 238.
(k)Muſ. rar. p. 153.
(k*)HUNTER Comm. II. p. 8.
(l) Auch MONRO p. 53. nach Ausfuͤllung des ausfuͤhrenden Ge- faͤſſes.
H. Phiſiol. 7. B. S s
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0677"n="641"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. und deren Saamen.</hi></fw><lb/>
und ihr Flieswaſſer in den Milchbehaͤlter<noteplace="foot"n="(b)"><cb/><hirendition="#aq">GRAAF p.</hi> 48.</note> ausgieſſen,<lb/>
hingegen ein anderes Gefaͤſſe mit dem zufuͤhrenden Gan-<lb/>
ge <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">p.</hi> 148. dergleichen <hirendition="#aq">J. v.<lb/>
HORNE prodr. p.</hi> 6. von den lim-<lb/>
phatiſchen Gefaͤſſen, die von der<lb/>
Oberflaͤche der Hode herkommen.</note> zum Harngange hingehen, und ſich ebenfalls neben<lb/>
den Nieren in dem Behaͤlter endigen geſehen. <hirendition="#fr">Graaf</hi><lb/>
bediente ſich der gebundenen Saamengefaͤſſe <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">p. 49. et WHARTON p.</hi><lb/>
197.</note>, ſo wie<lb/>
deſſen Lehrer <hirendition="#fr">Silvius</hi><noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">Ibid. p.</hi> 49. 50.</note>.</p><lb/><p>So ſprizzte vor kurzem der beruͤhmte Alexander<lb/><hirendition="#fr">Monro, Alexanders</hi><noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">De ſem. et teſt. p.</hi> 57.</note> Sohn, mit Quekkſilber, wel-<lb/>
ches er in den zufuͤhrenden Gang trieb, die Oberhode<lb/>
aus: und er ſahe daher aus dem Nezze der Hode etliche,<lb/>
mit Klappen verſehene Gefaͤſſe, an der Zahl vier bis<lb/>
fuͤnfe, durch die Schnur aus der Hode nach dem Unter-<lb/>
leibe hin laufen<noteplace="foot"n="(g)"><cb/><hirendition="#aq">Tab. 1. f. 4. 5. 6. t. 2. f.</hi> 10.</note>. So hatte auch R. J. <hirendition="#fr">Kamera-<lb/>
rius</hi> durch dieſen Kunſtgrif Flieswaſſergefaͤſſe an den<lb/>
Hoden entdekkt <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.<lb/>
7. obſ.</hi> 228.</note>, und es beobachtete F. <hirendition="#fr">Hoffmann</hi><noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">Phyſiolog p.</hi> 238.</note>,<lb/>
daß Flieswaſſergefaͤſſe zum Bruſtkanale, wie auch daß<lb/>
ganz kleine Gefaͤſſe zum Unterleibe hin giengen, <hirendition="#fr">Ruyſch</hi><noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">Muſ. rar. p.</hi> 153.</note>.<lb/>
Endlich ſo zeigte F. <hirendition="#fr">Nicholls</hi> an einer ein wenig ge-<lb/>
quetſchten Niere, vermittelſt des Aufblaſens, an der<lb/>
Hode limphatiſche Gefaͤſſe <noteplace="foot"n="(k*)"><hirendition="#aq">HUNTER Comm. II. p.</hi> 8.</note>.</p><lb/><p>An den Thieren laſſen ſich die Flieswaſſergefaͤſſe ſchon<lb/>
leichter zeigen: und ſie fallen von ſelbſt, wie ich geſehen,<lb/>
an der Hode des Pferdes <noteplace="foot"n="(l)">Auch <hirendition="#aq">MONRO p.</hi> 53. nach<lb/>
Ausfuͤllung des ausfuͤhrenden Ge-<lb/>
faͤſſes.</note> in die Augen: andere ha-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ben</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#fr">H. Phiſiol. 7. B.</hi> S s</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[641/0677]
I. Abſchn. und deren Saamen.
und ihr Flieswaſſer in den Milchbehaͤlter (b) ausgieſſen,
hingegen ein anderes Gefaͤſſe mit dem zufuͤhrenden Gan-
ge (c) zum Harngange hingehen, und ſich ebenfalls neben
den Nieren in dem Behaͤlter endigen geſehen. Graaf
bediente ſich der gebundenen Saamengefaͤſſe (d), ſo wie
deſſen Lehrer Silvius (e).
So ſprizzte vor kurzem der beruͤhmte Alexander
Monro, Alexanders (f) Sohn, mit Quekkſilber, wel-
ches er in den zufuͤhrenden Gang trieb, die Oberhode
aus: und er ſahe daher aus dem Nezze der Hode etliche,
mit Klappen verſehene Gefaͤſſe, an der Zahl vier bis
fuͤnfe, durch die Schnur aus der Hode nach dem Unter-
leibe hin laufen (g). So hatte auch R. J. Kamera-
rius durch dieſen Kunſtgrif Flieswaſſergefaͤſſe an den
Hoden entdekkt (h), und es beobachtete F. Hoffmann (i),
daß Flieswaſſergefaͤſſe zum Bruſtkanale, wie auch daß
ganz kleine Gefaͤſſe zum Unterleibe hin giengen, Ruyſch (k).
Endlich ſo zeigte F. Nicholls an einer ein wenig ge-
quetſchten Niere, vermittelſt des Aufblaſens, an der
Hode limphatiſche Gefaͤſſe (k*).
An den Thieren laſſen ſich die Flieswaſſergefaͤſſe ſchon
leichter zeigen: und ſie fallen von ſelbſt, wie ich geſehen,
an der Hode des Pferdes (l) in die Augen: andere ha-
ben
(b)
GRAAF p. 48.
(c) p. 148. dergleichen J. v.
HORNE prodr. p. 6. von den lim-
phatiſchen Gefaͤſſen, die von der
Oberflaͤche der Hode herkommen.
(d) p. 49. et WHARTON p.
197.
(e) Ibid. p. 49. 50.
(f) De ſem. et teſt. p. 57.
(g)
Tab. 1. f. 4. 5. 6. t. 2. f. 10.
(h) Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.
7. obſ. 228.
(i) Phyſiolog p. 238.
(k) Muſ. rar. p. 153.
(k*) HUNTER Comm. II. p. 8.
(l) Auch MONRO p. 53. nach
Ausfuͤllung des ausfuͤhrenden Ge-
faͤſſes.
H. Phiſiol. 7. B. S s
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/677>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.