Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abschn. und deren Saamen.

Sie erborgten aber ihren Jrrthum aus der Zerglie-
derung der vierfüßigen Thiere(l), denn bei diesen ist die
Mündung der, zu den Hoden führenden Scheide offen (m):
ja man kann in einigen Arten die Hoden in den Unter-
leib hinein und wieder heraus drükken (n), wie man so
gar von einem jungen Menschen ein Exempel hat (o).

Es führet diese Scheide von der Gegend der Lenden,
und durch einen Ring (p), in den Hodensakk, welcher in
der Frucht leer ist (q). Die Hode steiget später oder frü-
her (r), durch eine Oefnung (s), welche fast von nichts,
als Schleim verschlossen ist, in die gedachte Scheide (s*)
und durch dieselbe allmälich in den Hodensakk hernieder,
worinnen sie selten vor der Geburt (s+), gemeiniglich aber
nach derselben (t), ihren Plazz einnimmt, indem sie sich
jezzo ausserhalb dem Darmfelle befindet. Der berühmte
Hunter (u) giebt der Hode noch einen fasrigen, und
vielleicht gar muskulösen Fortsazz, welcher die Hode von

unten,
(l) [Spaltenumbruch] Jn allen vierfüßigen Thie-
ten HUNTER p. 82. conf. MON-
RO Ess. of a Societ. at Edimb. T.
V. p.
256. 257.
(m) Jm Hunde CAMPER p.
213. Affen Idem ibid. PARIS.
Pferd CAMPER ibid.
(n) Spizzmaus MONRO de
sem. et test. p.
6. Muskusratte
Mem. de l'Acad. 1725. in der die
Hoden im Winter hinauf, im Som-
mer herabsteigen sollen. Am Dro-
meidier siehe p. 413.
(o) PLATER. Mantiss. obs. 47.
(p) HEUERMAN. T. IV. p. 451.
(q) Auch ROEDERER progr.
p. XI.
(r) Hern. congenit. n. 4. POTT
p. 8. seq.
im Ringe ROEDERER.
(s) Jm Unterleibe, im sechsten
Monate hern. congenit. n. 3. im
siebenden HUNTER p. 80. Jm
Ringe eine die siebende Woche nach
der Geburt, da die eine im Ho-
densakke war FABBIC. progr. p.
[Spaltenumbruch] 26. 27. in die Weichen im sechsten
Monate HUNTER f. 1. ROEDE-
RER.
an der neugebornen Frucht
hern. congenit. Diss. I. n. 4. Diss.
II. n.
1. über den Schaamknochen
CAMPER l. c. p. 240. oben im
Hodensakke HUNTER. ROEDE-
RER.
den neunten Monat darin-
nen Idem.
(s*) Jn der Scheide CAMP.
Verhandl. der Hollandze maat-
schapp. T. VII. P. I. f.
1.
(s+) Den 7. Monat die Hode
im Sakke CASSEBOHM. different.
fet.
(t) ROEDERER p. XII. CAS-
SEBOHM differ. fet. p. 112. Eph.
Nat. Cur. Dec. III.
Jahr 3. add.
TREW ad Praef. ad Comm. Lit.

1736. gemeiniglich im neunten, oder
zehnten Jahre BUFFON p. 481.
482. doch es hat die Sache keine
Regel.
(u) Tab. 1. f. 1. p. 78.
I. Abſchn. und deren Saamen.

Sie erborgten aber ihren Jrrthum aus der Zerglie-
derung der vierfuͤßigen Thiere(l), denn bei dieſen iſt die
Muͤndung der, zu den Hoden fuͤhrenden Scheide offen (m):
ja man kann in einigen Arten die Hoden in den Unter-
leib hinein und wieder heraus druͤkken (n), wie man ſo
gar von einem jungen Menſchen ein Exempel hat (o).

Es fuͤhret dieſe Scheide von der Gegend der Lenden,
und durch einen Ring (p), in den Hodenſakk, welcher in
der Frucht leer iſt (q). Die Hode ſteiget ſpaͤter oder fruͤ-
her (r), durch eine Oefnung (s), welche faſt von nichts,
als Schleim verſchloſſen iſt, in die gedachte Scheide (s*)
und durch dieſelbe allmaͤlich in den Hodenſakk hernieder,
worinnen ſie ſelten vor der Geburt (s†), gemeiniglich aber
nach derſelben (t), ihren Plazz einnimmt, indem ſie ſich
jezzo auſſerhalb dem Darmfelle befindet. Der beruͤhmte
Hunter (u) giebt der Hode noch einen faſrigen, und
vielleicht gar muſkuloͤſen Fortſazz, welcher die Hode von

unten,
(l) [Spaltenumbruch] Jn allen vierfuͤßigen Thie-
ten HUNTER p. 82. conf. MON-
RO Eſſ. of a Societ. at Edimb. T.
V. p.
256. 257.
(m) Jm Hunde CAMPER p.
213. Affen Idem ibid. PARIS.
Pferd CAMPER ibid.
(n) Spizzmaus MONRO de
ſem. et teſt. p.
6. Muſkusratte
Mém. de l’Acad. 1725. in der die
Hoden im Winter hinauf, im Som-
mer herabſteigen ſollen. Am Dro-
meidier ſiehe p. 413.
(o) PLATER. Mantiſſ. obſ. 47.
(p) HEUERMAN. T. IV. p. 451.
(q) Auch ROEDERER progr.
p. XI.
(r) Hern. congenit. n. 4. POTT
p. 8. ſeq.
im Ringe ROEDERER.
(s) Jm Unterleibe, im ſechſten
Monate hern. congenit. n. 3. im
ſiebenden HUNTER p. 80. Jm
Ringe eine die ſiebende Woche nach
der Geburt, da die eine im Ho-
denſakke war FABBIC. progr. p.
[Spaltenumbruch] 26. 27. in die Weichen im ſechſten
Monate HUNTER f. 1. ROEDE-
RER.
an der neugebornen Frucht
hern. congenit. Diſſ. I. n. 4. Diſſ.
II. n.
1. uͤber den Schaamknochen
CAMPER l. c. p. 240. oben im
Hodenſakke HUNTER. ROEDE-
RER.
den neunten Monat darin-
nen Idem.
(s*) Jn der Scheide CAMP.
Verhandl. der Hollandze maat-
ſchapp. T. VII. P. I. f.
1.
(s†) Den 7. Monat die Hode
im Sakke CASSEBOHM. different.
fet.
(t) ROEDERER p. XII. CAS-
SEBOHM differ. fet. p. 112. Eph.
Nat. Cur. Dec. III.
Jahr 3. add.
TREW ad Præf. ad Comm. Lit.

1736. gemeiniglich im neunten, oder
zehnten Jahre BUFFON p. 481.
482. doch es hat die Sache keine
Regel.
(u) Tab. 1. f. 1. p. 78.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0643" n="607"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. und deren Saamen.</hi> </fw><lb/>
              <p>Sie erborgten aber ihren Jrrthum aus der Zerglie-<lb/>
derung der vierfu&#x0364;ßigen Thiere<note place="foot" n="(l)"><cb/>
Jn allen vierfu&#x0364;ßigen Thie-<lb/>
ten <hi rendition="#aq">HUNTER p. 82. conf. MON-<lb/>
RO E&#x017F;&#x017F;. of a Societ. at Edimb. T.<lb/>
V. p.</hi> 256. 257.</note>, denn bei die&#x017F;en i&#x017F;t die<lb/>
Mu&#x0364;ndung der, zu den Hoden fu&#x0364;hrenden Scheide offen <note place="foot" n="(m)">Jm Hunde <hi rendition="#aq">CAMPER p.</hi><lb/>
213. Affen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> ibid. <hi rendition="#g">PARIS.</hi></hi><lb/>
Pferd <hi rendition="#aq">CAMPER ibid.</hi></note>:<lb/>
ja man kann in einigen Arten die Hoden in den Unter-<lb/>
leib hinein und wieder heraus dru&#x0364;kken <note place="foot" n="(n)">Spizzmaus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">MONRO</hi> de<lb/>
&#x017F;em. et te&#x017F;t. p.</hi> 6. Mu&#x017F;kusratte<lb/><hi rendition="#aq">Mém. de l&#x2019;Acad.</hi> 1725. in der die<lb/>
Hoden im Winter hinauf, im Som-<lb/>
mer herab&#x017F;teigen &#x017F;ollen. Am Dro-<lb/>
meidier &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">p.</hi> 413.</note>, wie man &#x017F;o<lb/>
gar von einem jungen Men&#x017F;chen ein Exempel hat <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">PLATER. Manti&#x017F;&#x017F;. ob&#x017F;.</hi> 47.</note>.</p><lb/>
              <p>Es fu&#x0364;hret die&#x017F;e Scheide von der Gegend der Lenden,<lb/>
und durch einen Ring <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">HEUERMAN. T. IV. p.</hi> 451.</note>, in den Hoden&#x017F;akk, welcher in<lb/>
der Frucht leer i&#x017F;t <note place="foot" n="(q)">Auch <hi rendition="#aq">ROEDERER progr.<lb/>
p. XI.</hi></note>. Die Hode &#x017F;teiget &#x017F;pa&#x0364;ter oder fru&#x0364;-<lb/>
her <note place="foot" n="(r)"><hi rendition="#aq">Hern. congenit. n. 4. POTT<lb/>
p. 8. &#x017F;eq.</hi> im Ringe <hi rendition="#aq">ROEDERER.</hi></note>, durch eine Oefnung <note place="foot" n="(s)">Jm Unterleibe, im &#x017F;ech&#x017F;ten<lb/>
Monate <hi rendition="#aq">hern. congenit. n.</hi> 3. im<lb/>
&#x017F;iebenden <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HUNTER</hi> p.</hi> 80. Jm<lb/>
Ringe eine die &#x017F;iebende Woche nach<lb/>
der Geburt, da die eine im Ho-<lb/>
den&#x017F;akke war <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FABBIC.</hi> progr. p.</hi><lb/><cb/>
26. 27. in die Weichen im &#x017F;ech&#x017F;ten<lb/>
Monate <hi rendition="#aq">HUNTER f. 1. ROEDE-<lb/>
RER.</hi> an der neugebornen Frucht<lb/><hi rendition="#aq">hern. congenit. Di&#x017F;&#x017F;. I. n. 4. Di&#x017F;&#x017F;.<lb/>
II. n.</hi> 1. u&#x0364;ber den Schaamknochen<lb/><hi rendition="#aq">CAMPER l. c. p.</hi> 240. oben im<lb/>
Hoden&#x017F;akke <hi rendition="#aq">HUNTER. ROEDE-<lb/>
RER.</hi> den neunten Monat darin-<lb/>
nen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem.</hi></hi></note>, welche fa&#x017F;t von nichts,<lb/>
als Schleim ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t, in die gedachte Scheide <note place="foot" n="(s*)">Jn der Scheide <hi rendition="#aq">CAMP.<lb/>
Verhandl. der Hollandze maat-<lb/>
&#x017F;chapp. T. VII. P. I. f.</hi> 1.</note><lb/>
und durch die&#x017F;elbe allma&#x0364;lich in den Hoden&#x017F;akk hernieder,<lb/>
worinnen &#x017F;ie &#x017F;elten vor der Geburt <note place="foot" n="(s&#x2020;)">Den 7. Monat die Hode<lb/>
im Sakke <hi rendition="#aq">CASSEBOHM. different.<lb/>
fet.</hi></note>, gemeiniglich aber<lb/>
nach der&#x017F;elben <note place="foot" n="(t)"><hi rendition="#aq">ROEDERER p. XII. CAS-<lb/>
SEBOHM differ. fet. p. 112. Eph.<lb/>
Nat. Cur. Dec. III.</hi> Jahr 3. <hi rendition="#aq">add.<lb/>
TREW ad Præf. ad Comm. Lit.</hi><lb/>
1736. gemeiniglich im neunten, oder<lb/>
zehnten Jahre <hi rendition="#aq">BUFFON p.</hi> 481.<lb/>
482. doch es hat die Sache keine<lb/>
Regel.</note>, ihren Plazz einnimmt, indem &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
jezzo au&#x017F;&#x017F;erhalb dem Darmfelle befindet. Der beru&#x0364;hmte<lb/><hi rendition="#fr">Hunter</hi> <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq">Tab. 1. f. 1. p.</hi> 78.</note> giebt der Hode noch einen fa&#x017F;rigen, und<lb/>
vielleicht gar mu&#x017F;kulo&#x0364;&#x017F;en Fort&#x017F;azz, welcher die Hode von<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">unten,</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[607/0643] I. Abſchn. und deren Saamen. Sie erborgten aber ihren Jrrthum aus der Zerglie- derung der vierfuͤßigen Thiere (l), denn bei dieſen iſt die Muͤndung der, zu den Hoden fuͤhrenden Scheide offen (m): ja man kann in einigen Arten die Hoden in den Unter- leib hinein und wieder heraus druͤkken (n), wie man ſo gar von einem jungen Menſchen ein Exempel hat (o). Es fuͤhret dieſe Scheide von der Gegend der Lenden, und durch einen Ring (p), in den Hodenſakk, welcher in der Frucht leer iſt (q). Die Hode ſteiget ſpaͤter oder fruͤ- her (r), durch eine Oefnung (s), welche faſt von nichts, als Schleim verſchloſſen iſt, in die gedachte Scheide (s*) und durch dieſelbe allmaͤlich in den Hodenſakk hernieder, worinnen ſie ſelten vor der Geburt (s†), gemeiniglich aber nach derſelben (t), ihren Plazz einnimmt, indem ſie ſich jezzo auſſerhalb dem Darmfelle befindet. Der beruͤhmte Hunter (u) giebt der Hode noch einen faſrigen, und vielleicht gar muſkuloͤſen Fortſazz, welcher die Hode von unten, (l) Jn allen vierfuͤßigen Thie- ten HUNTER p. 82. conf. MON- RO Eſſ. of a Societ. at Edimb. T. V. p. 256. 257. (m) Jm Hunde CAMPER p. 213. Affen Idem ibid. PARIS. Pferd CAMPER ibid. (n) Spizzmaus MONRO de ſem. et teſt. p. 6. Muſkusratte Mém. de l’Acad. 1725. in der die Hoden im Winter hinauf, im Som- mer herabſteigen ſollen. Am Dro- meidier ſiehe p. 413. (o) PLATER. Mantiſſ. obſ. 47. (p) HEUERMAN. T. IV. p. 451. (q) Auch ROEDERER progr. p. XI. (r) Hern. congenit. n. 4. POTT p. 8. ſeq. im Ringe ROEDERER. (s) Jm Unterleibe, im ſechſten Monate hern. congenit. n. 3. im ſiebenden HUNTER p. 80. Jm Ringe eine die ſiebende Woche nach der Geburt, da die eine im Ho- denſakke war FABBIC. progr. p. 26. 27. in die Weichen im ſechſten Monate HUNTER f. 1. ROEDE- RER. an der neugebornen Frucht hern. congenit. Diſſ. I. n. 4. Diſſ. II. n. 1. uͤber den Schaamknochen CAMPER l. c. p. 240. oben im Hodenſakke HUNTER. ROEDE- RER. den neunten Monat darin- nen Idem. (s*) Jn der Scheide CAMP. Verhandl. der Hollandze maat- ſchapp. T. VII. P. I. f. 1. (s†) Den 7. Monat die Hode im Sakke CASSEBOHM. different. fet. (t) ROEDERER p. XII. CAS- SEBOHM differ. fet. p. 112. Eph. Nat. Cur. Dec. III. Jahr 3. add. TREW ad Præf. ad Comm. Lit. 1736. gemeiniglich im neunten, oder zehnten Jahre BUFFON p. 481. 482. doch es hat die Sache keine Regel. (u) Tab. 1. f. 1. p. 78.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/643
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/643>, abgerufen am 23.11.2024.