Andre ansehnliche Nerven von dem Geflechte des Unterbauchs(b), des Ribbennervens, laufen in der Gegend des eintretenden Harnganges zur Blase.
Folglich hat die Natur sowohl für die Empfindung, als für die Bewegung, der Blase gesorgt.
Die Flieswassergefässe hat J. Zeller durch Unter- bindungen bestätigt (c), ich habe sie zwar an der Blase nicht gesehen, es sind aber doch in demjenigen Fadenge- webe, welches um sie herum liegt, einfache Drüsen, die solches glaublich machen.
§. 23. Die zum Austreiben des Harns nothwendige Muskeln.
Der austreibende Muskel (accelerator).
Es ist dieses ein lebhafter Muskel, und die vornem- ste Schnellkraft, den Saamen, und den Harn auszu- treiben, wenn wir selbigen mit Gewalt, und sprung- weise weglassen wollen, oder wenn wir den ganzen Bla- senhals auszuleeren willens sind.
Er ist eine muskulöse Scheide (a), welche auf der Zwiebel der Harnröhre liegt: ihre gefiederte Fasern (b) werden gleichsam mitten durch von einer Linie des Faden- gewebes(c) längst der untersten und mittlern Gegend der Harnröhre, abgegrenzt; doch so, daß die rechte, und linken Fasern in einander laufen (d), und durch einander gewebt sind. Sie wachsen auf der Harnzwiebel selbst, und mitten auf der Sehne (f) der Queermuskeln heraus. (e)
Wins-
(b)[Spaltenumbruch]WINSLOW. n. 420. VIEUS- SENS. p. 81. L. X. p. 267.
(c)Diss. de admin. vas. lymph. c. 1. n. 5
(a)ALBIN. p. 322. COWPER. ed. fol. T. XIX. 7. T. XVII. A.
(b)ALBIN t. 12. f. 37. SAN- TORIN. COWPER. t. 17. 19.
(c)[Spaltenumbruch]
Die gleichsam sehnig ist, ALBIN. p. 322 sehnig WINSLOW. n. 571.
(d)ALBIN. p. 321 SANTO- RIN. p. 183. gezeichnet t. 3. f. 1.
(f)LIEUTAUD. p. 241.
(e)WINSLOW. IV. pag. 572. DOUGLAS. p. 8.
Die Harnwege. XXVI. Buch.
Andre anſehnliche Nerven von dem Geflechte des Unterbauchs(b), des Ribbennervens, laufen in der Gegend des eintretenden Harnganges zur Blaſe.
Folglich hat die Natur ſowohl fuͤr die Empfindung, als fuͤr die Bewegung, der Blaſe geſorgt.
Die Flieswaſſergefaͤſſe hat J. Zeller durch Unter- bindungen beſtaͤtigt (c), ich habe ſie zwar an der Blaſe nicht geſehen, es ſind aber doch in demjenigen Fadenge- webe, welches um ſie herum liegt, einfache Druͤſen, die ſolches glaublich machen.
§. 23. Die zum Austreiben des Harns nothwendige Muſkeln.
Der austreibende Muſkel (accelerator).
Es iſt dieſes ein lebhafter Muſkel, und die vornem- ſte Schnellkraft, den Saamen, und den Harn auszu- treiben, wenn wir ſelbigen mit Gewalt, und ſprung- weiſe weglaſſen wollen, oder wenn wir den ganzen Bla- ſenhals auszuleeren willens ſind.
Er iſt eine muſkuloͤſe Scheide (a), welche auf der Zwiebel der Harnroͤhre liegt: ihre gefiederte Faſern (b) werden gleichſam mitten durch von einer Linie des Faden- gewebes(c) laͤngſt der unterſten und mittlern Gegend der Harnroͤhre, abgegrenzt; doch ſo, daß die rechte, und linken Faſern in einander laufen (d), und durch einander gewebt ſind. Sie wachſen auf der Harnzwiebel ſelbſt, und mitten auf der Sehne (f) der Queermuſkeln heraus. (e)
Wins-
(b)[Spaltenumbruch]WINSLOW. n. 420. VIEUS- SENS. p. 81. L. X. p. 267.
(c)Diſſ. de admin. vaſ. lymph. c. 1. n. 5
(a)ALBIN. p. 322. COWPER. ed. fol. T. XIX. 7. T. XVII. A.
(b)ALBIN t. 12. f. 37. SAN- TORIN. COWPER. t. 17. 19.
(c)[Spaltenumbruch]
Die gleichſam ſehnig iſt, ALBIN. p. 322 ſehnig WINSLOW. n. 571.
(d)ALBIN. p. 321 SANTO- RIN. p. 183. gezeichnet t. 3. f. 1.
(f)LIEUTAUD. p. 241.
(e)WINSLOW. IV. pag. 572. DOUGLAS. p. 8.
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Die Harnwege. XXVI. Buch.
Andre anſehnliche Nerven von dem Geflechte des
Unterbauchs (b), des Ribbennervens, laufen in der
Gegend des eintretenden Harnganges zur Blaſe.
Folglich hat die Natur ſowohl fuͤr die Empfindung,
als fuͤr die Bewegung, der Blaſe geſorgt.
Die Flieswaſſergefaͤſſe hat J. Zeller durch Unter-
bindungen beſtaͤtigt (c), ich habe ſie zwar an der Blaſe
nicht geſehen, es ſind aber doch in demjenigen Fadenge-
webe, welches um ſie herum liegt, einfache Druͤſen, die
ſolches glaublich machen.
§. 23.
Die zum Austreiben des Harns nothwendige
Muſkeln.
Der austreibende Muſkel (accelerator).
Es iſt dieſes ein lebhafter Muſkel, und die vornem-
ſte Schnellkraft, den Saamen, und den Harn auszu-
treiben, wenn wir ſelbigen mit Gewalt, und ſprung-
weiſe weglaſſen wollen, oder wenn wir den ganzen Bla-
ſenhals auszuleeren willens ſind.
Er iſt eine muſkuloͤſe Scheide (a), welche auf der
Zwiebel der Harnroͤhre liegt: ihre gefiederte Faſern (b)
werden gleichſam mitten durch von einer Linie des Faden-
gewebes (c) laͤngſt der unterſten und mittlern Gegend
der Harnroͤhre, abgegrenzt; doch ſo, daß die rechte, und
linken Faſern in einander laufen (d), und durch einander
gewebt ſind. Sie wachſen auf der Harnzwiebel ſelbſt,
und mitten auf der Sehne (f) der Queermuſkeln heraus.
Wins-
(e)
(b)
WINSLOW. n. 420. VIEUS-
SENS. p. 81. L. X. p. 267.
(c) Diſſ. de admin. vaſ. lymph.
c. 1. n. 5
(a) ALBIN. p. 322. COWPER.
ed. fol. T. XIX. 7. T. XVII. A.
(b) ALBIN t. 12. f. 37. SAN-
TORIN. COWPER. t. 17. 19.
(c)
Die gleichſam ſehnig iſt,
ALBIN. p. 322 ſehnig WINSLOW.
n. 571.
(d) ALBIN. p. 321 SANTO-
RIN. p. 183. gezeichnet t. 3. f. 1.
(f) LIEUTAUD. p. 241.
(e) WINSLOW. IV. pag. 572.
DOUGLAS. p. 8.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/526>, abgerufen am 22.11.2024.
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