ser ist, oder die Grösse von einem Eie hat. Ja biswei- len ist sie so klein gewesen, daß die Aerzte sie so gut, als abwesend geschäzzt haben(e). Zugleich pflegen ihre Häu- te dikker zu werden (f). Man findet sie auch von Gif- ten zusammen gezogen (f*).
Klein ist die Blase, wegen der starken Fafern, bei den fleischfräßigen Thieren (g) und kleiner, als bei den Krautthieren.
Wenn sie aber im schwangern Zustande (h), oder von andern Ursachen (i)(k), die bei einer gesunden Nie- re den Harn verhalten, von dem eingenommenen Harne, weiter gemacht wird, alsdenn nimmt sie das ganze Bek- ken ein, sie drükket die übrige Eingeweide desselben zu- sammen, wächst so gros, als der Magen (l), und der Kopf an (m), und steiget, wie wir gesagt haben, in dem Unterleibe hoch in die Höhe. Der berühmte Willi, unser ehemaliger steißige Schüler, beobachtete einen sehr grossen Geschwulst des Unterleibes, welcher sich nach ei- nem Falle, und nach sehr häufigen Ausleerung des Harns so gleich wieder verlor (n). Es enthielte die Blase drei (o),
vier
(e)[Spaltenumbruch]BINNINGER. Cent. II. obs. 34. als ob der Harngang in die Ruthe fortgesezzt war.
(f)BOEHMER. Fascic. II. t. 8. UYLHOORN. pomp. spuyt. vom Tripper Excerpt. liter. 1759. n. 3.
(f*)HILLEFELD p. 40. vom oleo sabinae p. 65. 60. von Span. Fliegen Turbitho min. p. 61. et p. 13. von der radix Scyllae.
(g)Compar. anat. p. 29. klein im Löwen FANTON. diss anat. p. 344. 345. PARIS. Meerkalbe HARIMAN. anat. phoc. pag. 13. sehr groß im Haasen FANTON.
(h)CHAPMAN. midwifry ed. II. p. 223. PARSONS p. 21. LE- VRET. p. 99. Suite d'observations [Spaltenumbruch]
p. 193. Selten ist sie bei Schwan- gern dikk, und sehr klein, siehe LITTER. Mem. de 1701. p. 388.
(i) Vom Mondkalbe Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. obs. 89.
(k)PANAROL. Pentecost. I. obs. 27.
(l)R. LENTIL. Jatromn. T. II. p. 255. im Blasengeschwür.
(m)BLAS. L. V. obs. 5.
(n)Stupend. abd. tum.
(o)MOEBIUS instit. p. 451. Anderthalb Maas DENYS. vroed- vrouar. p. 126. im engbrüstigen Kinde PETERMAN Dec. I. obs. 3. mit einem scirrhösen Wesen Phil. trans. n. 188.
F f 3
II. Abſchn. Die Harnblaſe.
ſer iſt, oder die Groͤſſe von einem Eie hat. Ja biswei- len iſt ſie ſo klein geweſen, daß die Aerzte ſie ſo gut, als abweſend geſchaͤzzt haben(e). Zugleich pflegen ihre Haͤu- te dikker zu werden (f). Man findet ſie auch von Gif- ten zuſammen gezogen (f*).
Klein iſt die Blaſe, wegen der ſtarken Fafern, bei den fleiſchfraͤßigen Thieren (g) und kleiner, als bei den Krautthieren.
Wenn ſie aber im ſchwangern Zuſtande (h), oder von andern Urſachen (i)(k), die bei einer geſunden Nie- re den Harn verhalten, von dem eingenommenen Harne, weiter gemacht wird, alsdenn nimmt ſie das ganze Bek- ken ein, ſie druͤkket die uͤbrige Eingeweide deſſelben zu- ſammen, waͤchſt ſo gros, als der Magen (l), und der Kopf an (m), und ſteiget, wie wir geſagt haben, in dem Unterleibe hoch in die Hoͤhe. Der beruͤhmte Willi, unſer ehemaliger ſteißige Schuͤler, beobachtete einen ſehr groſſen Geſchwulſt des Unterleibes, welcher ſich nach ei- nem Falle, und nach ſehr haͤufigen Ausleerung des Harns ſo gleich wieder verlor (n). Es enthielte die Blaſe drei (o),
vier
(e)[Spaltenumbruch]BINNINGER. Cent. II. obſ. 34. als ob der Harngang in die Ruthe fortgeſezzt war.
(f)BOEHMER. Faſcic. II. t. 8. UYLHOORN. pomp. ſpuyt. vom Tripper Excerpt. liter. 1759. n. 3.
(f*)HILLEFELD p. 40. vom oleo ſabinae p. 65. 60. von Span. Fliegen Turbitho min. p. 61. et p. 13. von der radix Scyllæ.
(g)Compar. anat. p. 29. klein im Loͤwen FANTON. diſſ anat. p. 344. 345. PARIS. Meerkalbe HARIMAN. anat. phoc. pag. 13. ſehr groß im Haaſen FANTON.
(h)CHAPMAN. midwifry ed. II. p. 223. PARSONS p. 21. LE- VRET. p. 99. Suite d’obſervations [Spaltenumbruch]
p. 193. Selten iſt ſie bei Schwan- gern dikk, und ſehr klein, ſiehe LITTER. Mém. de 1701. p. 388.
(i) Vom Mondkalbe Eph. Nat. Cur. Vol. VIII. obſ. 89.
(k)PANAROL. Pentecoſt. I. obſ. 27.
(l)R. LENTIL. Jatromn. T. II. p. 255. im Blaſengeſchwuͤr.
(m)BLAS. L. V. obſ. 5.
(n)Stupend. abd. tum.
(o)MOEBIUS inſtit. p. 451. Anderthalb Maas DENYS. vroed- vrouar. p. 126. im engbruͤſtigen Kinde PETERMAN Dec. I. obſ. 3. mit einem ſcirrhoͤſen Weſen Phil. tranſ. n. 188.
F f 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0489"n="453"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchn. Die Harnblaſe.</hi></fw><lb/>ſer iſt, oder die Groͤſſe von einem Eie hat. Ja biswei-<lb/>
len iſt ſie ſo klein geweſen, daß die Aerzte ſie ſo gut, als<lb/>
abweſend geſchaͤzzt haben<noteplace="foot"n="(e)"><cb/><hirendition="#aq">BINNINGER. Cent. II. obſ.</hi><lb/>
34. als ob der Harngang in die<lb/>
Ruthe fortgeſezzt war.</note>. Zugleich pflegen ihre Haͤu-<lb/>
te dikker zu werden <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">BOEHMER. Faſcic. II. t. 8.<lb/>
UYLHOORN. pomp. ſpuyt.</hi> vom<lb/>
Tripper <hirendition="#aq">Excerpt. liter. 1759. n.</hi> 3.</note>. Man findet ſie auch von Gif-<lb/>
ten zuſammen gezogen <noteplace="foot"n="(f*)"><hirendition="#aq">HILLEFELD p.</hi> 40. vom<lb/><hirendition="#aq">oleo ſabinae p.</hi> 65. 60. von Span.<lb/>
Fliegen <hirendition="#aq">Turbitho min. p. 61. et p.</hi><lb/>
13. von der <hirendition="#aq">radix Scyllæ.</hi></note>.</p><lb/><p>Klein iſt die Blaſe, wegen der ſtarken Fafern, bei<lb/>
den fleiſchfraͤßigen Thieren <noteplace="foot"n="(g)"><hirendition="#aq">Compar. anat. p.</hi> 29. klein<lb/>
im Loͤwen <hirendition="#aq">FANTON. diſſ anat.<lb/>
p. 344. 345. <hirendition="#g">PARIS.</hi></hi> Meerkalbe<lb/><hirendition="#aq">HARIMAN. anat. phoc. pag.</hi> 13.<lb/>ſehr groß im Haaſen <hirendition="#aq">FANTON.</hi></note> und kleiner, als bei den<lb/>
Krautthieren.</p><lb/><p>Wenn ſie aber im ſchwangern Zuſtande <noteplace="foot"n="(h)"><hirendition="#aq">CHAPMAN. midwifry ed.<lb/>
II. p. 223. PARSONS p. 21. LE-<lb/>
VRET. p. 99. Suite d’obſervations<lb/><cb/>
p.</hi> 193. Selten iſt ſie bei Schwan-<lb/>
gern dikk, und ſehr klein, ſiehe<lb/><hirendition="#aq">LITTER. Mém. de 1701. p.</hi> 388.</note>, oder<lb/>
von andern Urſachen <noteplace="foot"n="(i)">Vom Mondkalbe <hirendition="#aq">Eph. Nat.<lb/>
Cur. Vol. VIII. obſ.</hi> 89.</note><noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">PANAROL. Pentecoſt. I.<lb/>
obſ.</hi> 27.</note>, die bei einer geſunden Nie-<lb/>
re den Harn verhalten, von dem eingenommenen Harne,<lb/>
weiter gemacht wird, alsdenn nimmt ſie das ganze Bek-<lb/>
ken ein, ſie druͤkket die uͤbrige Eingeweide deſſelben zu-<lb/>ſammen, waͤchſt ſo gros, als der Magen <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">R. LENTIL. Jatromn. T. II.<lb/>
p.</hi> 255. im Blaſengeſchwuͤr.</note>, und der<lb/>
Kopf an <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">BLAS. L. V. obſ.</hi> 5.</note>, und ſteiget, wie wir geſagt haben, in dem<lb/>
Unterleibe hoch in die Hoͤhe. Der beruͤhmte <hirendition="#fr">Willi,</hi><lb/>
unſer ehemaliger ſteißige Schuͤler, beobachtete einen ſehr<lb/>
groſſen Geſchwulſt des Unterleibes, welcher ſich nach ei-<lb/>
nem Falle, und nach ſehr haͤufigen Ausleerung des Harns<lb/>ſo gleich wieder verlor <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">Stupend. abd. tum.</hi></note>. Es enthielte die Blaſe drei <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">MOEBIUS inſtit. p.</hi> 451.<lb/>
Anderthalb Maas <hirendition="#aq">DENYS. vroed-<lb/>
vrouar. p.</hi> 126. im engbruͤſtigen<lb/>
Kinde <hirendition="#aq">PETERMAN Dec. I. obſ.</hi> 3.<lb/>
mit einem ſcirrhoͤſen Weſen <hirendition="#aq">Phil.<lb/>
tranſ. n.</hi> 188.</note>,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">F f 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">vier</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[453/0489]
II. Abſchn. Die Harnblaſe.
ſer iſt, oder die Groͤſſe von einem Eie hat. Ja biswei-
len iſt ſie ſo klein geweſen, daß die Aerzte ſie ſo gut, als
abweſend geſchaͤzzt haben (e). Zugleich pflegen ihre Haͤu-
te dikker zu werden (f). Man findet ſie auch von Gif-
ten zuſammen gezogen (f*).
Klein iſt die Blaſe, wegen der ſtarken Fafern, bei
den fleiſchfraͤßigen Thieren (g) und kleiner, als bei den
Krautthieren.
Wenn ſie aber im ſchwangern Zuſtande (h), oder
von andern Urſachen (i) (k), die bei einer geſunden Nie-
re den Harn verhalten, von dem eingenommenen Harne,
weiter gemacht wird, alsdenn nimmt ſie das ganze Bek-
ken ein, ſie druͤkket die uͤbrige Eingeweide deſſelben zu-
ſammen, waͤchſt ſo gros, als der Magen (l), und der
Kopf an (m), und ſteiget, wie wir geſagt haben, in dem
Unterleibe hoch in die Hoͤhe. Der beruͤhmte Willi,
unſer ehemaliger ſteißige Schuͤler, beobachtete einen ſehr
groſſen Geſchwulſt des Unterleibes, welcher ſich nach ei-
nem Falle, und nach ſehr haͤufigen Ausleerung des Harns
ſo gleich wieder verlor (n). Es enthielte die Blaſe drei (o),
vier
(e)
BINNINGER. Cent. II. obſ.
34. als ob der Harngang in die
Ruthe fortgeſezzt war.
(f) BOEHMER. Faſcic. II. t. 8.
UYLHOORN. pomp. ſpuyt. vom
Tripper Excerpt. liter. 1759. n. 3.
(f*) HILLEFELD p. 40. vom
oleo ſabinae p. 65. 60. von Span.
Fliegen Turbitho min. p. 61. et p.
13. von der radix Scyllæ.
(g) Compar. anat. p. 29. klein
im Loͤwen FANTON. diſſ anat.
p. 344. 345. PARIS. Meerkalbe
HARIMAN. anat. phoc. pag. 13.
ſehr groß im Haaſen FANTON.
(h) CHAPMAN. midwifry ed.
II. p. 223. PARSONS p. 21. LE-
VRET. p. 99. Suite d’obſervations
p. 193. Selten iſt ſie bei Schwan-
gern dikk, und ſehr klein, ſiehe
LITTER. Mém. de 1701. p. 388.
(i) Vom Mondkalbe Eph. Nat.
Cur. Vol. VIII. obſ. 89.
(k) PANAROL. Pentecoſt. I.
obſ. 27.
(l) R. LENTIL. Jatromn. T. II.
p. 255. im Blaſengeſchwuͤr.
(m) BLAS. L. V. obſ. 5.
(n) Stupend. abd. tum.
(o) MOEBIUS inſtit. p. 451.
Anderthalb Maas DENYS. vroed-
vrouar. p. 126. im engbruͤſtigen
Kinde PETERMAN Dec. I. obſ. 3.
mit einem ſcirrhoͤſen Weſen Phil.
tranſ. n. 188.
F f 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/489>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.