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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Das Gedärme. XXIV. Buch.

Es bemerkt J. B. Winslow, daß aus dem Blut-
aderstamme weniger Aeste zu kommen pflegen, daß de-
ren kleinere Aestchen aber zahlreicher, als an den Schlag-
adern sind(b).

Es sind diese Blutadern, wie anderswo, um etwas
grösser, als ihre Schlagadern, beobachten aber dabei ein
verschiednes Verhältniß. Jch habe Stämme gesehen,
deren oberer Stamm zur Schlagader, wie 39 zu 35, der
untere wie 27 zu 23 war. Die Aeste verhielten sich wie
15 zu 11. 13 zu 9; 18 zu 10 und 10: 14 zu 8; 12 zu 5;
9 zu 5: 11 zu 7: 16 zu 9.

Derjenige Ast, welcher mitten zum Grimmdarm
geht (c), ist bisweilen gedoppelt, und kömmt gemeinig-
lich aus der Magengrimmdarmblutader hervor, die der
Hauptfortsazz der Gekröseader ist, und das Queergekröse
versorgt. Jch habe sie aber doch auch von der Gekröse-
ader entstehen sehen, ohne daß die Magengrimmdarm-
ader dem Grimmdarm das mindeste mitgetheilt hätte.
Jch habe zwo andre Adern gesehen, beide waren aus dem
Grimmdarm entstanden, oder nur eine, und zwar von
der Gekröseader, oder zwo gefunden, darunter die linke
aus der Gekröseader herkam.

Die rechte Grimmdarmblutader entsteht von
der Gekröseader, sonst auch von der Magengrimmader,
auch von dieser ganz allein, ohne daß sie eine andre Grimm-
darmader hervorgebracht hätte. Sie kömmt auf der
rechten Seite des Leerdarmendes hervor(d). Gemei-
niglich ist ein Ast von ihr die Krummgrimmdarmader (e),
wiewohl sie auch aus einem Stamme entsteht, bald ei-
ner Seits mit der rechten, andrer Seits mit der Ge-
kröseader in Verbindung.

Die
(b) [Spaltenumbruch] n. 248.
(c) Fascic. cit. J. Rameau infe-
rieur. WINSLOW. T. III. tr. des
vein n.
246.
(d) [Spaltenumbruch] c. i.
(e) R. Veine cecale WINSLOW.
n.
249.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.

Es bemerkt J. B. Winslow, daß aus dem Blut-
aderſtamme weniger Aeſte zu kommen pflegen, daß de-
ren kleinere Aeſtchen aber zahlreicher, als an den Schlag-
adern ſind(b).

Es ſind dieſe Blutadern, wie anderswo, um etwas
groͤſſer, als ihre Schlagadern, beobachten aber dabei ein
verſchiednes Verhaͤltniß. Jch habe Staͤmme geſehen,
deren oberer Stamm zur Schlagader, wie 39 zu 35, der
untere wie 27 zu 23 war. Die Aeſte verhielten ſich wie
15 zu 11. 13 zu 9; 18 zu 10 und 10: 14 zu 8; 12 zu 5;
9 zu 5: 11 zu 7: 16 zu 9.

Derjenige Aſt, welcher mitten zum Grimmdarm
geht (c), iſt bisweilen gedoppelt, und koͤmmt gemeinig-
lich aus der Magengrimmdarmblutader hervor, die der
Hauptfortſazz der Gekroͤſeader iſt, und das Queergekroͤſe
verſorgt. Jch habe ſie aber doch auch von der Gekroͤſe-
ader entſtehen ſehen, ohne daß die Magengrimmdarm-
ader dem Grimmdarm das mindeſte mitgetheilt haͤtte.
Jch habe zwo andre Adern geſehen, beide waren aus dem
Grimmdarm entſtanden, oder nur eine, und zwar von
der Gekroͤſeader, oder zwo gefunden, darunter die linke
aus der Gekroͤſeader herkam.

Die rechte Grimmdarmblutader entſteht von
der Gekroͤſeader, ſonſt auch von der Magengrimmader,
auch von dieſer ganz allein, ohne daß ſie eine andre Grimm-
darmader hervorgebracht haͤtte. Sie koͤmmt auf der
rechten Seite des Leerdarmendes hervor(d). Gemei-
niglich iſt ein Aſt von ihr die Krummgrimmdarmader (e),
wiewohl ſie auch aus einem Stamme entſteht, bald ei-
ner Seits mit der rechten, andrer Seits mit der Ge-
kroͤſeader in Verbindung.

Die
(b) [Spaltenumbruch] n. 248.
(c) Faſcic. cit. J. Rameau infe-
rieur. WINSLOW. T. III. tr. des
vein n.
246.
(d) [Spaltenumbruch] c. i.
(e) R. Veine cecale WINSLOW.
n.
249.
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[248/0284] Das Gedaͤrme. XXIV. Buch. Es bemerkt J. B. Winslow, daß aus dem Blut- aderſtamme weniger Aeſte zu kommen pflegen, daß de- ren kleinere Aeſtchen aber zahlreicher, als an den Schlag- adern ſind (b). Es ſind dieſe Blutadern, wie anderswo, um etwas groͤſſer, als ihre Schlagadern, beobachten aber dabei ein verſchiednes Verhaͤltniß. Jch habe Staͤmme geſehen, deren oberer Stamm zur Schlagader, wie 39 zu 35, der untere wie 27 zu 23 war. Die Aeſte verhielten ſich wie 15 zu 11. 13 zu 9; 18 zu 10 und 10: 14 zu 8; 12 zu 5; 9 zu 5: 11 zu 7: 16 zu 9. Derjenige Aſt, welcher mitten zum Grimmdarm geht (c), iſt bisweilen gedoppelt, und koͤmmt gemeinig- lich aus der Magengrimmdarmblutader hervor, die der Hauptfortſazz der Gekroͤſeader iſt, und das Queergekroͤſe verſorgt. Jch habe ſie aber doch auch von der Gekroͤſe- ader entſtehen ſehen, ohne daß die Magengrimmdarm- ader dem Grimmdarm das mindeſte mitgetheilt haͤtte. Jch habe zwo andre Adern geſehen, beide waren aus dem Grimmdarm entſtanden, oder nur eine, und zwar von der Gekroͤſeader, oder zwo gefunden, darunter die linke aus der Gekroͤſeader herkam. Die rechte Grimmdarmblutader entſteht von der Gekroͤſeader, ſonſt auch von der Magengrimmader, auch von dieſer ganz allein, ohne daß ſie eine andre Grimm- darmader hervorgebracht haͤtte. Sie koͤmmt auf der rechten Seite des Leerdarmendes hervor (d). Gemei- niglich iſt ein Aſt von ihr die Krummgrimmdarmader (e), wiewohl ſie auch aus einem Stamme entſteht, bald ei- ner Seits mit der rechten, andrer Seits mit der Ge- kroͤſeader in Verbindung. Die (b) n. 248. (c) Faſcic. cit. J. Rameau infe- rieur. WINSLOW. T. III. tr. des vein n. 246. (d) c. i. (e) R. Veine cecale WINSLOW. n. 249.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/284>, abgerufen am 28.04.2024.