Wenn sie sich mit einer dünnen Materie anfüllen, so verwandeln sie sich in Flekken, wie Flohstiche(h), aber sie sind deswegen keine Päkke von Gefässen (i).
Es giebt noch eine andre Art von kleinen Austiefun- gen, welche ich niemals mit Augen gesehen, und die wie gemeine Holgänge sind, in die sich viele kleine Bläschen öffnen (k). Es sind dieses entweder die kleinen Ruy- schischen Oefnungen, oder die einsame Drüsen (l), oder die blinde Fächer zwischen denen Klappen (m).
Daß sich eine Menge Schleim (m*) im Mastdarme sammle, und entstehe, kann man auch schon aus den (n) Polipusgewächsen urtheilen, welche man durch den Hin- tern fortgehen gesehen. Es waren solches ein verhärte- ter Schleim, der feste geworden zu seyn schien (o). Viel- leicht ist dieses die fortgegangene, Handbreite, abgegan- gene Rinde gewesen, von der C. Hoffmann redet? vielleicht der Darmförmige Schleim, der vom Lip- sius(q) ausgeworfen worden. Gewächse viele Ellen lang ausgeworfen (r). Zehn Handbreit, von lauter Blut u. s. w. (s) findet man beschrieben.
(p)
§. 28.
(h)[Spaltenumbruch]
So sahe es an den RUY- SCHIAN. praeparat. BOERHAAV. fabric. glandul. p. 37.
(i) So Thes. IV. n. 74. Thes. IX. n. 81.
(k)GALEACIUS f. 3. p. 369. vielleicht ist die Rede von den ein- zelnen Drüsen, welche GALEA- CIUS nicht erwähnt. Doch hat weite Seen zwischen der zottigen und fächrigen Haut GUNZ. l. c. Und im Hunde PEYER obs. 33.
(l)RUYSCH. Thes. I. ass. 2. n. 4.
(m) Vielleicht Thes. IV. n. 67.
(m*) Weisser, dikker, stehender Schleim, wie am Meerhaasen be- schaffen THEOPHIL. peri diakho- rema. Es bewunderte STAL- [Spaltenumbruch]
PART, van der WIEL, daß er wie ein Eiweis anzusehen. Cent. I. obs. 62.
(n)KAEMPE infarct. ventr. PUIATI obs. I. BOEHMER polyp. p. 19. in der rothen Ruhr BAUER mol. instin. p. 15. 16. dieses sind die fetten, fleischigen Körper, wel- che in der Ruhr abgiengen BAKER. dysent. p. 21.
(o)FERMEL. patholeg. L. VI. cap. 9.
(q)Apud HBURNIUM. Aehn- liches hat VATER de urescop. admin.
(r)SPINDLER obs. 45.
(s)VALENT. JUNIOR. obs.
(p)Apolog. p. 170.
III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
Wenn ſie ſich mit einer duͤnnen Materie anfuͤllen, ſo verwandeln ſie ſich in Flekken, wie Flohſtiche(h), aber ſie ſind deswegen keine Paͤkke von Gefaͤſſen (i).
Es giebt noch eine andre Art von kleinen Austiefun- gen, welche ich niemals mit Augen geſehen, und die wie gemeine Holgaͤnge ſind, in die ſich viele kleine Blaͤschen oͤffnen (k). Es ſind dieſes entweder die kleinen Ruy- ſchiſchen Oefnungen, oder die einſame Druͤſen (l), oder die blinde Faͤcher zwiſchen denen Klappen (m).
Daß ſich eine Menge Schleim (m*) im Maſtdarme ſammle, und entſtehe, kann man auch ſchon aus den (n) Polipusgewaͤchſen urtheilen, welche man durch den Hin- tern fortgehen geſehen. Es waren ſolches ein verhaͤrte- ter Schleim, der feſte geworden zu ſeyn ſchien (o). Viel- leicht iſt dieſes die fortgegangene, Handbreite, abgegan- gene Rinde geweſen, von der C. Hoffmann redet? vielleicht der Darmfoͤrmige Schleim, der vom Lip- ſius(q) ausgeworfen worden. Gewaͤchſe viele Ellen lang ausgeworfen (r). Zehn Handbreit, von lauter Blut u. ſ. w. (s) findet man beſchrieben.
(p)
§. 28.
(h)[Spaltenumbruch]
So ſahe es an den RUY- SCHIAN. præparat. BOERHAAV. fabric. glandul. p. 37.
(i) So Theſ. IV. n. 74. Theſ. IX. n. 81.
(k)GALEACIUS f. 3. p. 369. vielleicht iſt die Rede von den ein- zelnen Druͤſen, welche GALEA- CIUS nicht erwaͤhnt. Doch hat weite Seen zwiſchen der zottigen und faͤchrigen Haut GUNZ. l. c. Und im Hunde PEYER obſ. 33.
(l)RUYSCH. Theſ. I. aſſ. 2. n. 4.
(m) Vielleicht Theſ. IV. n. 67.
(m*) Weiſſer, dikker, ſtehender Schleim, wie am Meerhaaſen be- ſchaffen THEOPHIL. πεϱι δίαχω- ϱημα. Es bewunderte STAL- [Spaltenumbruch]
PART, van der WIEL, daß er wie ein Eiweis anzuſehen. Cent. I. obſ. 62.
(n)KAEMPE infarct. ventr. PUIATI obſ. I. BOEHMER polyp. p. 19. in der rothen Ruhr BAUER mol. inſtin. p. 15. 16. dieſes ſind die fetten, fleiſchigen Koͤrper, wel- che in der Ruhr abgiengen BAKER. dyſent. p. 21.
(o)FERMEL. patholeg. L. VI. cap. 9.
(q)Apud HBURNIUM. Aehn- liches hat VATER de ureſcop. admin.
(r)SPINDLER obſ. 45.
(s)VALENT. JUNIOR. obſ.
(p)Apolog. p. 170.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0271"n="235"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.</hi></fw><lb/><p>Wenn ſie ſich mit einer duͤnnen Materie anfuͤllen,<lb/>ſo verwandeln ſie ſich in Flekken, wie Flohſtiche<noteplace="foot"n="(h)"><cb/>
So ſahe es an den <hirendition="#aq">RUY-<lb/>
SCHIAN. præparat. BOERHAAV.<lb/>
fabric. glandul. p.</hi> 37.</note>, aber<lb/>ſie ſind deswegen keine Paͤkke von Gefaͤſſen <noteplace="foot"n="(i)">So <hirendition="#aq">Theſ. IV. n. 74. Theſ.<lb/>
IX. n.</hi> 81.</note>.</p><lb/><p>Es giebt noch eine andre Art von kleinen Austiefun-<lb/>
gen, welche ich niemals mit Augen geſehen, und die wie<lb/>
gemeine Holgaͤnge ſind, in die ſich viele kleine Blaͤschen<lb/>
oͤffnen <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">GALEACIUS f. 3. p.</hi> 369.<lb/>
vielleicht iſt die Rede von den ein-<lb/>
zelnen Druͤſen, welche <hirendition="#aq">GALEA-<lb/>
CIUS</hi> nicht erwaͤhnt. Doch hat<lb/>
weite Seen zwiſchen der zottigen<lb/>
und faͤchrigen Haut <hirendition="#aq">GUNZ. l. c.</hi><lb/>
Und im Hunde <hirendition="#aq">PEYER obſ.</hi> 33.</note>. Es ſind dieſes entweder die kleinen <hirendition="#fr">Ruy-<lb/>ſchiſchen</hi> Oefnungen, oder die einſame Druͤſen <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">RUYSCH. Theſ. I. aſſ. 2.<lb/>
n.</hi> 4.</note>, oder<lb/>
die blinde Faͤcher zwiſchen denen Klappen <noteplace="foot"n="(m)">Vielleicht <hirendition="#aq">Theſ. IV. n.</hi> 67.</note>.</p><lb/><p>Daß ſich eine Menge Schleim <noteplace="foot"n="(m*)">Weiſſer, dikker, ſtehender<lb/>
Schleim, wie am Meerhaaſen be-<lb/>ſchaffen <hirendition="#aq">THEOPHIL.</hi>πεϱιδίαχω-<lb/>ϱημα. Es bewunderte <hirendition="#aq"><hirendition="#g">STAL-<lb/><cb/>
PART,</hi> van der WIEL,</hi> daß er<lb/>
wie ein Eiweis anzuſehen. <hirendition="#aq">Cent. I.<lb/>
obſ.</hi> 62.</note> im Maſtdarme<lb/>ſammle, und entſtehe, kann man auch ſchon aus den <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">KAEMPE infarct. ventr.<lb/>
PUIATI obſ. I. BOEHMER polyp.<lb/>
p.</hi> 19. in der rothen Ruhr <hirendition="#aq">BAUER<lb/>
mol. inſtin. p.</hi> 15. 16. dieſes ſind<lb/>
die fetten, fleiſchigen Koͤrper, wel-<lb/>
che in der Ruhr abgiengen <hirendition="#aq">BAKER.<lb/>
dyſent. p.</hi> 21.</note><lb/>
Polipusgewaͤchſen urtheilen, welche man durch den Hin-<lb/>
tern fortgehen geſehen. Es waren ſolches ein verhaͤrte-<lb/>
ter Schleim, der feſte geworden zu ſeyn ſchien <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">FERMEL. patholeg. L. VI.<lb/>
cap.</hi> 9.</note>. Viel-<lb/>
leicht iſt dieſes die fortgegangene, Handbreite, abgegan-<lb/>
gene Rinde geweſen, von der C. <hirendition="#fr">Hoffmann</hi> redet?<lb/>
vielleicht der Darmfoͤrmige Schleim, der vom <hirendition="#fr">Lip-<lb/>ſius</hi><noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">Apud HBURNIUM.</hi> Aehn-<lb/>
liches hat <hirendition="#aq"><hirendition="#g">VATER</hi> de ureſcop.<lb/>
admin.</hi></note> ausgeworfen worden. Gewaͤchſe viele Ellen<lb/>
lang ausgeworfen <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">SPINDLER obſ.</hi> 45.</note>. Zehn Handbreit, von lauter<lb/>
Blut u. ſ. w. <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">VALENT. JUNIOR. obſ.</hi></note> findet man beſchrieben.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 28.</fw><lb/><noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">Apolog. p.</hi> 170.</note></div><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[235/0271]
III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
Wenn ſie ſich mit einer duͤnnen Materie anfuͤllen,
ſo verwandeln ſie ſich in Flekken, wie Flohſtiche (h), aber
ſie ſind deswegen keine Paͤkke von Gefaͤſſen (i).
Es giebt noch eine andre Art von kleinen Austiefun-
gen, welche ich niemals mit Augen geſehen, und die wie
gemeine Holgaͤnge ſind, in die ſich viele kleine Blaͤschen
oͤffnen (k). Es ſind dieſes entweder die kleinen Ruy-
ſchiſchen Oefnungen, oder die einſame Druͤſen (l), oder
die blinde Faͤcher zwiſchen denen Klappen (m).
Daß ſich eine Menge Schleim (m*) im Maſtdarme
ſammle, und entſtehe, kann man auch ſchon aus den (n)
Polipusgewaͤchſen urtheilen, welche man durch den Hin-
tern fortgehen geſehen. Es waren ſolches ein verhaͤrte-
ter Schleim, der feſte geworden zu ſeyn ſchien (o). Viel-
leicht iſt dieſes die fortgegangene, Handbreite, abgegan-
gene Rinde geweſen, von der C. Hoffmann redet?
vielleicht der Darmfoͤrmige Schleim, der vom Lip-
ſius (q) ausgeworfen worden. Gewaͤchſe viele Ellen
lang ausgeworfen (r). Zehn Handbreit, von lauter
Blut u. ſ. w. (s) findet man beſchrieben.
§. 28.
(p)
(h)
So ſahe es an den RUY-
SCHIAN. præparat. BOERHAAV.
fabric. glandul. p. 37.
(i) So Theſ. IV. n. 74. Theſ.
IX. n. 81.
(k) GALEACIUS f. 3. p. 369.
vielleicht iſt die Rede von den ein-
zelnen Druͤſen, welche GALEA-
CIUS nicht erwaͤhnt. Doch hat
weite Seen zwiſchen der zottigen
und faͤchrigen Haut GUNZ. l. c.
Und im Hunde PEYER obſ. 33.
(l) RUYSCH. Theſ. I. aſſ. 2.
n. 4.
(m) Vielleicht Theſ. IV. n. 67.
(m*) Weiſſer, dikker, ſtehender
Schleim, wie am Meerhaaſen be-
ſchaffen THEOPHIL. πεϱι δίαχω-
ϱημα. Es bewunderte STAL-
PART, van der WIEL, daß er
wie ein Eiweis anzuſehen. Cent. I.
obſ. 62.
(n) KAEMPE infarct. ventr.
PUIATI obſ. I. BOEHMER polyp.
p. 19. in der rothen Ruhr BAUER
mol. inſtin. p. 15. 16. dieſes ſind
die fetten, fleiſchigen Koͤrper, wel-
che in der Ruhr abgiengen BAKER.
dyſent. p. 21.
(o) FERMEL. patholeg. L. VI.
cap. 9.
(q) Apud HBURNIUM. Aehn-
liches hat VATER de ureſcop.
admin.
(r) SPINDLER obſ. 45.
(s) VALENT. JUNIOR. obſ.
(p) Apolog. p. 170.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/271>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.