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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Das Gedärme. XXIV. Buch.
aufbehalten wird, und deren besonderer übler Geruch(l)
den eignen Geruch des Thieres verursacht. Dem Men-
schen fehlen diese Drüsen, vielleicht weil derselbe Hände,
zu der nothwendigen Reinigkeit bekommen hat, den man
sich vorstellen, daß diese Fettigkeit die Haut am Hintern
vor der Schärfe des Kothes beschüzzet. Es ist in der
That Fett, und fängt Flamme (m).

§. 20.
Die Muskeln des Mastdarms. Der inwendige
Schliesmuskel.

Ob sich gleich die nach der Länge laufende Fasern
mehr dem Auge zeigen, so giebt es doch auch starke Kreis-
fasern an diesem Darme.

Wenn diese an der Zahl anwachsen, und sich an-
häufen, so bekommen sie, als ein rundlicher, geschwolle-
ner (a), lezzter, eirunder, starker Kreis, den Namen
des inwendigen Schliesmuskels, welchen man als
einen besondern Muskel ansieht.

Die vornehmste Verrichtung desselben ist, vermöge
seiner mittelmäßigen Zusammenziehung, den Darm be-
ständig geschlossen zu halten, so daß nicht einmal in tod-
ten Körpern etwas, vielweniger in lebendigen herausflies-
sen kann. Endlich, wenn die Kraft des Willens, die
wirksam genug ist, dazu kömmt, so verengert er die Mün-
dung des äussersten Gedärmes, und presset den geform-
ten Koth heraus.

§. 21.
(l) [Spaltenumbruch] Jm Stinkthiere BUFFON
T. VII. p.
201. im Muskusthiere,
aus dem Mäusegeschlecht, Mem. de
1731. p.
138. in verschiednen Thie-
ren TYSON. bei dem BIRCH. T.
IV. p.
96.
(m) Jm Dachsen BUFFON.
(a) RIOLAN. p. 329. EU-
STACH. T. X. f. 2. 4. ALBIN.
hist. musc. p. 336. tab. musc. f.

[Spaltenumbruch] 31. 32. LIEUTAUD p. 266 Sphin-
cter. DOUGLAS. c. 23. append.
p. 10. BIDLOO t. 47. f. 5. C. D.
Sphincter, intestinal. WINSLOW.
n.
180. ist nicht der Alten innerer
Sphincter, denn diesen leidet ORI-
BASIUS
sowohl zum Steisbein,
als zum Ursprunge der Schaam
p. 240.

Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
aufbehalten wird, und deren beſonderer uͤbler Geruch(l)
den eignen Geruch des Thieres verurſacht. Dem Men-
ſchen fehlen dieſe Druͤſen, vielleicht weil derſelbe Haͤnde,
zu der nothwendigen Reinigkeit bekommen hat, den man
ſich vorſtellen, daß dieſe Fettigkeit die Haut am Hintern
vor der Schaͤrfe des Kothes beſchuͤzzet. Es iſt in der
That Fett, und faͤngt Flamme (m).

§. 20.
Die Muſkeln des Maſtdarms. Der inwendige
Schliesmuſkel.

Ob ſich gleich die nach der Laͤnge laufende Faſern
mehr dem Auge zeigen, ſo giebt es doch auch ſtarke Kreis-
faſern an dieſem Darme.

Wenn dieſe an der Zahl anwachſen, und ſich an-
haͤufen, ſo bekommen ſie, als ein rundlicher, geſchwolle-
ner (a), lezzter, eirunder, ſtarker Kreis, den Namen
des inwendigen Schliesmuſkels, welchen man als
einen beſondern Muſkel anſieht.

Die vornehmſte Verrichtung deſſelben iſt, vermoͤge
ſeiner mittelmaͤßigen Zuſammenziehung, den Darm be-
ſtaͤndig geſchloſſen zu halten, ſo daß nicht einmal in tod-
ten Koͤrpern etwas, vielweniger in lebendigen herausflieſ-
ſen kann. Endlich, wenn die Kraft des Willens, die
wirkſam genug iſt, dazu koͤmmt, ſo verengert er die Muͤn-
dung des aͤuſſerſten Gedaͤrmes, und preſſet den geform-
ten Koth heraus.

§. 21.
(l) [Spaltenumbruch] Jm Stinkthiere BUFFON
T. VII. p.
201. im Muſkusthiere,
aus dem Maͤuſegeſchlecht, Mém. de
1731. p.
138. in verſchiednen Thie-
ren TYSON. bei dem BIRCH. T.
IV. p.
96.
(m) Jm Dachſen BUFFON.
(a) RIOLAN. p. 329. EU-
STACH. T. X. f. 2. 4. ALBIN.
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[Spaltenumbruch] 31. 32. LIEUTAUD p. 266 Sphin-
cter. DOUGLAS. c. 23. append.
p. 10. BIDLOO t. 47. f. 5. C. D.
Sphincter, inteſtinal. WINSLOW.
n.
180. iſt nicht der Alten innerer
Sphincter, denn dieſen leidet ORI-
BASIUS
ſowohl zum Steisbein,
als zum Urſprunge der Schaam
p. 240.
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[220/0256] Das Gedaͤrme. XXIV. Buch. aufbehalten wird, und deren beſonderer uͤbler Geruch (l) den eignen Geruch des Thieres verurſacht. Dem Men- ſchen fehlen dieſe Druͤſen, vielleicht weil derſelbe Haͤnde, zu der nothwendigen Reinigkeit bekommen hat, den man ſich vorſtellen, daß dieſe Fettigkeit die Haut am Hintern vor der Schaͤrfe des Kothes beſchuͤzzet. Es iſt in der That Fett, und faͤngt Flamme (m). §. 20. Die Muſkeln des Maſtdarms. Der inwendige Schliesmuſkel. Ob ſich gleich die nach der Laͤnge laufende Faſern mehr dem Auge zeigen, ſo giebt es doch auch ſtarke Kreis- faſern an dieſem Darme. Wenn dieſe an der Zahl anwachſen, und ſich an- haͤufen, ſo bekommen ſie, als ein rundlicher, geſchwolle- ner (a), lezzter, eirunder, ſtarker Kreis, den Namen des inwendigen Schliesmuſkels, welchen man als einen beſondern Muſkel anſieht. Die vornehmſte Verrichtung deſſelben iſt, vermoͤge ſeiner mittelmaͤßigen Zuſammenziehung, den Darm be- ſtaͤndig geſchloſſen zu halten, ſo daß nicht einmal in tod- ten Koͤrpern etwas, vielweniger in lebendigen herausflieſ- ſen kann. Endlich, wenn die Kraft des Willens, die wirkſam genug iſt, dazu koͤmmt, ſo verengert er die Muͤn- dung des aͤuſſerſten Gedaͤrmes, und preſſet den geform- ten Koth heraus. §. 21. (l) Jm Stinkthiere BUFFON T. VII. p. 201. im Muſkusthiere, aus dem Maͤuſegeſchlecht, Mém. de 1731. p. 138. in verſchiednen Thie- ren TYSON. bei dem BIRCH. T. IV. p. 96. (m) Jm Dachſen BUFFON. (a) RIOLAN. p. 329. EU- STACH. T. X. f. 2. 4. ALBIN. hiſt. muſc. p. 336. tab. muſc. f. 31. 32. LIEUTAUD p. 266 Sphin- cter. DOUGLAS. c. 23. append. p. 10. BIDLOO t. 47. f. 5. C. D. Sphincter, inteſtinal. WINSLOW. n. 180. iſt nicht der Alten innerer Sphincter, denn dieſen leidet ORI- BASIUS ſowohl zum Steisbein, als zum Urſprunge der Schaam p. 240.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/256>, abgerufen am 25.11.2024.