the aufgetriebner Darm, einem aufgeblasenen noch viel ähnlicher, als einem geöffneten und schlaffen, dergleichen man nach der Angabe berühmter Männer darzustellen hätte. Eigentlich aber muß uns der Bau der Theile im menschlichen Körper auf solche Art bekannt gemacht wer- den, wie er sich in einem lebendigen Menschen zeiget.
Jch habe demnach, nach andern, eben nicht unbe- rühmten Männern(b) selbst und mehrmalen den Grimm- und Blinddarm erwachsener Leute, und öfterer noch an Kindern aufgeblasen und aufgetrokknet. Und dann be- kömmt die Sache ein ganz neues Ansehen.
Es scheinen nunmehr zwo Klappen (c), eine obere, und untere da zu seyn; diese zeigen sich beständig, ob man sie gleich unter einem einzigen Namen begreifen könnte; wofern man auf die Vereinigung beider sein Absehn rich- ten will; und diese Vereinigung kömmt am linken Ende, als gemein vor (d).
Es ist die untere Klappe grösser (e), parabolisch (f), rechter Hand länger (g), nach vorne zu (h), schief vor- gezogen, sonderlich mit ihrem Vorderende, und von ei- ner vorragenden Leffze, welches die vereinigte Achse der Parabel ist, die dennoch nicht gerade, sondern wechsels-
weise
(b)[Spaltenumbruch]
Sonderlich bei dem HEI- STERO und RUYSCHIO.
(c) Zwei hat HEURNIUS bei dem BEVERWYCK. quaest. epi- stolar. p. 228 229. MURALT. vademec. p. 355. KERKRING. spicileg. n. 31. t. 15. f. 3. zwei macht HARTMAN p. 12. durchs Ausbla- sen werden zwei RUYSCH. mus. rarior. catal. p. 161. Thes. III. n. 70. Cur. post. n. 143. 166. zwei macht BLASIUS, und vergleicht sie den Augenltedern p. 160. zwei DUVERNEY posth. T. II. p. 192. so auch in hist. Acad. ann. 1717. p. 21. zwei hat DIDLOUS, HEI- STER t. 2. f. 1. 2. 3. CHESELDEN p. 159. zwei hat LEPROTTUS [Spaltenumbruch]
Comm. Acad. Bonon. T. I. p. 351. drei, wie im Herzen PICCOLHO- MINEUS p. 86. am Affen BLA- SIUS p. 254. HARTMAN l. c. p. 9. irgend ein Fach des coli scheint hin- zugezählt zu werden, um die Zahl voll zu machen.
(d) Achtmal habe ich es so ge- sehen in dreizehn Körpern n. 5. HEISTER f. 1.
(e)Progr. n. 5.
(f) Ebendaselbst BIDLOO t. 39. f. 5. BAUHIN t. 15. f. 3. kürzer zu beiden Seiten HEISTER t. 2. f. 1. 2.
(g) Ebendas.
(h) Ebendas. HEISTER f. 1.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
the aufgetriebner Darm, einem aufgeblaſenen noch viel aͤhnlicher, als einem geoͤffneten und ſchlaffen, dergleichen man nach der Angabe beruͤhmter Maͤnner darzuſtellen haͤtte. Eigentlich aber muß uns der Bau der Theile im menſchlichen Koͤrper auf ſolche Art bekannt gemacht wer- den, wie er ſich in einem lebendigen Menſchen zeiget.
Jch habe demnach, nach andern, eben nicht unbe- ruͤhmten Maͤnnern(b) ſelbſt und mehrmalen den Grimm- und Blinddarm erwachſenér Leute, und oͤfterer noch an Kindern aufgeblaſen und aufgetrokknet. Und dann be- koͤmmt die Sache ein ganz neues Anſehen.
Es ſcheinen nunmehr zwo Klappen (c), eine obere, und untere da zu ſeyn; dieſe zeigen ſich beſtaͤndig, ob man ſie gleich unter einem einzigen Namen begreifen koͤnnte; wofern man auf die Vereinigung beider ſein Abſehn rich- ten will; und dieſe Vereinigung koͤmmt am linken Ende, als gemein vor (d).
Es iſt die untere Klappe groͤſſer (e), paraboliſch (f), rechter Hand laͤnger (g), nach vorne zu (h), ſchief vor- gezogen, ſonderlich mit ihrem Vorderende, und von ei- ner vorragenden Leffze, welches die vereinigte Achſe der Parabel iſt, die dennoch nicht gerade, ſondern wechſels-
weiſe
(b)[Spaltenumbruch]
Sonderlich bei dem HEI- STERO und RUYSCHIO.
(c) Zwei hat HEURNIUS bei dem BEVERWYCK. quaeſt. epi- ſtolar. p. 228 229. MURALT. vademec. p. 355. KERKRING. ſpicileg. n. 31. t. 15. f. 3. zwei macht HARTMAN p. 12. durchs Auſbla- ſen werden zwei RUYSCH. muſ. rarior. catal. p. 161. Theſ. III. n. 70. Cur. poſt. n. 143. 166. zwei macht BLASIUS, und vergleicht ſie den Augenltedern p. 160. zwei DUVERNEY poſth. T. II. p. 192. ſo auch in hiſt. Acad. ann. 1717. p. 21. zwei hat DIDLOUS, HEI- STER t. 2. f. 1. 2. 3. CHESELDEN p. 159. zwei hat LEPROTTUS [Spaltenumbruch]
Comm. Acad. Bonon. T. I. p. 351. drei, wie im Herzen PICCOLHO- MINEUS p. 86. am Affen BLA- SIUS p. 254. HARTMAN l. c. p. 9. irgend ein Fach des coli ſcheint hin- zugezaͤhlt zu werden, um die Zahl voll zu machen.
(d) Achtmal habe ich es ſo ge- ſehen in dreizehn Koͤrpern n. 5. HEISTER f. 1.
(e)Progr. n. 5.
(f) Ebendaſelbſt BIDLOO t. 39. f. 5. BAUHIN t. 15. f. 3. kuͤrzer zu beiden Seiten HEISTER t. 2. f. 1. 2.
(g) Ebendaſ.
(h) Ebendaſ. HEISTER f. 1.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0226"n="190"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Gedaͤrme. <hirendition="#aq">XXIV.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
the aufgetriebner Darm, einem aufgeblaſenen noch viel<lb/>
aͤhnlicher, als einem geoͤffneten und ſchlaffen, dergleichen<lb/>
man nach der Angabe beruͤhmter Maͤnner darzuſtellen<lb/>
haͤtte. Eigentlich aber muß uns der Bau der Theile im<lb/>
menſchlichen Koͤrper auf ſolche Art bekannt gemacht wer-<lb/>
den, wie er ſich in einem lebendigen Menſchen zeiget.</p><lb/><p>Jch habe demnach, nach andern, eben nicht unbe-<lb/>
ruͤhmten Maͤnnern<noteplace="foot"n="(b)"><cb/>
Sonderlich bei dem <hirendition="#aq">HEI-<lb/>
STERO</hi> und <hirendition="#aq">RUYSCHIO.</hi></note>ſelbſt und mehrmalen den Grimm-<lb/>
und Blinddarm erwachſenér Leute, und oͤfterer noch an<lb/>
Kindern aufgeblaſen und aufgetrokknet. Und dann be-<lb/>
koͤmmt die Sache ein ganz neues Anſehen.</p><lb/><p>Es ſcheinen nunmehr zwo Klappen <noteplace="foot"n="(c)">Zwei hat <hirendition="#aq">HEURNIUS</hi> bei<lb/>
dem <hirendition="#aq">BEVERWYCK. quaeſt. epi-<lb/>ſtolar. p. 228 229. <hirendition="#g">MURALT.</hi><lb/>
vademec. p. 355. KERKRING.<lb/>ſpicileg. n. 31. t. 15. f.</hi> 3. zwei macht<lb/><hirendition="#aq">HARTMAN p.</hi> 12. durchs Auſbla-<lb/>ſen werden zwei <hirendition="#aq">RUYSCH. muſ.<lb/>
rarior. catal. p. 161. Theſ. III. n.<lb/>
70. Cur. poſt. n.</hi> 143. 166. zwei<lb/>
macht <hirendition="#aq">BLASIUS,</hi> und vergleicht<lb/>ſie den Augenltedern <hirendition="#aq">p.</hi> 160. zwei<lb/><hirendition="#aq">DUVERNEY poſth. T. II. p.</hi> 192.<lb/>ſo auch in <hirendition="#aq">hiſt. Acad. ann. 1717.<lb/>
p.</hi> 21. zwei hat <hirendition="#aq">DIDLOUS, HEI-<lb/>
STER t. 2. f. 1. 2. 3. CHESELDEN<lb/>
p.</hi> 159. zwei hat <hirendition="#aq"><hirendition="#g">LEPROTTUS</hi><lb/><cb/>
Comm. Acad. Bonon. T. I. p.</hi> 351.<lb/>
drei, wie im Herzen <hirendition="#aq">PICCOLHO-<lb/>
MINEUS p.</hi> 86. am Affen <hirendition="#aq">BLA-<lb/>
SIUS p. 254. HARTMAN l. c. p.</hi> 9.<lb/>
irgend ein Fach des <hirendition="#aq">coli</hi>ſcheint hin-<lb/>
zugezaͤhlt zu werden, um die Zahl<lb/>
voll zu machen.</note>, eine obere,<lb/>
und untere da zu ſeyn; dieſe zeigen ſich beſtaͤndig, ob man<lb/>ſie gleich unter einem einzigen Namen begreifen koͤnnte;<lb/>
wofern man auf die Vereinigung beider ſein Abſehn rich-<lb/>
ten will; und dieſe Vereinigung koͤmmt am linken Ende,<lb/>
als gemein vor <noteplace="foot"n="(d)">Achtmal habe ich es ſo ge-<lb/>ſehen in dreizehn Koͤrpern <hirendition="#aq">n. 5.<lb/>
HEISTER f.</hi> 1.</note>.</p><lb/><p>Es iſt die <hirendition="#fr">untere</hi> Klappe groͤſſer <noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">Progr. n.</hi> 5.</note>, paraboliſch <noteplace="foot"n="(f)">Ebendaſelbſt <hirendition="#aq">BIDLOO t. 39.<lb/>
f. 5. BAUHIN t. 15. f.</hi> 3. kuͤrzer zu<lb/>
beiden Seiten <hirendition="#aq"><hirendition="#g">HEISTER</hi> t. 2.<lb/>
f.</hi> 1. 2.</note>,<lb/>
rechter Hand laͤnger <noteplace="foot"n="(g)">Ebendaſ.</note>, nach vorne zu <noteplace="foot"n="(h)">Ebendaſ. <hirendition="#aq">HEISTER f.</hi> 1.</note>, ſchief vor-<lb/>
gezogen, ſonderlich mit ihrem Vorderende, und von ei-<lb/>
ner vorragenden Leffze, welches die vereinigte Achſe der<lb/>
Parabel iſt, die dennoch nicht gerade, ſondern wechſels-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">weiſe</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[190/0226]
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
the aufgetriebner Darm, einem aufgeblaſenen noch viel
aͤhnlicher, als einem geoͤffneten und ſchlaffen, dergleichen
man nach der Angabe beruͤhmter Maͤnner darzuſtellen
haͤtte. Eigentlich aber muß uns der Bau der Theile im
menſchlichen Koͤrper auf ſolche Art bekannt gemacht wer-
den, wie er ſich in einem lebendigen Menſchen zeiget.
Jch habe demnach, nach andern, eben nicht unbe-
ruͤhmten Maͤnnern (b) ſelbſt und mehrmalen den Grimm-
und Blinddarm erwachſenér Leute, und oͤfterer noch an
Kindern aufgeblaſen und aufgetrokknet. Und dann be-
koͤmmt die Sache ein ganz neues Anſehen.
Es ſcheinen nunmehr zwo Klappen (c), eine obere,
und untere da zu ſeyn; dieſe zeigen ſich beſtaͤndig, ob man
ſie gleich unter einem einzigen Namen begreifen koͤnnte;
wofern man auf die Vereinigung beider ſein Abſehn rich-
ten will; und dieſe Vereinigung koͤmmt am linken Ende,
als gemein vor (d).
Es iſt die untere Klappe groͤſſer (e), paraboliſch (f),
rechter Hand laͤnger (g), nach vorne zu (h), ſchief vor-
gezogen, ſonderlich mit ihrem Vorderende, und von ei-
ner vorragenden Leffze, welches die vereinigte Achſe der
Parabel iſt, die dennoch nicht gerade, ſondern wechſels-
weiſe
(b)
Sonderlich bei dem HEI-
STERO und RUYSCHIO.
(c) Zwei hat HEURNIUS bei
dem BEVERWYCK. quaeſt. epi-
ſtolar. p. 228 229. MURALT.
vademec. p. 355. KERKRING.
ſpicileg. n. 31. t. 15. f. 3. zwei macht
HARTMAN p. 12. durchs Auſbla-
ſen werden zwei RUYSCH. muſ.
rarior. catal. p. 161. Theſ. III. n.
70. Cur. poſt. n. 143. 166. zwei
macht BLASIUS, und vergleicht
ſie den Augenltedern p. 160. zwei
DUVERNEY poſth. T. II. p. 192.
ſo auch in hiſt. Acad. ann. 1717.
p. 21. zwei hat DIDLOUS, HEI-
STER t. 2. f. 1. 2. 3. CHESELDEN
p. 159. zwei hat LEPROTTUS
Comm. Acad. Bonon. T. I. p. 351.
drei, wie im Herzen PICCOLHO-
MINEUS p. 86. am Affen BLA-
SIUS p. 254. HARTMAN l. c. p. 9.
irgend ein Fach des coli ſcheint hin-
zugezaͤhlt zu werden, um die Zahl
voll zu machen.
(d) Achtmal habe ich es ſo ge-
ſehen in dreizehn Koͤrpern n. 5.
HEISTER f. 1.
(e) Progr. n. 5.
(f) Ebendaſelbſt BIDLOO t. 39.
f. 5. BAUHIN t. 15. f. 3. kuͤrzer zu
beiden Seiten HEISTER t. 2.
f. 1. 2.
(g) Ebendaſ.
(h) Ebendaſ. HEISTER f. 1.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/226>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.