und nach der Furche der Leber in die Höhe steigen gese- hen, woselbst es an der Gallenblase parallel anlag.
Er ist in dergleichen Alter nicht selten mit Koth an- gefüllt(i), und, wie ich gesehen, wenigstens mit dem grünlichen zähen Kinderkothe beladen (k).
§. 3. Jm erwachsenen Menschen. Das Anhängselchen.
Es ist der Bau eines erwachsenen Mannes, sowohl von dem Bau der menschlichen Frucht, als von allen Thieren, so viel ich deren geöfnet, unterschieden.
Es nimmt nämlich in einem erwachsenen Menschen das Anfangsstükk des dikken Gedärmes, welches breit ist, sehr, hingegen der Anfang des dünnen (a), wenig im Wachsthume zu.
Jenes verwandelt sich in eine lange wurmförmige Röhre, die um zwölfmal enger als der Anfang des Grimmdarms ist, und aus der linken (b*), hintern(d) und untersten Seite dieses Darmes mit einer breiten Mündung (d*) und nach allerlei Richtungen, bald auf- wärts (e), entweder gerade oder gekrümmt, hinter dem Blinddarm, bald zugleich aufwärts und rechter Hand fort, bald links, bald rükkwärts, bald abwärts (f*), (b) (c) (f)
ein-
(i)[Spaltenumbruch]VOSSE p. 36. VAROL. L. III. c. 3. nicht allezeit. MORGAGN. Epist. XIV. n. 29.
(k) Es war nicht Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 4. obs. 155.
(a)MORGAGN. Epist. XIV. n. 39. ist daher im Erwachsnen kleiner, als in der Frucht. RU- YSCH Thes. I. Arc. II. SPIGEL de fetu c. 2. p. 18.
(b*)RUYSCH Thes. VIII. n. 50.
(d)[Spaltenumbruch]VOSSE n. 22. p. 31.
(d*) auch enger gewesen VOSSE p. 37.
(e) So habe ichs siebenmal in 8 Körpern gefunden, daß es oft in die Höhe gehe. SANTORINVS. MORGAGNUS Adv. III. p. 26. sey gemeiniglich so. Idem Ep. XIV. n. 36. davon redet auch EUSTA- CHIUS tab. 10. f. 5. SPIGEL L. VIII. t. 5. 9.
(f*) Sechsmal hab ichs gesehen: ferner VESALIUS f. 8. L. V. EU- STACHIUS I. c. f. 4.
(b)VOSSE n. 23. ich sahe, daß ein Finger hinein gieng.
(c)EUSTACH, T. X. f. 4. 5. VESALIUS.
(f)VOSSE n. 18.
III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
und nach der Furche der Leber in die Hoͤhe ſteigen geſe- hen, woſelbſt es an der Gallenblaſe parallel anlag.
Er iſt in dergleichen Alter nicht ſelten mit Koth an- gefuͤllt(i), und, wie ich geſehen, wenigſtens mit dem gruͤnlichen zaͤhen Kinderkothe beladen (k).
§. 3. Jm erwachſenen Menſchen. Das Anhaͤngſelchen.
Es iſt der Bau eines erwachſenen Mannes, ſowohl von dem Bau der menſchlichen Frucht, als von allen Thieren, ſo viel ich deren geoͤfnet, unterſchieden.
Es nimmt naͤmlich in einem erwachſenen Menſchen das Anfangsſtuͤkk des dikken Gedaͤrmes, welches breit iſt, ſehr, hingegen der Anfang des duͤnnen (a), wenig im Wachsthume zu.
Jenes verwandelt ſich in eine lange wurmfoͤrmige Roͤhre, die um zwoͤlfmal enger als der Anfang des Grimmdarms iſt, und aus der linken (b*), hintern(d) und unterſten Seite dieſes Darmes mit einer breiten Muͤndung (d*) und nach allerlei Richtungen, bald auf- waͤrts (e), entweder gerade oder gekruͤmmt, hinter dem Blinddarm, bald zugleich aufwaͤrts und rechter Hand fort, bald links, bald ruͤkkwaͤrts, bald abwaͤrts (f*), (b) (c) (f)
ein-
(i)[Spaltenumbruch]VOSSE p. 36. VAROL. L. III. c. 3. nicht allezeit. MORGAGN. Epiſt. XIV. n. 29.
(k) Es war nicht Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 4. obſ. 155.
(a)MORGAGN. Epiſt. XIV. n. 39. iſt daher im Erwachsnen kleiner, als in der Frucht. RU- YSCH Theſ. I. Arc. II. SPIGEL de fetu c. 2. p. 18.
(b*)RUYSCH Theſ. VIII. n. 50.
(d)[Spaltenumbruch]VOSSE n. 22. p. 31.
(d*) auch enger geweſen VOSSE p. 37.
(e) So habe ichs ſiebenmal in 8 Koͤrpern gefunden, daß es oft in die Hoͤhe gehe. SANTORINVS. MORGAGNUS Adv. III. p. 26. ſey gemeiniglich ſo. Idem Ep. XIV. n. 36. davon redet auch EUSTA- CHIUS tab. 10. f. 5. SPIGEL L. VIII. t. 5. 9.
(f*) Sechsmal hab ichs geſehen: ferner VESALIUS f. 8. L. V. EU- STACHIUS I. c. f. 4.
(b)VOSSE n. 23. ich ſahe, daß ein Finger hinein gieng.
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III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
und nach der Furche der Leber in die Hoͤhe ſteigen geſe-
hen, woſelbſt es an der Gallenblaſe parallel anlag.
Er iſt in dergleichen Alter nicht ſelten mit Koth an-
gefuͤllt (i), und, wie ich geſehen, wenigſtens mit dem
gruͤnlichen zaͤhen Kinderkothe beladen (k).
§. 3.
Jm erwachſenen Menſchen. Das Anhaͤngſelchen.
Es iſt der Bau eines erwachſenen Mannes, ſowohl
von dem Bau der menſchlichen Frucht, als von allen
Thieren, ſo viel ich deren geoͤfnet, unterſchieden.
Es nimmt naͤmlich in einem erwachſenen Menſchen
das Anfangsſtuͤkk des dikken Gedaͤrmes, welches breit
iſt, ſehr, hingegen der Anfang des duͤnnen (a), wenig
im Wachsthume zu.
Jenes verwandelt ſich in eine lange wurmfoͤrmige
Roͤhre, die um zwoͤlfmal enger als der Anfang des
Grimmdarms iſt, und aus der linken (b*), hintern (d)
und unterſten Seite dieſes Darmes mit einer breiten
Muͤndung (d*) und nach allerlei Richtungen, bald auf-
waͤrts (e), entweder gerade oder gekruͤmmt, hinter dem
Blinddarm, bald zugleich aufwaͤrts und rechter Hand
fort, bald links, bald ruͤkkwaͤrts, bald abwaͤrts (f*),
ein-
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(i)
VOSSE p. 36. VAROL. L.
III. c. 3. nicht allezeit. MORGAGN.
Epiſt. XIV. n. 29.
(k) Es war nicht Eph. Nat.
Cur. Dec. II. ann. 4. obſ. 155.
(a) MORGAGN. Epiſt. XIV.
n. 39. iſt daher im Erwachsnen
kleiner, als in der Frucht. RU-
YSCH Theſ. I. Arc. II. SPIGEL
de fetu c. 2. p. 18.
(b*) RUYSCH Theſ. VIII. n. 50.
(d)
VOSSE n. 22. p. 31.
(d*) auch enger geweſen VOSSE
p. 37.
(e) So habe ichs ſiebenmal in
8 Koͤrpern gefunden, daß es oft
in die Hoͤhe gehe. SANTORINVS.
MORGAGNUS Adv. III. p. 26.
ſey gemeiniglich ſo. Idem Ep. XIV.
n. 36. davon redet auch EUSTA-
CHIUS tab. 10. f. 5. SPIGEL L.
VIII. t. 5. 9.
(f*) Sechsmal hab ichs geſehen:
ferner VESALIUS f. 8. L. V. EU-
STACHIUS I. c. f. 4.
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ein Finger hinein gieng.
(c) EUSTACH, T. X. f. 4. 5.
VESALIUS.
(f) VOSSE n. 18.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/211>, abgerufen am 22.11.2024.
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