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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Das Gedärme. XXIV. Buch.
keit in diesem Punkte äusern, so habe ich dennoch in
allen diesen Thierarten nicht nur eine peristaltische Be-
wegung, sondern auch dieselbe bisweilen stark genug
wahrgenommen(y). Folglich kann man mit aller Zu-
verläßigkeit die peristaltische Darmbewegung, vermöge
der Analogie der ganzen Natur und aller Thiere, nach
so vielen wiederholten Beobachtungen, auch vom Men-
schen behaupten, und solche unter die Data der Phisio-
logie mit sezzen.

So hatte Cicero Recht, wenn er ehedem sagte,
daß sich der Leib verengere und erweiterr (z). Und der-
gleichen lehrte auch Galen nebst der ganzen medicini-
schen Schule (a).

§. 16.
Die peristaltische Bewegung insbesondere.
1. Das Spiel derselben, oder die ungewisse Richtung.

Wir treffen diese Art von Bewegung gemeiniglich
alsdenn an (a), wenn wir ein lebendig, oder vor kurzem
gestorbnes Thier öfnen. Sie läst sich schwer beschrei-
ben, und auch wegen der vielen und widrigen Bewe-
gungen schwer beobachten.

Man siehet wie das ganze Geschleppe des Gedärmes
daher kriecht, wie es sich nach verschiednen Richtungen

zieht,
(y) [Spaltenumbruch] Jm Frosche Exp. 399. 417.
418. 419. PAG. BONIOLI p.
182.
am Aaale Exper. 395. im Hühn-
chen obs. 257. 269. an der Laus.
Phil. ttrans. n. 102.
(z) Natur. Deorum. II. p. 602.
(a) SENNERT L. III. c. 217.
(a) Diese Bewegung haben be-
schrieben HELMONTIUS, GLIS-
SONIUS ventr. & intest. p. 250.
251. 252. FOELIX
fast in allen
[Spaltenumbruch] Versuchen. AURIVILL. laes. mot.
vermic. p. 4. Benjam SCHWARTZ
de vomitu & motu intest. P. II.
p. 55. PAGANUS & BONIOLI
p.
181. am Polipen TREMBLEY
p.
124. an der Laus SWAMMER-
DAM p.
77. an einem Mikrosko-
penthiere JOBLOT tab. 6. f. 10.
p.
54. 55. am Radschlagenden Thier-
chen BAKER employm. p. 294.

Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
keit in dieſem Punkte aͤuſern, ſo habe ich dennoch in
allen dieſen Thierarten nicht nur eine periſtaltiſche Be-
wegung, ſondern auch dieſelbe bisweilen ſtark genug
wahrgenommen(y). Folglich kann man mit aller Zu-
verlaͤßigkeit die periſtaltiſche Darmbewegung, vermoͤge
der Analogie der ganzen Natur und aller Thiere, nach
ſo vielen wiederholten Beobachtungen, auch vom Men-
ſchen behaupten, und ſolche unter die Data der Phiſio-
logie mit ſezzen.

So hatte Cicero Recht, wenn er ehedem ſagte,
daß ſich der Leib verengere und erweiterr (z). Und der-
gleichen lehrte auch Galen nebſt der ganzen medicini-
ſchen Schule (a).

§. 16.
Die periſtaltiſche Bewegung insbeſondere.
1. Das Spiel derſelben, oder die ungewiſſe Richtung.

Wir treffen dieſe Art von Bewegung gemeiniglich
alsdenn an (a), wenn wir ein lebendig, oder vor kurzem
geſtorbnes Thier oͤfnen. Sie laͤſt ſich ſchwer beſchrei-
ben, und auch wegen der vielen und widrigen Bewe-
gungen ſchwer beobachten.

Man ſiehet wie das ganze Geſchleppe des Gedaͤrmes
daher kriecht, wie es ſich nach verſchiednen Richtungen

zieht,
(y) [Spaltenumbruch] Jm Froſche Exp. 399. 417.
418. 419. PAG. BONIOLI p.
182.
am Aaale Exper. 395. im Huͤhn-
chen obſ. 257. 269. an der Laus.
Phil. ttranſ. n. 102.
(z) Natur. Deorum. II. p. 602.
(a) SENNERT L. III. c. 217.
(a) Dieſe Bewegung haben be-
ſchrieben HELMONTIUS, GLIS-
SONIUS ventr. & inteſt. p. 250.
251. 252. FOELIX
faſt in allen
[Spaltenumbruch] Verſuchen. AURIVILL. læſ. mot.
vermic. p. 4. Benjam SCHWARTZ
de vomitu & motu inteſt. P. II.
p. 55. PAGANUS & BONIOLI
p.
181. am Polipen TREMBLEY
p.
124. an der Laus SWAMMER-
DAM p.
77. an einem Mikroſko-
penthiere JOBLOT tab. 6. f. 10.
p.
54. 55. am Radſchlagenden Thier-
chen BAKER employm. p. 294.
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[128/0164] Das Gedaͤrme. XXIV. Buch. keit in dieſem Punkte aͤuſern, ſo habe ich dennoch in allen dieſen Thierarten nicht nur eine periſtaltiſche Be- wegung, ſondern auch dieſelbe bisweilen ſtark genug wahrgenommen (y). Folglich kann man mit aller Zu- verlaͤßigkeit die periſtaltiſche Darmbewegung, vermoͤge der Analogie der ganzen Natur und aller Thiere, nach ſo vielen wiederholten Beobachtungen, auch vom Men- ſchen behaupten, und ſolche unter die Data der Phiſio- logie mit ſezzen. So hatte Cicero Recht, wenn er ehedem ſagte, daß ſich der Leib verengere und erweiterr (z). Und der- gleichen lehrte auch Galen nebſt der ganzen medicini- ſchen Schule (a). §. 16. Die periſtaltiſche Bewegung insbeſondere. 1. Das Spiel derſelben, oder die ungewiſſe Richtung. Wir treffen dieſe Art von Bewegung gemeiniglich alsdenn an (a), wenn wir ein lebendig, oder vor kurzem geſtorbnes Thier oͤfnen. Sie laͤſt ſich ſchwer beſchrei- ben, und auch wegen der vielen und widrigen Bewe- gungen ſchwer beobachten. Man ſiehet wie das ganze Geſchleppe des Gedaͤrmes daher kriecht, wie es ſich nach verſchiednen Richtungen zieht, (y) Jm Froſche Exp. 399. 417. 418. 419. PAG. BONIOLI p. 182. am Aaale Exper. 395. im Huͤhn- chen obſ. 257. 269. an der Laus. Phil. ttranſ. n. 102. (z) Natur. Deorum. II. p. 602. (a) SENNERT L. III. c. 217. (a) Dieſe Bewegung haben be- ſchrieben HELMONTIUS, GLIS- SONIUS ventr. & inteſt. p. 250. 251. 252. FOELIX faſt in allen Verſuchen. AURIVILL. læſ. mot. vermic. p. 4. Benjam SCHWARTZ de vomitu & motu inteſt. P. II. p. 55. PAGANUS & BONIOLI p. 181. am Polipen TREMBLEY p. 124. an der Laus SWAMMER- DAM p. 77. an einem Mikroſko- penthiere JOBLOT tab. 6. f. 10. p. 54. 55. am Radſchlagenden Thier- chen BAKER employm. p. 294.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/164>, abgerufen am 22.11.2024.