nere Membran an [Spaltenumbruch](b*), oder es wachsen wenigstens die Membranen der Därme an einander (c).
Dieses Wasser verdünnt allerlei Arten des Leims, es macht selbigen durch die Auflösung dünner, und er wird dadurch geschikkt, resorbirt zu werden. Vornäm- lich nimmt es den Fleischgallert in sich, um denselben zum Einsaugen vorzubereiten.
Da diese Limphe in grösserm Ueberflusse, als die Speise vorhanden ist, so mischt sie unter die Nahrungs- theile einen Vorrath von Säften, die bereits unsrer Na- tur angemessen sind, und es pflegen auch die schärfste Körper einen Theil von ihren besondern Eigenschaften abzulegen, und sich der Natur des verdünnenden Saf- tes zu nähern, wofern dieser überflüßig hinzuquillt. So verwandelt sich so gar das Vitriolöl, wenn es in eine Menge Wasser getröpfelt wird, nachdem es seine fres- sende Art abgelegt, in einen heilsamen Trank. Son- derlich aber kann die etwas alkalische Limphe diejenige Säure, welche einer Menge unserer Speise natürlich ist, nach und nach mäßigen.
Sie mildert auch die Folgen von der Schärfe der Speisen, flist nebst dem Schleime ins Gedärme, wel- ches von allerlei Schärfen angegriffen worden, und sie (d)
wird
(b*) Jn der heftigen Kolik hängt sich der Kot an CITES p. 232. Al- gem. Magaz. T. p. 533. der Jng- wer anhängend. DEODATI pan- theon II. p. 37. der Schlamm der Färberröte hing sich mit tödtlichen Erfolge an. HAMEL Mem. de l'Acad. 1739. p. 8.
(c) Die Därme waren durch callöse Vorragungen an einander gewachsen, und beinahe knorplig geworden. Phil. trans. n. 202. Ver- wuntete Därme so anhängend, daß nur eine ganz kleine Oefnung übrig blieb. HEUERMANN T. III. p. 591. [Spaltenumbruch]
nach der Ruhr zusammen gewach- sen RHOD obs. C. II. n. 77. 82. der Mastdarm mit den Queerfasern zusammen gewachsen GLISSON ventr. & intest. p. 407. es erfolgte der Tod BARTHOLIN Hist. 36. Cent. VI.
(d)Mem. de Chir. T. III. p. 516. le CAT. Phil. trans. n. 460. LEIDENFROST volvul. Exp. nostr. 372. 373. 375. 378. 403. von einer Wunde des Krummdarms eine häufige flüßige Materie MOCELIUS p. 25.
II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
nere Membran an [Spaltenumbruch](b*), oder es wachſen wenigſtens die Membranen der Daͤrme an einander (c).
Dieſes Waſſer verduͤnnt allerlei Arten des Leims, es macht ſelbigen durch die Aufloͤſung duͤnner, und er wird dadurch geſchikkt, reſorbirt zu werden. Vornaͤm- lich nimmt es den Fleiſchgallert in ſich, um denſelben zum Einſaugen vorzubereiten.
Da dieſe Limphe in groͤſſerm Ueberfluſſe, als die Speiſe vorhanden iſt, ſo miſcht ſie unter die Nahrungs- theile einen Vorrath von Saͤften, die bereits unſrer Na- tur angemeſſen ſind, und es pflegen auch die ſchaͤrfſte Koͤrper einen Theil von ihren beſondern Eigenſchaften abzulegen, und ſich der Natur des verduͤnnenden Saf- tes zu naͤhern, wofern dieſer uͤberfluͤßig hinzuquillt. So verwandelt ſich ſo gar das Vitrioloͤl, wenn es in eine Menge Waſſer getroͤpfelt wird, nachdem es ſeine freſ- ſende Art abgelegt, in einen heilſamen Trank. Son- derlich aber kann die etwas alkaliſche Limphe diejenige Saͤure, welche einer Menge unſerer Speiſe natuͤrlich iſt, nach und nach maͤßigen.
Sie mildert auch die Folgen von der Schaͤrfe der Speiſen, fliſt nebſt dem Schleime ins Gedaͤrme, wel- ches von allerlei Schaͤrfen angegriffen worden, und ſie (d)
wird
(b*) Jn der heftigen Kolik haͤngt ſich der Kot an CITES p. 232. Al- gem. Magaz. T. p. 533. der Jng- wer anhaͤngend. DEODATI pan- theon II. p. 37. der Schlamm der Faͤrberroͤte hing ſich mit toͤdtlichen Erfolge an. HAMEL Mém. de l’Acad. 1739. p. 8.
(c) Die Daͤrme waren durch calloͤſe Vorragungen an einander gewachſen, und beinahe knorplig geworden. Phil. tranſ. n. 202. Ver- wuntete Daͤrme ſo anhaͤngend, daß nur eine ganz kleine Oefnung uͤbrig blieb. HEUERMANN T. III. p. 591. [Spaltenumbruch]
nach der Ruhr zuſammen gewach- ſen RHOD obſ. C. II. n. 77. 82. der Maſtdarm mit den Queerfaſern zuſammen gewachſen GLISSON ventr. & inteſt. p. 407. es erfolgte der Tod BARTHOLIN Hiſt. 36. Cent. VI.
(d)Mém. de Chir. T. III. p. 516. le CAT. Phil. tranſ. n. 460. LEIDENFROST volvul. Exp. noſtr. 372. 373. 375. 378. 403. von einer Wunde des Krummdarms eine haͤufige fluͤßige Materie MOCELIUS p. 25.
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Dieſes Waſſer verduͤnnt allerlei Arten des Leims,
es macht ſelbigen durch die Aufloͤſung duͤnner, und er
wird dadurch geſchikkt, reſorbirt zu werden. Vornaͤm-
lich nimmt es den Fleiſchgallert in ſich, um denſelben
zum Einſaugen vorzubereiten.
Da dieſe Limphe in groͤſſerm Ueberfluſſe, als die
Speiſe vorhanden iſt, ſo miſcht ſie unter die Nahrungs-
theile einen Vorrath von Saͤften, die bereits unſrer Na-
tur angemeſſen ſind, und es pflegen auch die ſchaͤrfſte
Koͤrper einen Theil von ihren beſondern Eigenſchaften
abzulegen, und ſich der Natur des verduͤnnenden Saf-
tes zu naͤhern, wofern dieſer uͤberfluͤßig hinzuquillt. So
verwandelt ſich ſo gar das Vitrioloͤl, wenn es in eine
Menge Waſſer getroͤpfelt wird, nachdem es ſeine freſ-
ſende Art abgelegt, in einen heilſamen Trank. Son-
derlich aber kann die etwas alkaliſche Limphe diejenige
Saͤure, welche einer Menge unſerer Speiſe natuͤrlich
iſt, nach und nach maͤßigen.
Sie mildert auch die Folgen von der Schaͤrfe der
Speiſen, fliſt nebſt dem Schleime ins Gedaͤrme, wel-
ches von allerlei Schaͤrfen angegriffen worden, und ſie
wird
(d)
(b*) Jn der heftigen Kolik haͤngt
ſich der Kot an CITES p. 232. Al-
gem. Magaz. T. p. 533. der Jng-
wer anhaͤngend. DEODATI pan-
theon II. p. 37. der Schlamm der
Faͤrberroͤte hing ſich mit toͤdtlichen
Erfolge an. HAMEL Mém. de
l’Acad. 1739. p. 8.
(c) Die Daͤrme waren durch
calloͤſe Vorragungen an einander
gewachſen, und beinahe knorplig
geworden. Phil. tranſ. n. 202. Ver-
wuntete Daͤrme ſo anhaͤngend, daß
nur eine ganz kleine Oefnung uͤbrig
blieb. HEUERMANN T. III. p. 591.
nach der Ruhr zuſammen gewach-
ſen RHOD obſ. C. II. n. 77. 82.
der Maſtdarm mit den Queerfaſern
zuſammen gewachſen GLISSON
ventr. & inteſt. p. 407. es erfolgte
der Tod BARTHOLIN Hiſt. 36.
Cent. VI.
(d) Mém. de Chir. T. III. p.
516. le CAT. Phil. tranſ. n. 460.
LEIDENFROST volvul. Exp. noſtr.
372. 373. 375. 378. 403. von einer
Wunde des Krummdarms eine
haͤufige fluͤßige Materie MOCELIUS
p. 25.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/147>, abgerufen am 03.12.2024.
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