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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Das Gedärme. XXIV. Buch.
Hühnern, so Arsenick genossen, grosse Gefahr zuziehen
müsse(g).

Oel wird von den einsaugenden Gefässen, fast unver-
ändert, eingenommen, und wenn man es zur Besänfti-
gung der Schmerzen in Krankheiten, wo die Wege des
Harns leiden, gebraucht, so siehet man es oft rohe im
Urine (h), unter der Gestalt von Fetthäutchen (i) schwim-
men, und es geht nicht durch den Stul fort (k). Es
gab jemand ein öliges Klistir durch den Harn wieder
weg (l).

So zeigte sich, ohne das mindeste von seiner Na-
tur verändert zu haben, das Quecksilber bald in den Fä-
cherchen der Knochen (m), bald kam es aus den Wun-
den der blasenziehenden Mittel(n) und durch den Urin
(o) zum Vorschein, und endlich erregte es den Speichel-
fluß (p).

Selbst die Erde des Eisens (q), von welcher man
glaubt, daß sie bitter und rauh sey, gehet dennoch häu-
fig ins Blut, wie man aus genauen Versuchen weis,
und zwar ohne eine Veränderung erlitten zu haben, und
es gab ein calcinirtes Blut dreimal mehr Eisen, nachdem
die Kranke unter den Arzeneien Eisen mit einnahm (q*).
Wir lesen, daß der Vitriol ohne Veränderung (r) durch
den Stuhl abgegangen. Er macht aufgelöst den Koth
schwarz (s).

Man
(g) [Spaltenumbruch] BUCHNER miscellan. T.
XXVIII. p.
102.
(h) BOERHAAVE beim HAY-
MAN III. p.
526.
(i) Mem. de l'Acad. 1740. p.
186.
(k) RONCAL Med. Cur. p. 300.
(l) BAGLIV diss. var. argum.
p.
585.
(m) L. XII. p. 85. 86. nicht das
geschieht, wenn man dies Metall
durch den Mund geniest.
(n) [Spaltenumbruch] Lond. Magaz. ann. 1755.
Suppl.
(o) HOECHSLETTER Dec. III.
cas.
4.
(p) VELSE de intestin. ingress.
p.
27.
(q) Comm. Acad. Bonon. II.
P. III. p. 475. seq.
(q*) Idem. ibid.
(r) PECHLIN purgant p. 54.
(s) in dem Straus VALISNER
p.
245.

Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
Huͤhnern, ſo Arſenick genoſſen, groſſe Gefahr zuziehen
muͤſſe(g).

Oel wird von den einſaugenden Gefaͤſſen, faſt unver-
aͤndert, eingenommen, und wenn man es zur Beſaͤnfti-
gung der Schmerzen in Krankheiten, wo die Wege des
Harns leiden, gebraucht, ſo ſiehet man es oft rohe im
Urine (h), unter der Geſtalt von Fetthaͤutchen (i) ſchwim-
men, und es geht nicht durch den Stul fort (k). Es
gab jemand ein oͤliges Kliſtir durch den Harn wieder
weg (l).

So zeigte ſich, ohne das mindeſte von ſeiner Na-
tur veraͤndert zu haben, das Queckſilber bald in den Faͤ-
cherchen der Knochen (m), bald kam es aus den Wun-
den der blaſenziehenden Mittel(n) und durch den Urin
(o) zum Vorſchein, und endlich erregte es den Speichel-
fluß (p).

Selbſt die Erde des Eiſens (q), von welcher man
glaubt, daß ſie bitter und rauh ſey, gehet dennoch haͤu-
fig ins Blut, wie man aus genauen Verſuchen weis,
und zwar ohne eine Veraͤnderung erlitten zu haben, und
es gab ein calcinirtes Blut dreimal mehr Eiſen, nachdem
die Kranke unter den Arzeneien Eiſen mit einnahm (q*).
Wir leſen, daß der Vitriol ohne Veraͤnderung (r) durch
den Stuhl abgegangen. Er macht aufgeloͤſt den Koth
ſchwarz (s).

Man
(g) [Spaltenumbruch] BUCHNER miſcellan. T.
XXVIII. p.
102.
(h) BOERHAAVE beim HAY-
MAN III. p.
526.
(i) Mém. de l’Acad. 1740. p.
186.
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(l) BAGLIV diſſ. var. argum.
p.
585.
(m) L. XII. p. 85. 86. nicht das
geſchieht, wenn man dies Metall
durch den Mund genieſt.
(n) [Spaltenumbruch] Lond. Magaz. ann. 1755.
Suppl.
(o) HOECHSLETTER Dec. III.
caſ.
4.
(p) VELSE de inteſtin. ingreſſ.
p.
27.
(q) Comm. Acad. Bonon. II.
P. III. p. 475. ſeq.
(q*) Idem. ibid.
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[90/0126] Das Gedaͤrme. XXIV. Buch. Huͤhnern, ſo Arſenick genoſſen, groſſe Gefahr zuziehen muͤſſe (g). Oel wird von den einſaugenden Gefaͤſſen, faſt unver- aͤndert, eingenommen, und wenn man es zur Beſaͤnfti- gung der Schmerzen in Krankheiten, wo die Wege des Harns leiden, gebraucht, ſo ſiehet man es oft rohe im Urine (h), unter der Geſtalt von Fetthaͤutchen (i) ſchwim- men, und es geht nicht durch den Stul fort (k). Es gab jemand ein oͤliges Kliſtir durch den Harn wieder weg (l). So zeigte ſich, ohne das mindeſte von ſeiner Na- tur veraͤndert zu haben, das Queckſilber bald in den Faͤ- cherchen der Knochen (m), bald kam es aus den Wun- den der blaſenziehenden Mittel (n) und durch den Urin (o) zum Vorſchein, und endlich erregte es den Speichel- fluß (p). Selbſt die Erde des Eiſens (q), von welcher man glaubt, daß ſie bitter und rauh ſey, gehet dennoch haͤu- fig ins Blut, wie man aus genauen Verſuchen weis, und zwar ohne eine Veraͤnderung erlitten zu haben, und es gab ein calcinirtes Blut dreimal mehr Eiſen, nachdem die Kranke unter den Arzeneien Eiſen mit einnahm (q*). Wir leſen, daß der Vitriol ohne Veraͤnderung (r) durch den Stuhl abgegangen. Er macht aufgeloͤſt den Koth ſchwarz (s). Man (g) BUCHNER miſcellan. T. XXVIII. p. 102. (h) BOERHAAVE beim HAY- MAN III. p. 526. (i) Mém. de l’Acad. 1740. p. 186. (k) RONCAL Méd. Cur. p. 300. (l) BAGLIV diſſ. var. argum. p. 585. (m) L. XII. p. 85. 86. nicht das geſchieht, wenn man dies Metall durch den Mund genieſt. (n) Lond. Magaz. ann. 1755. Suppl. (o) HOECHSLETTER Dec. III. caſ. 4. (p) VELSE de inteſtin. ingreſſ. p. 27. (q) Comm. Acad. Bonon. II. P. III. p. 475. ſeq. (q*) Idem. ibid. (r) PECHLIN purgant p. 54. (s) in dem Straus VALISNER p. 245.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/126>, abgerufen am 07.05.2024.